Meinung
11.04.2020, 08:00 Uhr
Wie Roboter in Pandemien helfen können
Roboter ermöglichen es Menschen, ohne direkten Kontakt miteinander zu interagieren, und schützen uns so vor Infektionskrankheiten. Allerdings wurde dies in der Robotik bisher zu wenig berücksichtigt, schreibt Brad Nelson.
Lieferroboter testete die Schweizerische Post beispielsweise bereits in Zürich
(Quelle: Schweizerische Post)
«Social distancing» – dieser Begriff hat in den vergangenen Wochen Eingang gefunden in unseren Wortschatz. Wir alle wissen, was mit dieser räumlichen Distanzierung gemeint ist. Dennoch gibt es auch während einer Pandemie Situationen, in denen Menschen schlecht auf Distanz gehen können, sondern miteinander interagieren müssen. Saubere, virusfreie Roboter können in diesen Fällen als Bindeglied zwischen zwei Personen eine Interaktion ermöglichen, ohne dass es zu einem direkten physischen Kontakt kommt. Dadurch können Roboter die Verbreitung des Krankheitserregers drastisch reduzieren.
Einige Beispiele: Wenn Sie krank sind, gehen Sie zu einem Arzt und lassen sich untersuchen. Wenn Sie wirklich krank sind, müssen Sie vielleicht operiert werden. Menschen müssen auch Lebensmittel oder Medikamente einkaufen gehen oder sich solche nach Hause liefern lassen. In all diesen Situationen kann die Krankheit übertragen werden.
Ingenieure haben Roboter entwickelt, es wurden Unternehmen gegründet und Märkte geschaffen, um bei solchen Aufgaben zu helfen. Dennoch sehen wir diese Roboter nicht täglich um uns herum, auch nicht in der gegenwärtigen Pandemie. Ich weiss allerdings, dass die Pandemie die Robotiker nun motiviert, Roboter zu entwickeln, die in einer solchen Situationen wirklich helfen können. Und ich hoffe, dass die Pandemie dazu führt, Roboter auch in Zukunft auf sinnvollere Weise einzusetzen.
Vor einer Infektion schützen
Beginnen wir mit dem Gesundheitswesen. Wenn sich Pflegende und Ärzte von ihren Patienten anstecken lassen und sie erkranken, fehlen sie bei der Arbeit. Und noch schlimmer: Wenn sie ihre Patienten anstecken, führt das zu einer rasanten Verbreitung des Virus, und unser Gesundheitssystem gerät an seine Belastungsgrenze.
Die Robotik entwickelt seit vielen Jahren Lösungen für das Gesundheitssystem, aber nicht aus der Perspektive einer Pandemie. Es gibt Spitäler, die Roboter einsetzen, über die Ärzte aus der Ferne mit Patienten in Bild und Ton kommunizieren können. Bisher ging es bei solchen telemedizinischen Systemen darum, dass Ärzte ihre Patienten untersuchen können, ohne ihre Zeit mit Reisen zu verbringen. Im Fall einer Pandemie geht es um etwas anderes: Ärzte und Patienten vor einer möglichen Infektion zu schützen.
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Computerworld
Redaktion
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