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06.03.2017, 12:39 Uhr
Der grosse Test: Das kann die Nintendo Switch
Nintendos Unterwegskonsole im Test: Wie schlägt sich das Hybrid-Gaming-Display in der Praxis und lohnt sich der Kauf bereits kurz nach dem Launch?
Nintendo sucht seinen Weg. Die erst 2012 veröffentlichte Wii U floppte und verkaufte sich in den vergangenen fünf Jahren weltweit nicht einmal 22 Millionen Mal. Der japanische Traditionsentwickler öffnete sich im gleichen Zeitraum aber dem Mobile-Markt. Über 40 Millionen iOS-Nutzer luden sich das Geschicklichkeitsspiel «Mario Run» nach dem Launch aufs iPad oder iPhone. Über die erzielten Umsätze gibt es bislang keine exakten Zahlen. Der Schritt weg von der klassischen Heimkonsole hin zum Unterwegsbespasser schien logisch. Und dennoch ist die am 3. März 2017 gestartete Nintendo Switch (noch) nicht über jeden Zweifel erhaben.
Ein kleines Paket
Das 349 Franken teure Basispaket beinhaltet das Switch-Display, die handliche Basisstation, zwei Joy-Con-Controller samt Handgelenksschlaufen und Clips sowie Netzteil und HDMI-Kabel. Im Gegensatz zum kürzlich veröffentlichten Nintendo Classic Mini sind die Kabel lang genug, um die Konsole in der Nähe des heimischen Fernsehers zu platzieren. Dem Set liegt lediglich eine kurze Bedienungsanleitung bei. Die Installation selbst erfolgt mithilfe der Anweisungen auf dem Switch-Display und erweist sich als kinderleicht.
Versteckte Kostenfalle
Leider ist das Nintendo-Switch-Paket unvollständig. Es gibt viele versteckte Kosten. Der interne Speicher der Konsole beträgt nur 32 Gigabyte. Abzüglich des Betriebssystems bleiben davon noch 25 Gigabyte übrig. Zum Vergleich: Allein «The Legend of Zelda: Breath of the Wild» frisst in der Download-Version 13,6 Gigabyte. Wer ausreichend Speicherplatz für zukünftige Anschaffungen benötigt, erweitert den Speicher mittels zusätzlicher microSD-Speicherkarte. Kostenpunkt: ab 40 Franken.
Die Basisstation besitzt zudem keinen fest installierten Ethernet-Anschluss. Möchte man seine Switch direkt an den Router anschliessen, benötigt man dafür den ab dem 30. März separat erhältlichen USB-Ethernet-Adapter. Und natürlich möchte man mit einer neuen Konsole auch spielen. Da der Nintendo Switch im Gegensatz zu früheren Geräten kein Game beiliegt, muss man auch in diesem Fall noch zusätzliche Kosten einkalkulieren.
Gute Verarbeitung
Doch genug der schlechten Nachrichten, denn gerade der erste Eindruck der Unterwegskonsole ist durchwegs positiv. Im Vergleich zum «Plastikspielzeug» Wii U wirkt speziell das Switch-Display überaus wertig. Die Joy-Con-Controller klippt man einfach links und rechts an das Gerät oder nutzt sie im Tisch-Modus als separate Gamepads. Steckt man den Switch-Display in die Basisstation, schaltet das Gerät binnen weniger Sekunden vom Handheld- in den TV-Modus um.
Der Screen besitzt eine Bildschirmdiagonale von 6,2 Zoll (15,75 Zentimeter) und reagiert dank Multitouch prompt auf alle Berührungen. Durch die verwendete IPS-Technologie können Spieler auch schräg auf den Screen schauen – ohne Qualitätsverluste. Selbst bei starker Sonneneinstrahlung bleibt das Bild gut erkennbar. Als Handheld glänzt die Switch vor allem durch die Bildqualität: Obwohl der Bildschirm Inhalte lediglich mit einer Auflösung von 720p darstellt, wirken Menüs und Spiele dank der hohen Pixeldichte, den satten Farben und der hohen Bildschirmhelligkeit kräftig und scharf.
Mehr als ein Handheld
Gerade «The Legend of Zelda: Breath of the Wild» sieht dadurch auf dem kleinen Handheld beinahe besser aus als am grossen TV-Bildschirm mit 1080p. Noch wichtiger: Im Gegensatz zu anderen Handhelds bekommt man mit dem Switch-Display den Eindruck, ein wirklich grosses Abenteuer zu spielen. Die Navigation mithilfe der beiden angeklemmten Joy-Cons funktioniert problemlos. Die Knopfanordnung und die Anzahl der Tasten überzeugt. Nur Rennspieler vermissen vielleicht analoge Schultertasten. Darüber hinaus fallen die Wege der Analog-Sticks gerade bei Geschicklichkeitsaufgaben einen Tick zu kurz aus.
Ansonsten aber liefert die Nintendo Switch im Handheld-Modus eine starke Leistung ab. Leider ist das Spielvergnügen von kurzer Dauer. Bei Volllast – also etwa bei «The Legend of Zelda» – hielt der 4310-mAh-Akku etwas über zwei Stunden durch, ehe er zurück in die Basisstation musste. Auf Reisen verlängert man die Lebenszeit mithilfe einer Powerbank und einem USB-C-Kabel. Die Joy-Cons laden sich ebenfalls über das Switch-Display auf und halten deutlich länger durch.
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