News 01.12.2011, 09:11 Uhr

Piraterie: Bund sieht keinen Handlungsbedarf

Das Herunterladen von urheberrechtlich geschützter Musik bleibt in der Schweiz weiterhin straffrei. Der Bundesrat sieht keinen Handlungsbedarf auf Gesetzesebene.
In seinem jetzt veröffentlichten Bericht hat der Bundesrat entschieden, dass in Bezug auf Internetpiraterie kein Handlungsbedarf auf Gesetzesebene besteht. Die 2008 in Kraft getretene Teilrevision des Urheberrechts biete ausreichende Rechtsgrundlagen, argumentiert der Bundesrat. Damit bleibt das Herunterladen von urheberrechtlich geschützter Musik, Filmen oder Spielen hierzulande weiterhin legal, auch wenn man die betroffenen Medien nicht käuflich erworben hat. Weiterhin illegal ist jedoch das Hochladen von Musik und Co. über Online-Tauschbörsen.
Zwei Drittel aller Jugendlichen nutzen Tauschbörsen
Der Bundesrat begründet den Entscheid damit, dass sich die Unterhaltungsindustrie zwar aufgrund des Internets in einem Wandel befinde, ein klarer Zusammenhang zwischen den Tauschbörsen im Internet und Umsatzeinbussen sei aber nicht belegt. Dies, obwohl dem Bericht zufolge ein Drittel der Bevölkerung über 15 Jahren schon einmal Musik, Filme oder Games über das Internet heruntergeladen hat, ohne dafür zu bezahlen. Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren würden sogar zwei Drittel solche Tauschbörsen nutzen. Diese Zahlen basieren aber nicht auf einer hierzulande durchgeführten Studie, sondern sind lediglich von einer niederländischen Studie abgeleitet.
Der Bericht des Bundesrats stellt eine Antwort auf ein im März 2010 durch die SP-Ständerätin Géraldine Savary eingereichtes Postulat dar. Savary forderte damals den Bundesrat auf, zu überprüfen, ob gesetzliche Massnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen vorzunehmen sind.



Kommentare
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coceira
01.12.2011
vernueftig........so ganz nebenbei zahlt doch jeder jede menge ur-gebuehren, sind das bilag, cd, dvd, memory sticks, hdd , fotokopierer etc. direkt oder indirekt. Es sollte vielleicht mal eine verordnung in arbeit genommen werden die festlegt, dass man fuer das gleiche nur einmal gebuehren oder steuern entrichten muesste. (soll nun keiner sagen der kontrollaufwand ist zu gross, es gibt laender mit solchen verordnungen)

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i love samsung
04.12.2011
Ich bin nicht ganz dieser Meinung Hallo Ich habe da eine etwas andere Meinung. Ich habe auch schon Musik runtergeladen aber ich finde es erschreckend das 2 drittel nichts mehr Zahlen wollen. Was würden die alle sagen wenn sie keinen Lohn für ihre Arbeit bekommen. Ich bin eine Aussterbende Art da ich den grössten Teil an Musik entweder auf CD kaufe oder in Itunes runterlade. Bei Filmen gibts sowieso nur Original Gruss Bruno

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gucky62
04.12.2011
Es geht aber eigentlich nicht ums Gewissen, denn ich lade Musik und Filme herunter, die ich sowieso nicht gekauft hätte. Und wenn mir etwas wirklich gefällt, kaufe ich in der Regel das Original. Da gehen unserer Meinungen etwas auseinander. Sorry, aber dieses Argument ist schon ziemlich abgenutzt und erfahrungsgemäss irgendwie oft nicht wirklich zutreffend und deswegen oft eine Schutzbehauptung. Von der meisten Musik kannst Du in kurze "Demoversionen" test-hören. Bei Filmen ist es etwas anders, aber auch da gibt es Trailer, usw. Bei geklauter Kauf-Software hört man oft genau dieselbe Argumentation. Dieses Verhalten ist in CH zwar nicht strafbar, aber deswegen ist es trotzdem nicht in Ordnung. Das Spielchen mit der Urheberrechtsabgaben ist inakzeptabel und wir zahlen, zumindest teilweise, mehrfach für denselben Content. Nur, auch das für mein rechtsempfinden falsche Verhalten diverser Sauger dient leider auch gut als Gegenargument der Urheberrechtsinhaber, um in dieser unsäglichen urheberrechtsabzockerei mal aufzuräumen. das der Produzent/Ersteller des Contens (=Künstler, etc.) mehr von seiner Arbeit erhalten sollte und der "Vertrieb" ist dabei nachvollziehbar, aber das ist eine andere Sache. Wenn ich Content geniessen will, muss ich in irgendeiner Form diesen auch Abgelten. Ob nun gegen Werbung, bezahlen oder auf anderem Weg. Gruss Daniel

