Tests 10.11.2017, 09:32 Uhr

Test: Apple iPhone X

Das «X» markiert den Schatz.
Mit dem iPhone setzte Apple 2007 eine Revolution in Gang, die unsere Gesellschaft und unser Leben fundamental verändert hat. Seither sind zehn Jahre vergangen. Apple steht in der Bringschuld und muss zeigen, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Das iPhone X (sprich: «zehn») repräsentiert also nicht nur den Stand der Technik – sondern es demonstriert auch, wie sich Apple die Zukunft seines wichtigsten Produkts vorstellt.
Unverkennbar: das iPhone X
Quelle: Apple, Inc.
Das Kleingedruckte. Dieser Test widmet sich in erster Linie den Besonderheiten des iPhone X. Die meisten Eigenschaften teilt es sich mit dem iPhone 8 (Plus). Wenn Sie mehr über die Signalverarbeitung, die Kamera, die Benchmarks oder die CPU erfahren möchten, finden Sie diese Informationen im Test zum iPhone 8 (Plus).

Das Display

Die offensichtlichste Neuerung und zugleich der Blickfang ist das OLED-Display. Mit einer Diagonale von 5,8 Zoll ist es zwar grösser als jenes im genauso aktuellen iPhone 8; doch dank der schmalen Ränder ist das Gerät als Ganzes ­kleiner und lockt all jene, die auf der Suche nach einem kompakten Smartphone sind: Im direkten Vergleich zum iPhone 8 Plus wirkt das iPhone X fast schon niedlich.
Das Display überzeugt mit hervorragenden Farben und dem tiefen Schwarz, das für OLED so ­typisch ist. Die Farben wirken lebendig, aber natürlich. Besonders Hautpartien in Filmen wirken, als wäre die Szene just in diesem Moment der Realität entfleucht.
Verteilung. Apple verspricht einen Kontrastumfang von 1'000'000:1, was wir hier unkommentiert stehen lassen. Einfach zu beurteilen ist hingegen die perfekte gleichmässige Ausleuchtung: Vom Zentrum bis an den äussersten Rand gibt die Darstellung um kein Jota nach.
Die Ausleuchtung: perfekt von der Mitte bis ganz an den Rand
Quelle: PCtipp /ze
Bei der Betrachtung der Graufläche aus einem spitzen Winkel tendierte die Darstellung zu einem hauchdünnen Blau – allerdings so schwach, dass sich der Effekt kaum erkennen, geschweige denn fotografieren liess.
P3 und HDR. Das Display deckt den ­erweiterten Farbraum P3 ab und ist als erstes iPhone überhaupt HDR-fähig. Als Quellen für die passenden Filme bieten sich zurzeit iTunes und Netflix an.
True Tone. Und dann ist da noch jene Eigenschaft, die bei mir seit dem iPad Pro 9.7 Zoll nicht mehr wegzudenken ist: das True-Tone-Display. Dabei messen Sensoren die Farbtemperatur der Umgebung und passen die Darstellung auf dem Display so an, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht. So entsteht vor allem im Dämmerlicht eine augenfreundliche Atmosphäre, auf die man nie wieder verzichten will.
Links die Darstellung ohne True-Tone-Display: zu blau
Quelle: PCtipp /ze

Burn-in

Ein OLED ist kein LCD. Es liegt in der Natur dieser Technologie, dass es zu Burn-ins kommen kann. Dabei «brennen» sich Teile der Darstellung in das Display ein und hinterlassen ein schwaches Geisterbild, das im schlimmsten Fall dauerhaft ist.
Ob es jedoch überhaupt zu diesem Effekt kommt, hängt nicht nur von der Qualität des Displays ab, sondern auch von der Steuer-Software und dem Verhalten des Anwenders. Apple empfiehlt in einem Support-Dokument, die Helligkeit vom System regeln zu lassen. Ausserdem sollten keine statischen Bilder bei voller Helligkeit über einen längeren Zeitraum angezeigt werden. Das sollte sich bei den meisten Anwendern einrichten lassen.

