Tinten-MFGS 04.07.2024, 10:00 Uhr

Tinten-Allrounder für jeden Zweck

Das optimale Tintendrucker-Multifunktionsgerät aus der Schar erhältlicher Modelle herauszupicken, ist nicht einfach. Der PCtipp gibt deshalb Kauftipps und Empfehlungen für die besten Einsteiger-, Mittelklasse- sowie High-End-Geräte.
(Quelle: Shutterstock/mipan)
Anwender, die nach einem Tintenstrahl-Multifunktionsgerät (kurz MFG) für daheim Ausschau halten, haben bezüglich Ausstattung, Tempo oder Ergonomie ganz andere Kriterien als die Nutzer in einem Büro: Dort sind beispielsweise nebst einer umfassenden Netzwerk­anbindung auch ein günstiger Seitenpreis, ein «echter» Dokumentendruck sowie ein schnelles Druck-, Scan- und Kopiertempo wichtig. Auch eine möglichst einfache, intuitive Bedienung – gerade beim Nachfüllen der Druckmittel – ist im Büro Pflicht; genauso ein grosses Papierfach. Der PCtipp hat deshalb aktuelle Tinten-MFGs in die drei Kategorien «Einsteiger», «Mittelklasse» und «High End» eingeteilt und gibt zu jeder Rubrik Kauftipps sowie konkrete Empfehlungen. So finden Sie für jeden Anwendungszweck das passende Gerät.
Hinweis: Unsere Kauftipps zu jeder der drei Kategorien finden Sie auf den folgenden Seiten in separaten Boxen ausführlich besprochen. Weitere Geräteempfehlungen gibt es ausserdem in den Übersichtsboxen, bei jeder der drei Kategorien.

Vorteile der Tinten-MFGs

Gegenüber dem Laserdruck spielen die Tinten-Allrounder ihre Vorteile bei der kompakten Grösse, dem geringen Stromverbrauch und der fehlenden Feinstaubproblematik aus. Und weil die Tintenstrahldruck-Technologie keine Rasterung auf dem Foto hinterlässt, sind hochwertige Geräte, die mit fünf oder sechs einzelnen Patronen drucken, sogar für professionelle Fotoausdrucke eine sehr gut Alternative zum Druck in Fotostudios.
Frühere Defizite wie ein langsames Drucktempo, keine Dokumentenechtheit des Drucks oder ein teurer Unterhalt folgen mittlerweile einer Faustregel: Günstige Modelle sind teuer im Unterhalt. Bei Tinten-MFGs, die hingegen einen günstigen Druck bieten, schlagen die Hersteller beim Gerätepreis zu.
Tipp: HPs Trumpf für einen günstigen Druck nennt sich «Instant Ink». Dabei handelt es sich um eine Flatrate fürs Drucken. Mehr dazu in der Box.
Drucker-Flatrate
HPs «Instant Ink»-Abo lohnt sich in besonderem Mass dann, wenn viel und/oder regelmässig gedruckt wird. In diesem Fall winkt ein Einsparpotenzial von 50 Prozent oder mehr. Der Idee der Flatrate liegt der Abonnementsgedanke zugrunde. Besitzt ein Anwender einen «Instant Ink»-kompatiblen Drucker, kann er eine festgelegte monatliche Seitenzahl zum Fixpreis bedrucken. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um schwarz-weisse oder farbige Seiten handelt. Ausschlaggebend sind die per Abo-Vertrag definierten Seitenzahlen. Die Startpreise liegen bei Fr. 2.25 pro Monat (Drucktarif «Selten») und reichen bis Fr. 32.50 pro Monat («Office»-Tarif). Mehr Infos gibt es unter instantink.hpconnected.com/ch/de/l/v2.
Drucker-Flatrate
Quelle: PCtipp.ch

