«Kein Internetzugang für Raubkopierer»
Hat es denn die Musikindustrie nicht versäumt, ...
Hat es denn die Musikindustrie nicht versäumt, rechtzeitig legale Musikdownloads anzubieten und etwa die Zahlung ohne Kreditkarte für Jugendliche einzuführen?
Die Musikindustrie stellt für die Internetshops die legalen Inhalte her. Die Internetshops werden jedoch nicht von der Musikindustrie betrieben.
Aber würden Sie denn nicht besser mit den Shops über Zahlungsmethoden verhandeln, statt mit den Providern über Verbote?
Wir verhandeln mit den Providern nicht über Verbote, sondern suchen nach Möglichkeiten, die Internetpiraterie einzudämmen. Die Verbote stehen im Gesetz.
Der Download für den Eigengebrauch ist nicht verboten, solange dabei nichts heraufgeladen wird. Dennoch sprechen Sie immer von illegalen Downloads. Warum?
Für Musik muss bezahlt werden wie für andere Waren auch. Die Eigengebrauchsklausel im Gesetz wird derzeit auf einen illegalen Sachverhalt angewandt und für die Umgehung des Ersterwerbs missbraucht. Wir fordern eine Klarstellung, dass die Verwendung zum Eigengebrauch nicht dazu dient, den Erwerb von Musik umgehen zu dürfen.
Wieviel Geld setzt denn die Musikindustrie mit verkauften Downloads um, und wie hoch sind die Einbrüche?
Die Umsätze sind seit dem Jahr 2005 von 3,0 Millionen Franken auf 13,0 Millionen Franken im Jahr 2007 gestiegen. In der gleichen Zeit sanken die Verkäufe bei physischen CDs von 221 auf 175 Millionen. Die Zahlen fürs Jahr 2008 sind noch nicht bekannt, wir erhoffen uns aber eine markante Steigerung bei den bezahlten Downloads.
Die Tendenz ist klar: Käufe bei physischen CDs gehen zurück. Was unternehmen Sie, um dagegen anzuhalten? Ist es ein Thema, die Kopierschutzvorrichtung zu lockern, um Käufern das Abspielen auf mehreren PCs und MP3-Playern zu erleichtern?
Es gibt keinen Kopierschutz bei Musik-CDs in der Schweiz. Die Musik-CD muss für Konsumenten, welche eben noch das physische Produkt bevorzugen, verfügbar bleiben. Dafür braucht es ein gesundes Händlernetz, geeignete Promotion- und Marketingmassnahmen. Wir gehen nicht davon aus, dass die Einnahmen dort bis auf Null zurückgehen. Es wird immer Käufer für CDs geben.
Autor(in)
Reto
Vogt
15.01.2009
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15.01.2009
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15.01.2009
15.01.2009
15.01.2009
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16.01.2009
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