Die Ohren

Über dem Display thronen die charakteristischen schwarzen Einbuchtungen, die im Internet etwa spöttisch als «Ohren» oder einfach als «Notch» (Kerbe) bezeichnet werden.
Nase, Ohren, Kerbe: Die schwarze Einbuchtung verleiht dem iPhone X seinen Charakter
Quelle: PCtipp /ze
Dahinter verbergen sich die Kamera und eine ganze Batterie an Sensoren:
Sensoren, ein Projektor, Kamera und Mikrofon: Das iPhone X hat es faustdick hinter den Ohren
Quelle: Apple, Inc.
Die Anzeige von Fotos und Videos wird dabei nicht gestört, stattdessen werden auf der Seite und oben schwarze Balken eingeblendet, um das Verhältnis beizubehalten. Durch ein doppeltes Tippen wechseln Sie in die Vollbilddarstellung. Dadurch werden die Ohren sichtbar – doch diese Darstellung ist sowieso nicht optimal, weil das Filmmaterial auf allen Seiten deutlich beschnitten wird. Mit Fotos verhält es sich übrigens genau gleich.
Die Darstellung von Filmen und Fotos kann umgeschaltet werden
Quelle: Screenshot /ze
Im Internet gehen die Meinungen zu den Ohren weit auseinander. Mir haben sie auf Anhieb gefallen. Sie verleihen dem iPhone X einen unverwechselbaren Charakter und erinnern mich auf nostalgische Weise an die Filme der analogen Hasselblad-Kameras: Die beiden Kerben am Rand standen für die Qualitäten dieser legendären Mittelformatkameras: Sie waren Markenzeichen und Versprechen zugleich.
Kerben in einem Hasselblad-Dia, wer kennt die nicht
Quelle: PCtipp /ze
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Kommentare
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Klaus Zellweger
11.11.2017
Guten Tag, Midori Besten Dank für das Feedback. Der Preis steht ganz am Schluss in der Infobox. Was die Schnellladefunktion betrifft, musste ich bereits im zweiten Absatz auf den iPhone-8-Test verweisen, weil dieser Test sonst viel zu lang geworden wäre. Darin wird auch die Schnelllade-Funktion beschrieben, inkl. der Kosten für Netzteil und Kabel. Für diesen Preis hätte ich mir 5 Nexus 5X kaufen können (man stelle sich das bildlich vor!) Das stimmt schon. Aber es wird auf der Welt nicht allzu viele Leute geben, die sich statt eines iPhone X fünf Nexus 5X kaufen. Ich würde deshalb eher solche Vergleiche anstellen: Für 1400 Franken bekommst du … - einen hübschen Satz Felgen für das geliebte Auto - zwei Flüge von Zürich nach New York City und zurück - 1 Fujifilm X100F - 1-2 Paar todschicke Schuhe von Christian Louboutin - ein iPhone X - ein Wochenende im Luxushotel mit Gourmet-Menü und Wein für 2 Personen Der Haken an dieser Liste? Es gibt keinen. Die schönen Dinge kosten Geld, wie wir alle wissen. Ob jedoch ein Produkt seinen Preis wert ist, bestimmt der Markt mit seinem Kaufverhalten. Offenbar hat sich der Markt entschlossen, stundenlang für ein iPhone X in einer Schlange zu stehen. Und das lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass Apple den Preis zu tief angesetzt hat. Das würde auf dasselbe rauskommen wie wenn man die teuerste Gaminggrafikkarte uneingeschränkt empfehlen würde, bloss weil sie die schnellste ist. Warum «bloss»? Diese Empfehlung ergibt für mich einen perfekten Sinn, wenn ich auf der Suche nach der schnellsten Grafikkarte bin. Allerdings wäre ich nicht begeistert, wenn mir der Schreiberling erklärt, dass ich mir diese Grafikkarte sowieso nicht leisten kann, dass sie es mir nicht wert ist oder dass kein normaler Mensch so viel Geld ausgibt und ich deshalb weiterblättern soll. Das wäre eine unverzeihliche Anmassung gegenüber dem Leser! Und genau aus diesem Grund habe ich kein Wort über den Preis des iPhone X verloren. Dass man dazu eine andere Meinung haben kann, ist mir durchaus bewusst. :-) Ich wünsche dir ein tolles Wochenende!