Einsteiger-MFGs

Bereits die Einsteigerklasse, die mit schwarzer wie auch farbiger Tinte (Cyan, Magenta und Gelb) bis zum A4-Format druckt und oft auch randlos, spielt gegenüber den Lasermodellen im Einsatz daheim ihre Vorteile aus: Meist bestehen die kompakten und leisen Modelle aus einer Druck-, Scan- und Kopiereinheit. Eine Faxfunktion bietet die günstigste Druckerklasse dagegen selten.
Gegenüber der höherwertigen Mittelklasse respektive der High-End-Riege gibt es bei der Qualität des Farbdrucks, dem Drucktempo und der Ausstattung Abstriche. Zum Einsatz kommen eher langsame Schlitten, die nur maximal drei bis fünf A4-Seiten pro Minute durch ihr Druckwerk schleusen. Beim Papierfach wird meist die Aufnahmekapazität auf unter 100 Blatt reduziert. Genau hinschauen sollten Anwender auch, ob das Modell eine Duplexeinheit für den automatischen beidseitigen Druck intus hat. Grösstenteils sucht man auch eine LAN-Schnittstelle vergeblich, dafür ist immerhin WLAN mit an Bord. Auch «klassische» Bedienelemente wie ein Tastaturfeld oder ein monochromes/farbiges Display sind mehrheitlich aufs Nötigste beschränkt.
Zugeschlagen wird umso mehr bei den Druckkosten respektive Verbrauchspreisen, welche eine Achillesferse der günstigen Tinten-MFGs sind. Konkret werden zwischen 2 und 5 Rappen für den Druck einer schwarz-weissen A4-Seite fällig. Eine Farbige kommt sogar auf 12 bis 20 Rappen.
Einsteiger-MFGs
  • Einsatzzweck: zu Hause, für Wenigdrucker, als Zweitdrucker
  • Vorteile: günstiger Preis, Abdeckung aller wichtigen Grundfunktionen, kompakt, tiefe Stromkosten, unterstützt meist randlosen Druck
  • Nachteile: kostspielig im Unterhalt, langsames Drucktempo, Fotodruckdefizite, kaum Extras an Ausstattung
  • Typische Ausstattung: 3-in-1-Gerät (drucken, scannen und kopieren im A4-Format), eine schwarze Tintenpatrone, oft eine Tricolor-Patrone für Cyan, Magenta und Gelb (3-in-1-Patrone), USB-Port, WLAN, Bluetooth, kleines Display, Kapazität: 100 bis 150 Blatt
  • Preise: 50 bis 150 Franken
  • Hersteller: Brother, Canon, Epson, Hewlett Packard
  • Empfehlungen: Canon Pixma TS7450a, Brother DCP-J1050DW, Epson Expression Home XP-5200, HP Envy Inspire 7924e All-in-One
Oft benutzen die Modelle von HP und Canon zudem Tintenkartuschen, die alle drei Farben integrieren. Das kann richtig ins Geld gehen: Denn ist eine der drei Farben Cyan, Magenta oder Gelb leer, muss die ganze Patrone ersetzt werden. Oder: Die Modelle versuchen, aus den beiden noch mit Tinte befüllten Behältern der Kartusche die leer gedruckte Farbe per Mischung zu generieren, was nur mit sichtbaren Abstrichen gelingt.
Der grosse Pluspunkt ist dafür der günstige Gerätepreis: Meist liegt dieser zwischen 50 und 80 Franken.
Für wen sich die Druckerklasse lohnt: Prädestiniert sind die Einsteiger-Geräte für Wenigdrucker, die gelegentlich (ca. ein- bis zweimal pro Woche) einen Text, ein farbiges Dokument oder auch gelegentlich ein Foto drucken. Ebenfalls praktisch ist der Einsatz als Zweitdrucker, um bei Bedarf oder im Schadensfall ausweichen zu können.
Kauftipp Einsteiger-MFGs: Canon Pixma TS7450a
Canon
Canon führt mit seinem 100-Franken-Günstling, dem Pixma TS7540a, ein ausgezeichnetes 4-in-1-Einsteiger-Modell (drucken, scannen, kopieren und faxen) im Drucker-Portfolio. Das Gerät empfiehlt sich fürs Heimbüro; auch dank der integrierten Duplex-Druck- und ADF-Einheit (automatischer Dokumenteneinzug). Letztere fasst sogar maximal 35 Blatt. Selbstverständlich sind auch ein USB-Port und WLAN vorhanden.
Die Papiervorratskassette fällt mit einem Fassungsvermögen von 100 Blatt nicht gerade üppig aus. Immerhin gibt es rückseitig ein zweites Fach, das nochmals 100 Blatt im A4-Format oder 20 Blatt Fotopapier aufnehmen kann. Zur Bedienung findet sich rechts am Gerät ein Tastenfeld sowie ein 3,7 Zoll grosses schwarz-weisses und scharfes OLED-Display.
Im Praxistest kann das Multifunktions­modell durchaus überzeugen: Gerät einschalten, Tintentanks hineinschieben, danach wird das MFG in Betrieb genommen. Einfacher gehts nicht.
Der Minuspunkt sind die Druckkosten: Diese belaufen sich für eine schwarz-weisse A4-Seite auf rund 8 Rappen, für die gleich grosse Farbige werden 15 Rappen fällig. Besser: Die Druckqualität liegt auf einem anständigen Niveau: Das schwarz-weisse Druckbild ist scharf, mit einem kräftigen Farbauftrag und detailliert genug. Auch beim Grafik- sowie Fotodruck gibts wenig zu beanstanden. Gesichter sind allerdings leicht überzeichnet und Hautpartien zeigen ein etwas blasses Farbspektrum.
Beim Drucktempo geht das MFG mittelschnell zu Werke: Die erste Seite liegt nach 11 Sekunden im Ausgabefach, unser zehnseitiges farbiges Mischdokument schiebt das TS7540a in gemächlichen 62 Sekunden durch sein Druckwerk. Wird beidseitig gedruckt, erhöht sich die Zeit auf 3:28 Minuten.
Fazit: Canons Pixma TS7540a ist mit nur Fr. 97.99 (gesehen bei digitec.ch) ein günstiges All-in-One mit einer prima Ausstattung. Hoch sind allerdings die Druckkosten.

