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11.08.2014, 11:47 Uhr
Diese Technologien könnten das Passwort ersetzen
Vom Herzschlag bis zum Zittern unserer Hände: Diese Authentifizierungssysteme könnten in Zukunft das Passwort ablösen.
Sicherheitslücken, Datendiebstahl und Hackerangriffe gehören heutzutage zum Alltag. Ziel der Angriffe sind oftmals Zugangsdaten zu Webdiensten. Da stellt sich die Frage: Ist es nicht langsam Zeit, Nutzernamen und Passwörter abzuschaffen?
Technologien wie Retinascanner, Fingerabdruckleser oder Stimmanalyse-Tools gibt es schon seit Längerem. Doch auch über diese Lösungen hinaus suchen Forscher nach neuen Methoden, um Anwender zu identifizieren. Mit dabei ist auch die US-Militärbehörde DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency). Mit ihrem «Active Authentication»-Projekt finanzieren sie diverse Institutionen, die an Desktop- und Mobile-Technologien arbeiten. Besonders im Mobile-Bereich, mit all seinen Kameras und Sensoren, finden sich interessante Möglichkeiten.
«Die Technologien nutzen Daten, die bereits in den Geräten vorhanden sind, verwenden sie jedoch anders», sagt Richard Guidorizzi, Projektmanager bei DARPA. «Ausser in einigen Labortests haben wir keine neue Hardware erstellt. Die Forscher konnten mit den vorhandenen Daten bereits grosse Erfolge erzielen.» Einige der Technologien ziehen bereits Aufmerksamkeit auf sich. Laut Guidorizzi haben bereits mehrere grosse Technologieunternehmen bei DARPA angefragt, um die Systeme zu testen.
Mikrohandbewegungen
Ein Projekt des New York Institute of Technology (NYIT) arbeitet an einer Analyse von kleinsten Bewegungen der Hände, um einen Nutzer zu identifizieren. Aufgezeichnet werden sowohl die Fingergesten bei der Eingabe, als auch kleinste Vibrationen in der Hand bei Pausen, oder wenn der Nutzer gerade nichts eingibt. Ein Vorteil der Technologie gegenüber einem Entsperrcode ist, dass das System erkennt, sobald jemand anderes das Gerät in den Händen hält und sich entsprechend abriegelt. Das kann gleichzeitig auch der grösste Nachteil sein, wenn man seiner Familie nur schnell ein paar Ferienfotos zeigen möchte.
Aktivitätsanalyse
SRI International nutzt ebenfalls bestehende Beschleunigungsmesser und Gyroskope in Smartphones. Anstatt der Hände, nutzt diese Technologie jedoch die Beine als Erkennungsmerkmal. Die Software analysiert Schrittlänge, Körperbalance und Gehtempo, um eine Person zu erkennen. Dazu kommen Daten, die auch das NYIT verwendet: Haltepositionen, Bewegungsabläufe beim SMS-Schreiben und weitere Bewegungen werden zur Identifikation verwendet.
Auf der nächsten Seite: Stylometrie, Herzschlagmessungen und visueller Fingerabdruck.
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