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Midori
11.11.2017
Hallo Klaus Dass der Preis in der Infobox steht ist mir bewusst, allerdings finde ich sollte in einem Testbericht explizit darauf eingegangen werden und in Relation gestellt werden, idealerweise auch mit Alternativprodukten. Es ist mir ebenso bewusst, dass das iPhone X nicht ohne Grund einen so hohen Preis hat. (Ich teile die Ansicht, dass iPhones so teuer sind bloss weil ein angebissener darauf abgebildet ist, nur bedingt.) Das stimmt schon. Aber es wird auf der Welt nicht allzu viele Leute geben, die sich statt eines iPhone X fünf Nexus 5X kaufen. Ich würde deshalb eher solche Vergleiche anstellen:[...] Der Haken an dieser Liste? Es gibt keinen. Der Punkt, den ich machen wollte war, dass man für den Preis eines iPhone X mit erwähnten Zubehör problemlos ein zweites top Smartphones (von mir aus auch zwei iPhone 7) oder noch mehr Mittelklasse Smartphones kaufen könnte, sofern eines in die Brüche gehen sollte. Es ist ja nicht so, dass ein iPhone X eine dreimal längere Lebensdauer aufweist als ein 400-Franken-Mittelklassegerät. Beide dürften im Schnitt nach drei Jahren oder so ersetzt werden. Deine Vergleiche zielen jeweils auf eine bestimmte Zielgruppe ab. Für diese ist der Preis kein Grundsätzliches Problem, I get it. Aber im Artikel steht "Kaufempfehlung ohne Einschränkung" und das heisst für mich so viel wie: Gar nicht lange überlegen, einfach zugreifen, egal wofür und wie oft das Smartphone gebraucht wird. Das finde ich eine gewagt Aussage. In deinem Post machst du diese Einschränkung interessanterweise gleich selber: Warum «bloss»? Diese Empfehlung ergibt für mich einen perfekten Sinn, wenn ich auf der Suche nach der schnellsten Grafikkarte bin. Richtig, "wenn". Auch wenn viele Leute vor den Apple Stores Schlange stehen -- was sind das (mehrheitlich) für Leute: Durchschnittsanwender, Technikbegeisterte (Early Adopters), Apple zugewandte oder Apple Fans? Ich tippe auf letzteres und die machen schlussendlich, wenn es hoch kommt, vielleicht 5% des Umsatzes aus. Apple zugewandte, zumindest jene, die ich kenne, mögen zwar die Geräte von Apple, würden das Gerät aber niemals "umsverrecke" am ersten Tag haben wollen und schon gar nicht dafür auf der Strasse campieren. Durchschnittsandwender brauchen nicht ab Tag 1 alle Funktionen, die in einem iPhone X stecken. Technikbegeisterte lassen sich mehr vom Preis lenken (oder auch nicht, je nach finanzieller Situation). Und "Apple zugewandte" sind im Prinzip auch Durchschnittsanwender. Also: Für wen genau kann eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für das iPhone X ausgesprochen werden? Ich denke für 2 der erwähnten Gruppen: Technikbegeisterte und Fans, wobei sich letztere vermutlich eher wenig von einer Empfehlung beeinflussen lassen. Allerdings wäre ich nicht begeistert, wenn mir der Schreiberling erklärt, dass ich mir diese Grafikkarte sowieso nicht leisten kann und deshalb weiterblättern soll. Das wäre eine unverzeihliche Anmassung gegenüber dem Leser! Ich finde es aber auch eine Anmassung davon auszugehen, dass sich jeder einfach so ein mindestens 1'200-Franken-Gerät leisten kann und jeden als uneinsichtig darzustellen, der nicht bereit ist (oder tatsächlich nicht die Möglichkeit hat), so viel Geld für ein Gerät auszugeben, das nach 1 Jahr nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Es geht doch nur darum, die Zielgruppe abzustecken, für die sich ein Produkt lohnt und für die grosse Mehrheit der Anwender eine vernünftige Alternative anzubieten. Für das iPhone X gibt es keine Alternative ganz ohne Abstriche, aber sehr wohl gibt es erträgliche Abstriche (das ganze AR Zeug wird jetzt erst so langsam Fahrt aufnehmen). Beispielsweise das LG G6. Warum kostet dieses weniger als die Hälfte eines iPhone X, was hat ein Anwender konkret davon, wenn er stattdessen den Aufpreis zum iPhone X bezahlt und steht das in einem Verhältnis? Von einer eigentlich neutralen Zeitschrift erwarte ich genau solche Einschätzungen; alles andere empfinde ich als unvollständig und damit unseriös, ich kann es nicht anders sagen. ---- Das wurde jetzt etwas lang, hoffentlich nicht langweilig. Wünsche ebenfalls ein schönes Wochenende :)

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pctippi
11.11.2017
hahah ach wenn es um apple geht, kann man auf klaus gar nicht hören. [Mod edit: Beleidigung gesnipt]. einfach ignorieren und keinen seiner berichte lesen.

