14.12.2018, 10:57 Uhr
Video-Test/Review: Super Smash Bros. Ultimate
Der Ruf der Nintendo-exklusiven Prügelreihe ist legendär. Der nunmehr fünfte Teil startet nun auf Switch durch, mit mehr als 70 Kämpfern, über 100 Arenen und einem reichen Angebot für Solospieler – ein «Mordsgaudi»!
Die «Super Smash Bros.»-Reihe ist seit ihrem Start auf dem N64 schon immer mehr als nur ein Fighting Game gewesen. Geht es in «Street Fighter», wenigstens auf den hohen KI-Stufen oder gegen geübte echte Gegner, vor allem darum, mächtige Kombo-Attacken zu beherrschen, fällt die Eingabe in «Super Smash Bros.» vergleichsweise simpel aus. Ein paar Standard-Angriffe, vier Spezial-Angriffe und eine Ultra-Attacke, das ist im Grund erst mal alles.
Die Eingabe dafür ist bei allen Recken gleich, egal, ob sie nun Yoshi, Mario, Pummeluff oder Solid Snake aus der «Metal Gear»-Reihe von Konami heissen. In Kombination mit diversen Bonusobjekten, die während einer Schlacht auf dem Bildschirm erscheinen, sowie dynamischen Arenen ergeben sich dennoch äusserst facettenreiche und packende Prügelleihen. Das ist auch in «Super Smash Bros. Ultimate» nicht anders. Nintendo stockt den Umfang im neuesten Serienteil für Switch jedoch gehörig auf. Bei Kämpfern, Arenen oder Spielmodi schnüren die Japaner bereits zum Start das umfangreichste Paket der Serienhistorie. Doch kann der Switch-Titel damit seinen starken Vorgänger auf 3DS und Switch übertrumpfen? Ja und nein.
Gigantische Kämpferriege
In «Super Smash Bros. Ultimate» stehen Ihnen mehr als 70 Kämpfer zur Verfügung. Neben Mario, Shulk aus «Xenoblade Chronicles», Lucina aus «Fire Emblem Awakening», Geheimagentin Samus aus «Metroid» oder Prinzessin Peach umfasst das Angebot wie üblich auch eine Reihe von Charakteren aus Nintendo-fremden Spielereihen. Simon Belmont aus Konamis «Castlevania»-Serie zählt genauso dazu wie Mega Man von Capcom. Mit dabei sind auch Sonic von Sega oder Pac-Man von Bandai Namco. Zu Beginn dürfen Sie allerdings nicht jeden davon frei anwählen. Stattdessen werden Sie zwischendrin immer wieder von noch nicht verfügbaren Kämpfern wie Ryu herausgefordert.
Nur, wenn Sie das Duell für sich entscheiden, steht der neue Charakter im Auswahlmenü bereit. Ein bisschen doof dabei ist, dass Sie den Kampf immer mit dem im letzten Kampf genutzten Recken angehen müssen. Wer also gerade einen der anderen Kämpfer ausprobiert hat, mit dem er vielleicht noch nicht ganz so vertraut ist, fällt die Freischaltung des neuen Helden schwerer. Dass der erste KO über Sieg oder Niederlage entscheidet, ist dabei ebenfalls nicht hilfreich. Schön wäre eine alternative Freischaltfunktion gewesen, die etwa über die in den Smash-Kämpfen verdienten Goldmünzen funktioniert. Doch bereits das ist Meckern auf hohem Niveau, da wir praktisch jeden der Kämpfer haben wollen und auch die Bereitschaft haben, dafür etwas zu leisten!
Über einen Mangel an Vielfalt im Kämpferfeld kann sich jedenfalls niemand beklagen, denn jeder Held verfügt über einen sehr individuelles Movement und natürlich auch über zu ihm passende Angriffsarten und Special Moves. Kirby, den ihr wie alle Figuren in acht unterschiedlichen Farben oder Kleidungsformen an eure Wünsche anpasst, kann beispielsweise Gegner einsaugen, sich in Form eines schweren Objekts von oben auf seine Gegner stürzen oder Widersacher mit einem dicken Holzhammer zur Seite schleudern.
Mit Captain Falcon verteilen Sie wiederum mächtige Tritte und Schläge. Bei seiner Abwärtsattacke müssen Sie jedoch beachten, dass sie leicht schräg nach unten erfolgt. Donkey Kong trommelt wiederum auf dem Boden, setzt zu einer wirbelnden Faustattacke an oder versetzt seinem Gegner einen, auf Wunsch aufgeladenen, Fausthieb. Yoshi schleudert Eier und schluckt Gegner, die er dann wie im Überraschungsei verpackt ausspuckt und kurzzeitig ohne Gegenwehr weiter auf sie eindreschen kann.
Die Spielbalance ist dabei zwar nicht immer zu 100 Prozent gewährleistet, was bei der Masse an Kämpfern auch kaum verwundern dürfte. So empfinden wir etwa den Mii-Schwertkämpfer, der entsprechend das Gesicht Ihres selbsterstellten Mii besitzt, als etwas zu stark. Wir trafen ab und zu zwar auch auf Gegner, die mit ihm nicht ganz so leicht zu knacken waren. Die meisten hatten allerdings kaum eine Chance gegen seine effektiven Angriffe. Das allerdings sind Ausnahmen, bei denen dennoch der Begriff «Übermächtigkeit» übertrieben wäre und wo Nintendo dasselbe Recht zusteht, nachträglich noch Dinge bei der Heldenstärke anzupassen, wie es auch Blizzard im Helden-Shooter «Overwatch» (mehr als nur einmal) gemacht hat.
Wie erfolgreich Sie sind, kommt aber natürlich auch auf die gewählte COM-Stufe an. Die Standard-Stufe 3 ist für Serieneinsteiger fast schon zu hart, da hat der Hersteller die Serienfans vielleicht etwas zu sehr im Fokus. An Höchststufe 9 können sich erst Profis wagen – zumal selbst COM-2-Stufe noch kein Selbstläufer ist. Doch das ist beinahe schon zu viel des Vorwurfes. Denn schliesslich fällt COM-Stufe moderat aus. Letztlich ist eben doch für jeden die passende Stufe dabei!
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