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Emmure
05.12.2011
Sorry, aber dieses Argument ist schon ziemlich abgenutzt und erfahrungsgemäss irgendwie oft nicht wirklich zutreffend und deswegen oft eine Schutzbehauptung. Das mag ja sein, dass die Argumentation eine Schutzbehauptung ist, aber man darf dabei nicht vergessen, dass er nichts illegales getan hat. Egal welche Argumente man jetzt aufbringt, ob dafür oder dagegen ändern nichts an dieser Tatsache: es ist bei uns legal. Meine persönliche Meinung dazu ist ein bisschen zwiegespalten. Aus wirtschaftlicher Sicht muss ich ganz klar anmerken, dass da einiges an Geld verloren geht. Auf die andere Seite, aus meiner persönlichen Erfahrung sprechend muss ich natürlich gerade bei Kinofilmen sagen, dass wir hier in der Schweiz relativ derbe verarscht werden. Mal ganz davon abgesehen, dass wir einiges länger auf einen Film warten als andere werden wir zu horenden Eintrittspreisen (sagen wir mal 18.- - 20.- im schnitt in der Stadt Zürich) meisst mit einer bes*****en synchronisierten Fassung abgespeist. Ich bin selber ein Besitzer einer Arenacard in der Arena Filmcity und gehe durchschnittlich 2-3 mal pro Monat ins Kino. Und dies mache ich fast aussschliesslich bei Filmen, die ich vorher komplett gesehen habe, weil ich absolut nicht gewillt bin Eintritt für einen Film zu bezahlen, dessen beste 2 Minuten bereits im Trailer zu sehen waren.

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Lunerio
05.12.2011
Wir werden allgemein voll verarscht, unter alle Medialen Dingen. Und die Industrie sagt nur: Alles nur wegen der Piraterie. Aber dafür werden die restlichen, EHRLICHEN Käufer dazu genötigt, ebenfalls nur noch den Downloads zu widmen und das Geld lieber für andere Dinge auszugeben. Jeder der hier Verständnis aufzeigt, hat sie nicht in der Birne.

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slup
05.12.2011
... Jeder der hier Verständnis aufzeigt, hat sie nicht in der Birne. Beziehungsweise hat eine andere Meinung mit anderen Argumenten und das Recht, diese vertreten zu dürfen ohne in seiner geistigen Gesundheit angezweifelt werden zu müssen.

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Lunerio
05.12.2011
Ich bin aber der MEINUNG, das tun zu dürfen. :) Man kanns auch ganz einfach ignorieren.

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schmidicom
06.12.2011
Wir werden allgemein voll verarscht, unter alle Medialen Dingen. Und die Industrie sagt nur: Alles nur wegen der Piraterie. Aber dafür werden die restlichen, EHRLICHEN Käufer dazu genötigt, ebenfalls nur noch den Downloads zu widmen und das Geld lieber für andere Dinge auszugeben. Jeder der hier Verständnis aufzeigt, hat sie nicht in der Birne. Sie glauben also wirklich das es all diese Abgaben nicht geben würde wenn das Downloaden illegal und/oder weniger genutzt werden würde? Sorry wenn ich jetzt vor Lachen fast umkippe aber die Musikindustrie würde uns genauso weiter melken.

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drieg
06.12.2011
Nach der Lektüre des Berichts kann ich die Kritik an der Haltung des Bundesrates schwer nachvollziehen. Die Schweizer Urheber (Künstler) erleiden offenbar keine Nachteile unter dem heutigen System. Etwas anders schaut die Sache uU für die Verwerter aus. Letztere haben sich das allerdings auch (nicht nur, aber auch!) selber zuzuschreiben. Wenn ich zB für eine CD in einem CH-Laden mehr (!) oder im Online-Shop nahezu gleich viel zu bezahlen habe wie für einen vergleichbaren Download in 24bit/192kHz bei einschlägigen Anbietern (Linn/HDTT/etc), dann ist die Wahl schnell getroffen. Solches darf man mE bei dem von der Branche beklagten Rückgang der CD-Verkäufe in CH nicht unbeachtet lassen. Drieg Edit nicht uninteressant: http://torrentfreak.com/canadian-songwriters-want-to-legalize-file-sharing-111206/