Mittelklasse-MFGs

Die Mittelklasse unter den Tintendruck-MFGs ist sehr breit aufgestellt – bezüglich Ausstattung, Funktionalität und Preis. Mittelklasse-Modelle drucken in der Regel A4 und teilweise bis zum A3-Format; vor allem aber auch randlos. Die Start-Gerätepreise liegen bei rund 150 Franken. Am oberen Ende kostet diese Klasse der MFGs bis 450 Franken. Die Alleskönner sind mit einer Druck-, Scan- und Kopierfunktion ausgestattet und wenn es sich um eine 4-in-1-Variante handelt auch mit einer Faxeinheit.
Hohe Flexibilität verspricht diese Druckerkategorie bezüglich des Tinten-Handlings: Gedruckt wird mit vier einzelnen Patronen (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz). Spezialmodelle, die besonders für Fotos ausgelegt sind, drucken sogar mit fünf oder sechs Einzelpatronen (zusätzlich sind das Schwarz oder/und Grau).
Im Vergleich zu der Einstiegsklasse liegen die Seitenpreise deutlich tiefer. Im Schnitt werden für eine schwarz-weisse A4-Textseite 2 Rappen fällig, für eine farbige A4-Seite sind es zwischen 8 und 10 Rappen.
Keine Regel ohne Ausnahme: Speziell sind Multifunktionsgeräte, die mit Nachfülloptionen zum Selbstbetanken der einzelnen Tintenkartuschen ausgerüstet sind. So bieten Canon («Megatank»), Epson («Ecotank») und HP («Smart Tank») entsprechende All-in-Ones an, die ab Preisen von circa 200 Franken bis 450 Franken erhältlich sind. Letztlich senkt das Nachfüllen den Preis für den Unterhalt massiv; konkret auf 0,2 Rappen für eine gedruckte Schwarz-Weiss-Seite respektive einen halben Rappen für eine Farbige.
Zu den weiteren Vorteilen der Mittelklasse-Modelle zählen ihr dokumentenechter, wischfester Druck. Je nach Gerät kommt pigmentierte Tinte für den schwarz-weissen und farbigen Druck zum Einsatz. Der Vorteil: Diese Tinte zeichnet sich durch kräftige Farben und eine hohe Wasserfestigkeit respektive UV-Resistenz aus. Kurzum: Die Farben sind langlebiger (mehrere Jahre im Innenbereich des Hauses, 1 bis 3 Jahre im Aussenbereich). Deshalb wird pigmentierte Tinte auch als Dokumentenecht bezeichnet.
Mittelklasse-MFGs
  • Einsatzzweck: Heimbüro, Kleinbüro
  • Vorteile: günstiger Unterhalt, Abdeckung vieler nützlicher und zeitsparender Funktionen, kompakt, tiefe Stromkosten, Drucktempo, randloser Druck, meist auch für Fotodruck geeignet
  • Nachteile: mitunter teurer Gerätepreis, je nach Modell muss das Verbrauchsmittel selbst nachgefüllt werden
  • Typische Ausstattung: 4-in-1-Gerät (drucken, scannen, kopieren und faxen im A4-/A3-Format), vier bis sechs separate Tintenpatronen, Nachfülltanks, USB-Port, WLAN, LAN, Bluetooth, Touchscreen, Ziffernblock, Papierkapazität: 150 bis 250 Blatt
  • Preise: 150 bis 450 Franken
  • Hersteller: Brother, Canon, Epson, Hewlett Packard
  • Empfehlungen: Brother MFC-J4590DWXL, Canon Pixma G650, Epson Ecotank ET-4850, HP Smart Tank 7605 All-in-One
Im Vergleich dazu sind sogenannte DYE-Farben (gesprochen «Dai», englisch für Farbstoff) wasserbasierend, verlaufen also auch beim Kontakt mit Wasser. Dafür bieten sie eine leicht höhere Leuchtkraft als die pigmentierte Tinte.
