Red Dead Redemption 2 – das grosse Hands-on!
Abenteuerliches Lagerleben und rau, ...
Abenteuerliches Lagerleben
Aber genug gebadet und zurück zum letzten Teil unserer Hands-on-Runde. Dieser beginnt im Camp, einem brandneuen Spielelement in «Red Dead Redemption 2». Die Idee hier: Weil Arthur und seine Gang-Kollegen als Geächtete leben, können sie nicht einfach ein Quartier in der nächsten Stadt oder auf einer Farm beziehen, sondern müssen dort leben, wo sie sich sicher fühlen. Spielmechanisch weiss Rockstar Games diesen Umstand clever zu nutzen, denn im Camp lernen wir im Storyverlauf über 20 verschiedene Charaktere mit sehr umfangreichen Biografien kennen und können mit jedem einzelnen auf vielfältige Art interagieren.
Da wäre zum Beispiel Susan Grimshaw, die von allen respektierte Camp-Chefin. Sie ist vor allem daran interessiert, dass alle gut miteinander auskommen, weshalb sie uns immer wieder daran erinnert, welche Dinge im Lager gerade fehlen. Oder nehmen wir Pearson, den etwas verwahrlosten Koch der Truppe. Er freut sich tierisch, wenn wir uns abends beim Lagerfeuer mit ihm hinsetzen und seinen Marinegeschichten lauschen.
Grossartig: Alle Camp-Bewohner stehen nicht einfach nur so in der Gegend rum, sondern folgen individuellen Tagesabläufen, was das Camp (das im Spielverlauf auch den Ort wechselt) sehr glaubhaft und lebendig erscheinen lässt. Apropos lebendig: Sind wir selbst im Camp unterwegs, findet rege Kommunikation darüber statt, was die Gang zuletzt getan hat – Meinungsverschiedenheiten inklusive.
Ob und in welcher Form Arthur das Camp unterstützt, kann jeder für sich entscheiden. Helfen wir, indem wir die Vorräte auffüllen, auf die Jagd gehen und Geld anschaffen, winken zahlreiche Vorteile in Form von Medizin, Gratismunition, zusätzlichen Pferdeanbindepfosten und weiteren Schnellreisefunktionen. Ignorieren wir das Lagerleben hingegen, müssen wir auf diese Vorteile verzichten – und uns nicht wundern, wenn die Moral im Camp in den Keller geht.
Rau, ruppig, richtungsweisend
Der Wilde Westen ist rau. Wie rau genau, erleben wir erstmals in «Zu Gast bei Freunden» – dem grossen Finale unseres Vor-Ort-Termins bei Rockstar. Alles beginnt mit der Befragung eines Gefangenen namens Kieran. Kieran nämlich scheint den Aufenthaltsort der O’Driscoll-Bande zu kennen, will diesen allerdings nicht rausrücken. Dutch und Bill sind darüber ziemlich verärgert, weshalb sie Kieran Sekunden später die Hosen runterziehen und androhen, seine Kronjuwelen mit einer glühenden Kneifzange zu amputieren. Ziemlich makaber! Aber durchaus passend zur rauen Gangart des Spiels.
Als Kieran dann endlich den Standort des O’Driscoll-Verstecks verrät, beginnt ein wilder Ausritt zum Lager der verhassten Konkurrenz. Typisch «Red Dead Redemption 2»: Wie genau wir im Anschluss das Camp aufmischen, ist nicht vorgegeben. Leisetreter etwa können die Wachen eine nach der anderen mit Wurfmessern und gezielten Bogenschüssen eliminieren. Oder aber wir nutzen die Deckung der umherliegenden Baustämme, verwickeln die Gegner in Shoot-outs und machen uns die neuen Möglichkeiten des Dead-Eye-Systems zunutze, das nun nicht nur wie gehabt die Zeit verlangsamt, sondern in höheren Ausbaustufen erstmals auch kritische Trefferzonen bei Gegnern hervorhebt.
Keine Frage, wir könnten an dieser Stelle noch seitenweise von unserer Erfahrungen berichten. Der Tenor wäre in allen Fällen trotzdem derselbe: «Red Dead Redemption 2» sieht schlichtweg umwerfend aus, fühlt sich interaktiver an als jeder Rockstar-Open-World-Titel bisher und spielt in einer wunderschönen Wild-West-Welt, in der man sich wochen-, wenn nicht monatelang verlieren kann. Ergänzt man nun noch den bisher noch streng geheim gehaltenen Online-Modus (der aller Voraussicht nach ähnlich umfangreich ausfallen dürfte wie «GTA Online»), bleibt ein ganz heisser Kandidat für das Spiel des Jahres 2018!
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