Test: Nvidia Shield TV (2017)
Games, Games, Games!
Der Controller
Zum Lieferumfang gehört der kabellose Shield-Controller, der ausserdem sämtliche Funktionen der Fernbedienung ersetzen kann, bis hin zur Sprachsteuerung. Die massive Ausführung schmiegt sich förmlich in die Hand und fühlt sich dabei einfach nur gut an.
Xbox-Controller
Wenn Sie jedoch die asymmetrische Stick-Anordnung des Xbox-Controllers bevorzugen, hier die gute Nachricht: Das vielgepriesene Microsoft-Produkt lässt sich ebenfalls mit der Shield koppeln. Dabei muss es sich allerdings um die neuste Generation der Bluetooth-Controller handeln, die erst seit der Xbox One S ausgeliefert wird. Weil das alte Modell noch zahlreich im Handel erhältlich ist, sollten Sie beim Kauf unbedingt nachfragen, um welche Version es sich handelt.
Android-Games
Über die Schaltfläche Nvidia Games öffnet sich das Tor zum Paradies aller Spieler. Über diese einzelne Schaltfläche erreichen Sie eine Auswahl von Android-Spielen, die mit der Konsole besonders gut harmonieren und darüber hinaus den Controller unterstützen. Diese Games schwanken im Preis zwischen günstig und gratis. Sie sind das ideale Futter für die ersten Gehversuche oder für ein Spielchen zwischendurch – und ausserdem die preiswerteste Methode, um am Fernseher eine Spielkonsole zu betreiben.
PC-Games mit GameStream
Erhöhen wir das Tempo. Wenn im selben Haushalt ein PC mit einer GTX-Grafikkarte von Nvidia herumsteht, installieren Sie darauf die kostenlose Software-Erweiterung GameStream. Sie durchsucht die Laufwerke am PC nach installierten Spielen, inklusive der Steam-Bibliothek und Demoversionen. Danach wird auf der Shield lediglich die Option «GameStream» angewählt, um ein Spiel aus der plakativen Übersicht auszuwählen. So getan, läuft das Game zwar auf dem PC, doch gespielt wird es vor dem Fernseher über die Shield.
Für die Verbindung muss unbedingt ein Ethernet-Kabel verwendet werden – nur dann sind ruckelfreie Game-Streams bis 4K mit 60 fps möglich. Das schafft jedoch längst nicht jeder PC. Für Normalsterbliche bedeutet das einfach, dass der Rechenknecht mit den höchsten Grafikeinstellungen gequält wird, die er schultern kann. Diese Qualität erreicht tatsächlich den Fernseher und beschämt die aktuellen Spielkonsolen. Und so ganz nebenbei ist auch kein Lüfter zu hören.
In unserem Test klappte die Synergie zwischen Shield und PC hervorragend. Der Fernseher im Wohnzimmer bekam nie eine bessere Grafik zu sehen. Als bekennender Konsolen-Anhänger spiele ich sogar mit dem Gedanken, einen Gamer-PC im Keller aufzustellen – quasi als schleichende Wachablösung für die Xbox One und die PS4 im Wohnzimmer. Denn im Keller darf diese Kiste so hässlich, gross und laut sein, wie sie will.
GeForce Now
Und was ist mit den Leuten, die keinen PC ihr Eigen nennen, aber trotzdem in PC-Qualität spielen möchten? Für diese Zielgruppe hält Nvidia den Dienst GeForce Now bereit. Die Spiele werden nicht lokal gespeichert, sondern auf den Servern von Nvidia gehostet. Dort werden sie mit der Leistungsfähigkeit einer GTX1080 berechnet, dem aktuellen Spitzenmodell unter Nvidias Grafikkarten. Das Spiel wird anschliessend im Stream gespielt, genau wie bei GameStream. Die maximale Auflösung über das Internet liegt bei 1080p mit 60 fps.
Der Dienst kostet umgerechnet etwa 11 Franken im Monat. Darin enthalten sind über 60 Spiele (Tendenz steigend), die sich unbeschränkt und kostenlos spielen lassen. Über 90 weitere können dazugekauft werden. Bei den meisten erhält man ausserdem einen Key, mit dem sich das Spiel zum Beispiel bei Steam herunterladen lässt – nur für den Fall, dass irgendwann doch ein echter PC herumsteht. Die aktuelle Auswahl finden Sie hier.
Im Angebot fehlen jedoch die neusten Kracher, was den Dienst für Hardcore-Spieler eher uninteressant macht. Gelegenheitsspieler kommen hingegen in den Genuss von aufwendigen Games, ohne dass dazu teure Hardware angeschafft und gepflegt werden muss. Es gibt keine Abstürze oder inkompatible Treiber. Die Spielstände werden direkt auf den Servern gespeichert. Multiplayer-Spiele sind ebenfalls möglich. GeForce Now ist im Prinzip ein vollwertiger Gamer-PC – aber ohne die Probleme, die man sich mit einem Gamer-PC einhandeln kann.
Anforderungen und Probemonat
Die Anforderungen, um GeForce Now in der besten Streaming-Qualität zu nutzen (1080p/60 fps), sind überschaubar. Laut Nvidia werden dazu eine 50 Mbit-Leitung und ein Ping von weniger als 60 ms zu einem Datencenter vorausgesetzt – das sind Werte, die in der Schweiz von jedem halbwegs vernünftigen Internet-Abo erreicht werden.
Zudem lässt sich der Dienst einen Monat lang kostenlos testen. Dazu benötigen Sie ein ebenfalls kostenloses Nvidia-Konto und eine Kreditkarte. Öffnen Sie auf der Shield das Symbol «Nvidia Games». Suchen Sie sich ein kostenloses Spiel aus und bestätigen Sie den Probemonat. Einen Augenblick später sind Sie im Spiel. Das war schon alles.
In unserem Test funktionierte der Dienst genauso gut, wie es die Werbung vollmundig verspricht: Unkompliziert, mit flüssiger High-End-Grafik und ohne dass man auch nur das Geringste von Technik verstehen muss.
Das Abo kann gekündigt werden, bevor der Probemonat um ist, ansonsten wird es kostenpflichtig um einen weiteren Monat verlängert. Die Kündigung wird direkt in den GeForce-Einstellungen an der Konsole vorgenommen.
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