Tinten-Allrounder für jeden Zweck

Einsteiger-MFGs

Bereits die Einsteigerklasse, die mit schwarzer wie auch farbiger Tinte (Cyan, Magenta und Gelb) bis zum A4-Format druckt und oft auch randlos, spielt gegenüber den Lasermodellen im Einsatz daheim ihre Vorteile aus: Meist bestehen die kompakten und leisen Modelle aus einer Druck-, Scan- und Kopiereinheit. Eine Faxfunktion bietet die günstigste Druckerklasse dagegen selten.
Gegenüber der höherwertigen Mittelklasse respektive der High-End-Riege gibt es bei der Qualität des Farbdrucks, dem Drucktempo und der Ausstattung Abstriche. Zum Einsatz kommen eher langsame Schlitten, die nur maximal drei bis fünf A4-Seiten pro Minute durch ihr Druckwerk schleusen. Beim Papierfach wird meist die Aufnahmekapazität auf unter 100 Blatt reduziert. Genau hinschauen sollten Anwender auch, ob das Modell eine Duplexeinheit für den automatischen beidseitigen Druck intus hat. Grösstenteils sucht man auch eine LAN-Schnittstelle vergeblich, dafür ist immerhin WLAN mit an Bord. Auch «klassische» Bedienelemente wie ein Tastaturfeld oder ein monochromes/farbiges Display sind mehrheitlich aufs Nötigste beschränkt.
Zugeschlagen wird umso mehr bei den Druckkosten respektive Verbrauchspreisen, welche eine Achillesferse der günstigen Tinten-MFGs sind. Konkret werden zwischen 2 und 5 Rappen für den Druck einer schwarz-weissen A4-Seite fällig. Eine Farbige kommt sogar auf 12 bis 20 Rappen.
Einsteiger-MFGs
  • Einsatzzweck: zu Hause, für Wenigdrucker, als Zweitdrucker
  • Vorteile: günstiger Preis, Abdeckung aller wichtigen Grundfunktionen, kompakt, tiefe Stromkosten, unterstützt meist randlosen Druck
  • Nachteile: kostspielig im Unterhalt, langsames Drucktempo, Fotodruckdefizite, kaum Extras an Ausstattung
  • Typische Ausstattung: 3-in-1-Gerät (drucken, scannen und kopieren im A4-Format), eine schwarze Tintenpatrone, oft eine Tricolor-Patrone für Cyan, Magenta und Gelb (3-in-1-Patrone), USB-Port, WLAN, Bluetooth, kleines Display, Kapazität: 100 bis 150 Blatt
  • Preise: 50 bis 150 Franken
  • Hersteller: Brother, Canon, Epson, Hewlett Packard
  • Empfehlungen: Canon Pixma TS7450a, Brother DCP-J1050DW, Epson Expression Home XP-5200, HP Envy Inspire 7924e All-in-One
Oft benutzen die Modelle von HP und Canon zudem Tintenkartuschen, die alle drei Farben integrieren. Das kann richtig ins Geld gehen: Denn ist eine der drei Farben Cyan, Magenta oder Gelb leer, muss die ganze Patrone ersetzt werden. Oder: Die Modelle versuchen, aus den beiden noch mit Tinte befüllten Behältern der Kartusche die leer gedruckte Farbe per Mischung zu generieren, was nur mit sichtbaren Abstrichen gelingt.
Der grosse Pluspunkt ist dafür der günstige Gerätepreis: Meist liegt dieser zwischen 50 und 80 Franken.
Für wen sich die Druckerklasse lohnt: Prädestiniert sind die Einsteiger-Geräte für Wenigdrucker, die gelegentlich (ca. ein- bis zweimal pro Woche) einen Text, ein farbiges Dokument oder auch gelegentlich ein Foto drucken. Ebenfalls praktisch ist der Einsatz als Zweitdrucker, um bei Bedarf oder im Schadensfall ausweichen zu können.
Kauftipp Einsteiger-MFGs: Canon Pixma TS7450a
Canon
Canon führt mit seinem 100-Franken-Günstling, dem Pixma TS7540a, ein ausgezeichnetes 4-in-1-Einsteiger-Modell (drucken, scannen, kopieren und faxen) im Drucker-Portfolio. Das Gerät empfiehlt sich fürs Heimbüro; auch dank der integrierten Duplex-Druck- und ADF-Einheit (automatischer Dokumenteneinzug). Letztere fasst sogar maximal 35 Blatt. Selbstverständlich sind auch ein USB-Port und WLAN vorhanden.
Die Papiervorratskassette fällt mit einem Fassungsvermögen von 100 Blatt nicht gerade üppig aus. Immerhin gibt es rückseitig ein zweites Fach, das nochmals 100 Blatt im A4-Format oder 20 Blatt Fotopapier aufnehmen kann. Zur Bedienung findet sich rechts am Gerät ein Tastenfeld sowie ein 3,7 Zoll grosses schwarz-weisses und scharfes OLED-Display.
Im Praxistest kann das Multifunktions­modell durchaus überzeugen: Gerät einschalten, Tintentanks hineinschieben, danach wird das MFG in Betrieb genommen. Einfacher gehts nicht.
Der Minuspunkt sind die Druckkosten: Diese belaufen sich für eine schwarz-weisse A4-Seite auf rund 8 Rappen, für die gleich grosse Farbige werden 15 Rappen fällig. Besser: Die Druckqualität liegt auf einem anständigen Niveau: Das schwarz-weisse Druckbild ist scharf, mit einem kräftigen Farbauftrag und detailliert genug. Auch beim Grafik- sowie Fotodruck gibts wenig zu beanstanden. Gesichter sind allerdings leicht überzeichnet und Hautpartien zeigen ein etwas blasses Farbspektrum.
Beim Drucktempo geht das MFG mittelschnell zu Werke: Die erste Seite liegt nach 11 Sekunden im Ausgabefach, unser zehnseitiges farbiges Mischdokument schiebt das TS7540a in gemächlichen 62 Sekunden durch sein Druckwerk. Wird beidseitig gedruckt, erhöht sich die Zeit auf 3:28 Minuten.
Fazit: Canons Pixma TS7540a ist mit nur Fr. 97.99 (gesehen bei digitec.ch) ein günstiges All-in-One mit einer prima Ausstattung. Hoch sind allerdings die Druckkosten.