Im Vergleich zur Einsteigerklasse wird auch das Drucktempo beschleunigt: So liegt die erste gedruckte Seite meist in weniger als 10 Sekunden im Ausgabefach – sowohl in schwarz-weiss als auch Farbe. Für den Druck eines zehnseitigen, farbigen Mischdokuments vergehen zwischen 45 bis 60 Sekunden.
Auch bei der Ausstattung legen die Mittelklasse-MFGs eine Schippe drauf: Nebst einem grossen Papiervorrat von 150, 200 oder noch mehr Blatt sind ein automatischer Duplex-Druck und eine ADF-Einheit (typischerweise 20 bis 50 Blatt) zumindest bei höherwertigen Modellen Usus. Im Vergleich zur Einsteigerklasse gibt es weitreichende Netzwerkfunktionen. Zusätzlich zu WLAN ist typischerweise eine LAN-Schnittstelle verbaut. Zudem bieten die Mittelklassemodelle auch App-Support. Funktionell lassen sich Dokumente bis zu Fotos ab Scan gleich in Ordner ablegen oder auch, bei entsprechender Einrichtung, via E-Mail an eine Zieladresse versenden.
Für wen sich die Druckerklasse lohnt: Die Mittelklasse-Drucker sind für alle attraktiv, die in regelmässigen Abständen auf einen sauberen und hochwertigen, aber günstigeren Schwarz-Weiss- und Farbdruck angewiesen sind. Die zweite Zielgruppe sind Anwender, die eine flexible Ausstattung bei der Arbeit daheim oder auch im Kleinbüro benötigen.
Kauftipp Mittelklasse-MFGs: Epson Ecotank ET-4850
PCtipp.ch
Epsons Ecotank ET-4850 ist ein Tinten-Multifunktionsgerät, das sich per Tankmechanismus vom Anwender mit Tinte auffüllen lässt. Um das Gerät zu befüllen, werden nacheinander die einzelnen Flaschen kopfüber in die entsprechenden Aussparungen gestellt, wodurch die Tinte in den Behälter abfliesst. Gedruckt wird mit vier separaten Patronen (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz).
Im Unterhalt ist der Ecotank sehr preiswert: Für eine schwarz-weisse A4-Seite werden lediglich 0,3 Rappen fällig, eine Farbige kommt den Benutzer auf ebenso rekordverdächtig-günstige 0,5 Rappen.
Die Druckqualität liegt auf ansehnlichem Niveau: Am Textdruck gibts nichts auszusetzen. Satelliten-Pixel, die Buchstaben an den Rändern ausfransen lassen, sind kaum vorhanden. Hautpartien von Gesichtern werden in einem dezenten, vor allem aber natürlichen Hautton aufs Fotopapier gedruckt. Auch beim Grafikdruck gibt sich das Modell keinerlei Blösse. Der Farbauftrag ist gut genug. Soll heissen: Es wird weder Tinte durch zu viel Auftrag verschwendet noch ist dieser zu schwach, was das Druckbild undeutlich erscheinen lassen würde.
Bezüglich Drucktempo reiht sich das Gerät eher im Mittelfeld ein. Die erste Seite liegt nach etwa 10 Sekunden im Ausgabefach, eine Kopie von 10 Seiten benötigt lange 1:25 Minuten.
Bei der Ausstattung zeigt der Mittelklasse-Drucker dafür, was in ihm steckt: Nebst einer Faxeinheit, dem automatischen Duplex-Druck und der ADF-Einheit mit 30 Blatt ist auch eine LAN-Buchse verbaut.
Bedienen lässt sich das Gerät via Navigationstasten. Der 6,1 cm grosse Farbbildschirm hilft bei der Orientierung. Der Papiervorrat des ET-4850 fasst insgesamt 250 Blatt. Um den Ecotank per Mobilgerät zu bedienen, stellt der Hersteller ausserdem seine hauseigene App «iPrint» kostenlos bereit.
Fazit: Der Epson Ecotank ET-4850 bietet für 362 Franken (gesehen bei brack.ch) ein schnelles Tempo, eine gute Ausstattung und einen ausgezeichneten Druck. Hinzu kommen die günstigen Seitenpreise.