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Klaus Zellweger
12.11.2017
Ich finde es aber auch eine Anmassung davon auszugehen, dass sich jeder einfach so ein mindestens 1'200-Franken-Gerät leisten kann und jeden als uneinsichtig darzustellen, der nicht bereit ist (oder tatsächlich nicht die Möglichkeit hat), so viel Geld für ein Gerät auszugeben, das nach 1 Jahr nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Das ist komplett falsch rübergekommen und ich bitte um Entschuldigung. Ich habe den Text geändert, aber du hast ihn scheinbar bereits kopiert. Asche auf mein Haupt!

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kut
13.11.2017
Gratuliere, ihr habt es geschafft, einen Testbericht zu verfassen, ohne mit einem Wort auf den Preis einzugehen. [...] Als Mac- und iPhone User (iPhone 6s, MacBook Pro 13) kann ich diesem Posting nur zustimmen. Und generell: die Apple-Produkte sind einfach massgeblich zu teuer und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt einfach nicht mehr. Schon vor zwei Jahren habe ich mir als zweites Notebook einen Windows-Rechner angeschafft, da ich für die selbe Leistung (4 Cores, i7) bei Apple fast den doppelten Betrag hätte hinblättern müssen ... nicht (mehr) mit mir. Ich bin mit beiden Geräten (MacOS Sierra 10.12.6 und Windows 10 Home 1703) sehr zufrieden. Microsoft hat gegenüber früher gewaltig aufgeholt. Jedenfalls werde ich mir nächstes Mal kein Apple-Produkt mehr kaufen. Mfg kut

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pctippi
14.11.2017
augen auf hi kut ja das ist nachvollziehbar. ich bin seit letztem jahr auf android und windows umgestiegen. einfach nur hammer, diese unternehmen verkaufen wirkliche funktionen für das geld, und nicht nur scheinfunktionen. schon mal versucht mit einem apple handy eine mp3 an jemanden zu schicken (bin musiker und das passierte mir dauernd, wenn ich eigene mp3 weiter schicken wollte). Keine Chance apple ist ein teueres gefängis. aber mir geht es darum, dass für einen testbericht jemand neutrales den test schreiben sollte und nicht ein apple, oder window fan. da bleibt die ganze neutralität auf der strecke. und wenn man im web die anderen seiten liest, dann schneidet das iphone x, na ja sagen wir mal so, meilen grosser unterschied als bei apfel (apple) klaus, ab. und das ist unseriös. schliesslich heisst es hier pc tip und nicht, mac tip gruss

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slmrvoge
15.11.2017
hi kut ja das ist nachvollziehbar. ich bin seit letztem jahr auf android und windows umgestiegen. einfach nur hammer, diese unternehmen verkaufen wirkliche funktionen für das geld, und nicht nur scheinfunktionen. schon mal versucht mit einem apple handy eine mp3 an jemanden zu schicken (bin musiker und das passierte mir dauernd, wenn ich eigene mp3 weiter schicken wollte). Keine Chance apple ist ein teueres gefängis. aber mir geht es darum, dass für einen testbericht jemand neutrales den test schreiben sollte und nicht ein apple, oder window fan. da bleibt die ganze neutralität auf der strecke. und wenn man im web die anderen seiten liest, dann schneidet das iphone x, na ja sagen wir mal so, meilen grosser unterschied als bei apfel (apple) klaus, ab. und das ist unseriös. schliesslich heisst es hier pc tip und nicht, mac tip gruss Bei Android zahlst du einfach in einer anderen Währung (Daten). iOS und Android wirst du nie vergleichen können, egal in welche Richtung. Ich habe beides Systeme im Einsatz.