Diese Technologien könnten das Passwort ersetzen
Stylometrie, Herzschlagmessungen und ...
Stylometrie
Die Drexel University will Eindringlinge mittels Stylometrie erkennen. Dabei werden Schreibmuster auf Desktop- und Mobile-Tastaturen analysiert. Häufig gemachte Fehler, Eigenheiten in der Grammatik und Satzkonstruktion sollen herausfinden, ob die Person an der Tastatur wirklich ist, wer sie vorgibt zu sein. Kombiniert mit weiteren Erkennungsmethoden soll das System verbessert werden. Dazu gehören Analysen der Schreibgeschwindigkeit oder Pausen zwischen einzelnen Tasten.
Herzschlagmessungen
Bei etwas, das derart nach High-Tech klingt, verwundert es kaum, dass die NASA dahintersteckt. Das Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtsbehörde versucht, mithilfe von Mikrowellen Eigenarten des Herzschlags zu messen. Dazu sendet ein Smartphone Mikrowellen aus, die vom Körper reflektiert und wiederum vom Smartphone eingefangen werden. Aus diesen Reflektionen kann die Software den Herzschlag auslesen und als Identifikation verwenden. Als Bonus kann dieses System frühzeitig vor Herzproblemen warnen.
Systemanomalien
Fehlermeldungen sind ein mühsamer Teil des Alltags im Computerzeitalter. Das Southwest Research Institute will die Meldungen nützlicher machen und sie zur Identifikation verwenden. Das System blendet zufällige Fehlermeldungen ein und analysiert, wie der Nutzer auf diese reagiert. Daran will die Software erkennen, wer am PC sitzt.
Biometrische Analyse
Die biometrische Zugangskontrolle ist wahrlich nichts Neues mehr. Einen interessanten Ansatz verfolgt jedoch das Unternehmen Li Creative Technologies. Ihr System lässt den Nutzer ein Passwort aufsagen und analysiert dabei, ob die Stimme zum Besitzer des Smartphones gehört. Zusätzlich verursacht die Software von Li bei Datenschützern Albträume der übleren Sorte: Die Software hört kontinuierlich mit, wer sich in der Umgebung aufhält und ob möglicherweise jemand anderes das Gerät in die Finger bekommen hat.
Visueller Fingerabdruck
Die letzte Authentifizierungstechnologie stammt von der University of Maryland. Das Visual Fingerprinting funktioniert auf dem Desktop und dem Smartphone grundsätzlich verschieden. Auf dem Desktop werden Nutzergewohnheiten wie das Verschieben von Fenstern und Bewegungen der Maus analysiert. Auf dem Smartphone sieht es deutlich drastischer aus. Die Software liest sowohl die Daten sämtlicher verbauter Kameras als auch alles, was sich auf dem Bildschirm abspielt. Damit soll der Nutzer kontinuierlich authentifiziert werden. Klaut also jemand ein entsperrtes Smartphone, sperrt sich dieses gleich selbst wieder. Der Preis dafür: Funktioniert nur bei permanenter Überwachung und verunmöglicht, sein Smartphone auch einmal freiwillig weiterzugeben.
Wie so oft stehen sich Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit im Weg. Gegenüber dem Passwort bieten diese Systeme einen klaren Vorteil in Sachen Sicherheit. Im Gegenzug dazu sind sie umständlich und schränken den Nutzer teilweise stark ein. Ebenfalls schwierig wird es bei der Privatsphäre, die mit einer solchen Sammelwut weiter erodiert wird. So ist es gut möglich, dass solche Technologien nie in ihrer aktuellen Form für Privatpersonen zum Einsatz kommen. Einzelne Elemente davon werden jedoch unweigerlich ihren Platz in den Sicherheitssystemen der Zukunft finden.
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.