High-End-MFGs und Fazit

Punkten können die High-End-Modelle, die zwischen 450 und 850 Franken kosten, bei ihrer Ausstattung, wobei die Allrounder auf eine möglichst hohe Business-Tauglichkeit ausgelegt sind. Sie bieten alle Vorzüge der Mittelklasse wie günstige Seitenpreise, beschleunigen allerdings nochmals den Text- und Grafikdruck respektive den Workflow. Das beginnt mit dem rassigen Drucktempo von 30 Seiten pro Minute.
Verkürzt wird auch der Druck für die erste Seite, den Spitzenmodelle (aus dem Bereitschaftsmodus heraus) in unter 5 Sekunden schaffen. Zudem bieten die Top-Modelle, die in der Regel mehrere Papierfächer haben und so Papierkapazitäten von 400 Blatt oder deutlich mehr zur Verfügung stellen, auch den Druck von unterschiedlichen Formaten, etwa bis zum A3-Format. Auch aufgrund besonderer Ausstattungsmerkmale punkten sie bei der Klientel. So kombinieren die Hersteller oft eine ADF-Einheit (mindestens 35 Blatt) mit einer sogenannten Duplex-Scan-Einheit. Der Clou: Doppelseitige Dokumente lassen sich so nicht nur in einem Rutsch digitalisieren, sondern gleich auch kopieren. In der Praxis lässt sich damit bei einem Kopiervorgang rund die Hälfte bis sogar zwei Drittel der Zeit einsparen, die nötig wäre, wenn man jede doppelseitige A4-Seite einzeln kopieren müsste.
High-End-MFGs
  • Einsatzzweck: Büros von kleiner bis mittlerer Grösse, Abteilung in Firmen
  • Vorteile: günstiger Unterhalt, Abdeckung vieler nützlicher und zeitsparender Funktionen, immer noch recht kompakt, tiefe Stromkosten, randloser Druck, übergrosse Formate
  • Nachteile: teurer Gerätepreis, ordentliches Drucktempo, oft «nur» Spezialisten (z. B. für Business, Fotodruck) für besondere Anforderungen
  • Typische Ausstattung: 4-in-1-Gerät (drucken, scannen, kopieren und faxen im A4-/A3-Format), vier bis sechs separate Tintenpatronen, Nachfülltanks, USB-Port, WLAN, LAN, Bluetooth, Touchscreen, Ziffernblock, Papierkapazität: 150 bis 250 Blatt
  • Preise: 450 bis 850 Franken
  • Hersteller: Brother, Canon, Epson, Hewlett Packard
  • Empfehlungen: Brother MFC-J6959DW, Canon Maxify GX7050, Epson Ecotank ET-8500, HP OfficeJet Pro 7720
Ausserdem beherrschen die Top-Modelle, wie das Brother MFC-J6969DW (siehe Box unten) den Bannerdruck oder Posterdruck (via entsprechende Papierrolle) mit Seitenlängen von maximal 3,56 × 2,16 Metern (L × B). Zur weiteren Ausstattung gehören ferner ein grosser Farbtouchscreen von 8 Zentimetern oder mehr, NFC-Funktionalität, erweiterte Sicherheitsmerkmale oder Benutzerprofile. Der Garantiezeitraum wird gewöhnlicherweise auf mindestens drei Jahre (ab Kaufdatum) festgelegt.    