Kommentare
Avatar
tipptopp
04.07.2024
Danke für die ausführlichen Tips! Kann es aber vielleicht sein, dass im Teil 4 "High-End-MFGs und Fazit" das falsche Bild eingefügt wurde? Das wäre dann doch eher der BROTHER MFC-J6959DW (s. Anhang, gesehen bei digitec für CHF 803.29). [HEADING=2][/HEADING]

Avatar
cooltiger
04.07.2024
Meiner Ansicht nach sollte man auch die jeweiligen Apps der Hersteller einem Test unterziehen und nicht nur die Drucker selbst. Die früheren Apps, sahen zwar optisch weniger gut aus, waren aber von der Funktionalität und der Zuverlässigkeit den heutigen meilenweit überlegen. Kann es sein, dass heutzutage bei den Programmierern das Aussehen einer App mehr zählt wie die Funktionalität und Zuverlässigkeit? Dies habe ich sowohl bei Canon als auch bei HP leidvoll feststellen müssen. So war z.B. bei HP die Scan App so gestaltet, dass verschiedene Anwendungsszenarien (z.B. Einzug 300dpi, Ausgabe als pdf oder Flachbett 600dpi jpeg-Ausgabe) jeweils fix programmiert und nachher ausgewählt werden konnten. Bei den neuen Apps ist jeweils nur noch 1 Variante möglich und man überschreibt dann einfach die vorherige. Dafür mit schöneren Bildchen und Icons ... Dann ist man schon fast gezwungen eine andere Scan App wie etwa vuescan, etc. zu nutzen/bzw. zu kaufen.

Avatar
Klarmacker
04.07.2024
ja und den smart tank von HP in die Mittelklasse zu nehmen und den 7720 der noch Kartuschen verwendet und deutlich Teurer im Unterhalt ist in die High End klasse zu nehmen ist auch Fragwürdig...

Das könnte Sie auch interessieren