Vorsicht, Falle!
01.02.2023, 09:30 Uhr
Dark Patterns: Die Tricks von Webseitenbetreibern und Software-Herstellern
Software-Hersteller und Webseitenbetreiber wollen vor allem eines: Ihren Klick an der gewünschten Stelle. Damit dies geschieht, kommen teils sehr zweifelhafte Methoden zum Zug, auch als «Dark Patterns» bekannt.
Erinnern Sie sich noch an die Abo-Fallen-Abzocker? Das waren jene, die besonders in den Jahren zwischen etwa 2006 und 2012 haufenweise Onlinenutzer geködert haben, damit sich diese durchs Ausfüllen von harmlos aussehenden Formularen ein dubioses kostenpflichtiges Abo einhandelten.
Die Masche war immer dieselbe: Um in den Genuss einer verlockenden Warenprobenaktion, einer esoterischen Persönlichkeitsanalyse, von Software-Downloads oder einer anderweitig interessant klingenden Dienstleistung zu kommen, sollte man sich über ein Onlineformular registrieren. Dass damit jeweils ein Abo-Preis verknüpft war, erfuhr nur, wer auch die klein gedruckten Bleiwüsten las, Bild 1.
Sprich: Die Gestaltung dieser Websites legte es ganz gezielt darauf an, dass der Preis übersehen wurde. Dann waren (und sind noch immer) da auch noch die Scareware-Anbieter, die mittels Webscripts plötzlich Pop-ups mit gefälschten Virenalarmen anzeigten, Bild 2.
Nicht nur, dass die behauptete Vireninfektion in diesen Pop-ups erstunken und erlogen war. Schauen Sie sich die Gestaltung der Schaltflächen an: Remove all threats now («Jetzt alle Bedrohungen entfernen») ist in fetter Schrift, während Continue unprotected («Ungeschützt fortfahren») in Normalschrift gehalten ist.
Neben der Lüge über die 34 entdeckten Viren haben wir hier eine unterschiedliche optische Gestaltung der Schaltflächen. Es ist klar, worauf der übertölpelte Anwender klicken soll, denn nach dem Klick gings zu einem nutzlosen kostenpflichtigen Download. Noch etwas fällt auf: Die Formulierung «Ungeschützt fortfahren» wendet einen psychologischen Trick an, auf den ich noch zurückkomme.
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