Für wen sich die Druckerklasse lohnt: Multifunktionsgeräte für den High-End-Markt lohnen sich oft nur für spezielle Anwendungen – zum Beispiel im Business-Umfeld, bei dem ein möglichst schneller Workflow entscheidend ist oder bei dem es auf eine herausragende Druckqualität ankommt (z. B. Fotostudioqualität) oder etwa, wenn grossflächige Printformate (z. B. Bannerdruck) benötigt werden. Natürlich hinterlässt die High-End-Riege aber auch als «Normaldrucker» ein vorzügliches Bild. Tempo, Ausstattung und Ergonomie zählen ebenfalls zu den Stärken der Top-Liga. Allerdings müssen gerade die Spezialitäten teils mit einem satten Aufpreis bezahlt werden.
Kauftipp High-End-MFGs: Brother MFC-J6959DW
PCtipp.ch
Das 4-in-1-Multifunktionsgerät aus dem Hause Brother druckt, scannt und kopiert bis zum A3-Format – und das sogar in vollduplex, sprich beidseitig. Damit empfiehlt es sich für Kleinbüros bis zum Einsatz als Abteilungsdrucker. Ausgelegt ist das All-in-One für bis zu 3500 Seiten pro Monat. Bedienen lässt sich das Gerät über einen 8,8-cm-Farbtouchscreen und einen Tastaturblock. Die vier Farbpatronen verschwinden im Brother-typischen Fach, das einfach nach unten aufgeklappt wird.
Im Test vergingen rund 8 Minuten, bis das Gerät via Treiber-Software installiert und die vier einzelnen Tintenpatronen eingesetzt waren. Zwei Papierkassetten bieten Platz für ganze 500 A4- und 250 A4-/A3-Blätter, wahlweise nimmt das Gerät auch eine Papierrolle für Bannerdruck auf. Ein hinteres Einzugsfach für A4 und A3 duldet 100 Blatt. Der automatische Vorlageneinzug (ADF) kann mit bis zu 50 Seiten (bis zu A3) gefüttert werden. Kommuniziert wird über LAN, Wi-Fi, USB oder NFC. Auch ein Fax­anschluss ist vorhanden. Für den Druck ab Smartphones oder Tablets stehen die Apps und Funktionen AirPrint, Mopria, iPrint&Scan und Google Cloud Print bereit.
Schon in Normalqualität gelingt dem Tinten-Multifunktionsgerät ein sehr guter Textdruck. Auch feine, schräge Linien meistert das Gerät ohne Unterbrechungen oder grobe «Ausfransungen». Der Farbdruck wirkt bis an die Ränder sehr sauber. Selbst beim Fotodruck zeigt das All-in-One aus dem Hause Brother ein gutes Ergebnis.
Zum Tempo: Das Tinten-MFG druckt in zwei der drei Disziplinen rasant: Die erste Schwarz-Weiss-Seite liegt in 4 Sekunden, das zehnseitige Mischdokument in schnellen 22 Sekunden bereit. Beim A4-Fotodruck lässt sich das Brother-Multifunktionsgerät rund 138 Sekunden Zeit.
Der A4-Seitenpreis beträgt 1 Rappen für eine schwarz-weisse und 4,5 Rappen für eine farbige Seite.

