Tinten-Allrounder für jeden Zweck
High-End-MFGs und Fazit
Punkten können die High-End-Modelle, die zwischen 450 und 850 Franken kosten, bei ihrer Ausstattung, wobei die Allrounder auf eine möglichst hohe Business-Tauglichkeit ausgelegt sind. Sie bieten alle Vorzüge der Mittelklasse wie günstige Seitenpreise, beschleunigen allerdings nochmals den Text- und Grafikdruck respektive den Workflow. Das beginnt mit dem rassigen Drucktempo von 30 Seiten pro Minute.
Verkürzt wird auch der Druck für die erste Seite, den Spitzenmodelle (aus dem Bereitschaftsmodus heraus) in unter 5 Sekunden schaffen. Zudem bieten die Top-Modelle, die in der Regel mehrere Papierfächer haben und so Papierkapazitäten von 400 Blatt oder deutlich mehr zur Verfügung stellen, auch den Druck von unterschiedlichen Formaten, etwa bis zum A3-Format. Auch aufgrund besonderer Ausstattungsmerkmale punkten sie bei der Klientel. So kombinieren die Hersteller oft eine ADF-Einheit (mindestens 35 Blatt) mit einer sogenannten Duplex-Scan-Einheit. Der Clou: Doppelseitige Dokumente lassen sich so nicht nur in einem Rutsch digitalisieren, sondern gleich auch kopieren. In der Praxis lässt sich damit bei einem Kopiervorgang rund die Hälfte bis sogar zwei Drittel der Zeit einsparen, die nötig wäre, wenn man jede doppelseitige A4-Seite einzeln kopieren müsste.
High-End-MFGs
- Einsatzzweck: Büros von kleiner bis mittlerer Grösse, Abteilung in Firmen
- Vorteile: günstiger Unterhalt, Abdeckung vieler nützlicher und zeitsparender Funktionen, immer noch recht kompakt, tiefe Stromkosten, randloser Druck, übergrosse Formate
- Nachteile: teurer Gerätepreis, ordentliches Drucktempo, oft «nur» Spezialisten (z. B. für Business, Fotodruck) für besondere Anforderungen
- Typische Ausstattung: 4-in-1-Gerät (drucken, scannen, kopieren und faxen im A4-/A3-Format), vier bis sechs separate Tintenpatronen, Nachfülltanks, USB-Port, WLAN, LAN, Bluetooth, Touchscreen, Ziffernblock, Papierkapazität: 150 bis 250 Blatt
- Preise: 450 bis 850 Franken
- Hersteller: Brother, Canon, Epson, Hewlett Packard
- Empfehlungen: Brother MFC-J6959DW, Canon Maxify GX7050, Epson Ecotank ET-8500, HP OfficeJet Pro 7720
Ausserdem beherrschen die Top-Modelle, wie das Brother MFC-J6969DW (siehe Box unten) den Bannerdruck oder Posterdruck (via entsprechende Papierrolle) mit Seitenlängen von maximal 3,56 × 2,16 Metern (L × B). Zur weiteren Ausstattung gehören ferner ein grosser Farbtouchscreen von 8 Zentimetern oder mehr, NFC-Funktionalität, erweiterte Sicherheitsmerkmale oder Benutzerprofile. Der Garantiezeitraum wird gewöhnlicherweise auf mindestens drei Jahre (ab Kaufdatum) festgelegt.
Für wen sich die Druckerklasse lohnt: Multifunktionsgeräte für den High-End-Markt lohnen sich oft nur für spezielle Anwendungen – zum Beispiel im Business-Umfeld, bei dem ein möglichst schneller Workflow entscheidend ist oder bei dem es auf eine herausragende Druckqualität ankommt (z. B. Fotostudioqualität) oder etwa, wenn grossflächige Printformate (z. B. Bannerdruck) benötigt werden. Natürlich hinterlässt die High-End-Riege aber auch als «Normaldrucker» ein vorzügliches Bild. Tempo, Ausstattung und Ergonomie zählen ebenfalls zu den Stärken der Top-Liga. Allerdings müssen gerade die Spezialitäten teils mit einem satten Aufpreis bezahlt werden.
Kauftipp High-End-MFGs: Brother MFC-J6959DW
Das 4-in-1-Multifunktionsgerät aus dem Hause Brother druckt, scannt und kopiert bis zum A3-Format – und das sogar in vollduplex, sprich beidseitig. Damit empfiehlt es sich für Kleinbüros bis zum Einsatz als Abteilungsdrucker. Ausgelegt ist das All-in-One für bis zu 3500 Seiten pro Monat. Bedienen lässt sich das Gerät über einen 8,8-cm-Farbtouchscreen und einen Tastaturblock. Die vier Farbpatronen verschwinden im Brother-typischen Fach, das einfach nach unten aufgeklappt wird.
Im Test vergingen rund 8 Minuten, bis das Gerät via Treiber-Software installiert und die vier einzelnen Tintenpatronen eingesetzt waren. Zwei Papierkassetten bieten Platz für ganze 500 A4- und 250 A4-/A3-Blätter, wahlweise nimmt das Gerät auch eine Papierrolle für Bannerdruck auf. Ein hinteres Einzugsfach für A4 und A3 duldet 100 Blatt. Der automatische Vorlageneinzug (ADF) kann mit bis zu 50 Seiten (bis zu A3) gefüttert werden. Kommuniziert wird über LAN, Wi-Fi, USB oder NFC. Auch ein Faxanschluss ist vorhanden. Für den Druck ab Smartphones oder Tablets stehen die Apps und Funktionen AirPrint, Mopria, iPrint&Scan und Google Cloud Print bereit.
Schon in Normalqualität gelingt dem Tinten-Multifunktionsgerät ein sehr guter Textdruck. Auch feine, schräge Linien meistert das Gerät ohne Unterbrechungen oder grobe «Ausfransungen». Der Farbdruck wirkt bis an die Ränder sehr sauber. Selbst beim Fotodruck zeigt das All-in-One aus dem Hause Brother ein gutes Ergebnis.
Zum Tempo: Das Tinten-MFG druckt in zwei der drei Disziplinen rasant: Die erste Schwarz-Weiss-Seite liegt in 4 Sekunden, das zehnseitige Mischdokument in schnellen 22 Sekunden bereit. Beim A4-Fotodruck lässt sich das Brother-Multifunktionsgerät rund 138 Sekunden Zeit.
Der A4-Seitenpreis beträgt 1 Rappen für eine schwarz-weisse und 4,5 Rappen für eine farbige Seite.
Fazit: Kalkulieren ist Pflicht
Beim Druckerkauf sollte man nichts dem Zufall überlassen. Clever handelt, wer beim Kauf die Anforderungen mit dem zur Verfügung stehenden Budget optimal abgleicht. Kostentreiber sind das Gerät, dessen Ausstattung, vor allem aber dessen der Unterhalt. Gerade beim zuletzt genannten Punkt sollten Anwender genau nachrechnen und vor dem Kauf das persönliche Druckvolumen so gut wie möglich kalkulieren. Unser Drucker-Guide hilft dabei entscheidend: Hier vergleichen wir Einsteiger-, Mittelklasse und High-End-MFGs der vier auf dem Markt verbliebenen grossen Hersteller (sprich Brother, Canon, Epson und HP). Zudem geben wir Tipps, welche Printerklasse sich für welchen Anwender empfiehlt. Pro Kategorie zeigen wir ausserdem eine handfeste Kaufempfehlung.
04.07.2024
04.07.2024
04.07.2024