Fazit: Kalkulieren ist Pflicht

Beim Druckerkauf sollte man nichts dem Zufall überlassen. Clever handelt, wer beim Kauf die Anforderungen mit dem zur Verfügung stehenden Budget optimal abgleicht. Kostentreiber sind das Gerät, dessen Ausstattung, vor allem aber dessen der Unterhalt. Gerade beim zuletzt genannten Punkt sollten Anwender genau nachrechnen und vor dem Kauf das persönliche Druckvolumen so gut wie möglich kalkulieren. Unser Drucker-Guide hilft dabei entscheidend: Hier vergleichen wir Einsteiger-, Mittelklasse und High-End-MFGs der vier auf dem Markt verbliebenen grossen Hersteller  (sprich Brother, Canon, Epson und HP). Zudem geben wir Tipps, welche Printerklasse sich für welchen Anwender empfiehlt. Pro Kategorie zeigen wir ausserdem eine handfeste Kaufempfehlung.



Kommentare
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tipptopp
04.07.2024
Danke für die ausführlichen Tips! Kann es aber vielleicht sein, dass im Teil 4 "High-End-MFGs und Fazit" das falsche Bild eingefügt wurde? Das wäre dann doch eher der BROTHER MFC-J6959DW (s. Anhang, gesehen bei digitec für CHF 803.29). [HEADING=2][/HEADING]

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cooltiger
04.07.2024
Meiner Ansicht nach sollte man auch die jeweiligen Apps der Hersteller einem Test unterziehen und nicht nur die Drucker selbst. Die früheren Apps, sahen zwar optisch weniger gut aus, waren aber von der Funktionalität und der Zuverlässigkeit den heutigen meilenweit überlegen. Kann es sein, dass heutzutage bei den Programmierern das Aussehen einer App mehr zählt wie die Funktionalität und Zuverlässigkeit? Dies habe ich sowohl bei Canon als auch bei HP leidvoll feststellen müssen. So war z.B. bei HP die Scan App so gestaltet, dass verschiedene Anwendungsszenarien (z.B. Einzug 300dpi, Ausgabe als pdf oder Flachbett 600dpi jpeg-Ausgabe) jeweils fix programmiert und nachher ausgewählt werden konnten. Bei den neuen Apps ist jeweils nur noch 1 Variante möglich und man überschreibt dann einfach die vorherige. Dafür mit schöneren Bildchen und Icons ... Dann ist man schon fast gezwungen eine andere Scan App wie etwa vuescan, etc. zu nutzen/bzw. zu kaufen.

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Klarmacker
04.07.2024
ja und den smart tank von HP in die Mittelklasse zu nehmen und den 7720 der noch Kartuschen verwendet und deutlich Teurer im Unterhalt ist in die High End klasse zu nehmen ist auch Fragwürdig...

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