Tests
18.11.2019, 07:00 Uhr
E-Reader im Test: die drei Tolinos
Tolino hat gleich drei neue E-Book-Reader in verschiedenen Preisklassen vorgestellt. Hier der ausführliche Test – inklusive Geheimtipp.
Die Autorin zieht E-Reader, die das EPUB-Format unterstützen, den formatmässig stark eingeschränkten Kindle-Geräten aus dem Hause Amazon vor. Daher drängen sich hierzulande die Tolino-Geräte quasi auf. Umso interessanter ist daher, dass kürzlich gleich drei neue Tolinos erschienen sind.
Das Trio wanderte für ein paar Wochen zur Autorin nach Hause, die während dieser Zeit Rincewind, die Magier der Unsichtbaren Universität und andere Figuren aus Terry Pratchetts Scheibenwelt abwechselnd mal über diesen, mal über jenen Tolino jagte.
Das sind die Geräte:
- Der Tolino Page 2 ist mit 6 Zoll der kleinste und mit 99 Franken der billigste des Trios.
- Tolino Epos 2 ist mit 8 Zoll das grösste der drei und mit 349 Franken das Vorzeigegerät.
- Der Tolino Vision 5 ist mit 7 Zoll und 229 Franken das Gerät dazwischen, ist aber in praktisch allen Punkten mit dem Epos 2 identisch.
Die Geräte werden in schicken kleinen Kartons praktisch ohne unnötige Plastikverpackung geliefert. Enthalten ist überall nebst einer kleinen Schnellstartanleitung und dem Garantieheftchen ein USB-Ladekabel von etwa einem Meter Länge.
Haptik & Gewicht
Das meiste, das sich nachfolgend über den Epos 2 (8") sagen lässt, trifft konzeptbedingt auch auf den Vision 5 (7") zu. Diese beiden Geräte unterscheiden sich optisch und haptisch fast ausschliesslich in der Grösse.
Bei diesen beiden hat gehäusetechnisch eine kleine Revolution stattgefunden. Die Geräte haben zum einen eine Griffleiste erhalten. Und nachdem man bei den früheren Tolinos die Anzahl physischer Tasten auf genau eine reduziert hatte, sind es beim Epos 2 und beim Vision 5 drei: Ein Ein-/Aus-Knopf und zwei prominent platzierte Blättertasten, die sich auf der Griffleiste befinden.
Die Ausstattung, Qualität des Displays, die Software-Funktionen – alles ist bei diesen zwei Geräten fast gleich, inklusive der Tatsache, dass beide wasserdicht sind: Ein kurzes Bad im bis einen Meter tiefen Süsswasser (wenn auch nicht im schlammigen Scheibenweltfluss Ankh) sollen sie problemlos verzeihen.
Die sichtbaren Unterschiede zwischen diesen beiden muss man daher etwas suchen, aber sie sind da: Der Vision 5 ist abgesehen von der Griffleiste eine Winzigkeit dicker als der Epos 2.
Beim Vision 5 ist der runde, vertiefte Einschaltknopf auf der Rückseite zudem angenehmer platziert und besser zu drücken. Die Taste ist beim Epos 2 an der Griffleiste zu finden und wirkt buchstäblich etwas «gummig». Beim Epos 2 klicken wiederum die Blättertasten leiser und weicher als beim Vision 5. Das kann beim Lesen nachts relevant sein, wenn man nicht allein im Bett liegt. Beide sind auch gleich schwer, was beim Epos 2 bedeutet, dass er für seine Grösse ausgesprochen dünn und leicht wirkt.
Ergänzung (19.11.2019): Die Tatsache, dass der Epos 2 bei dünnerem und grösseren Display dennoch gleich leicht wie der Vision 5 ist, rührt laut Hersteller von dessen neuartigem «E-Ink Carta Mobius»-Display her. Das sei bruchsicher, «nahezu unzerstörbar» (wir haben uns nicht getraut, die Grenzen auszuloten) und leichter als das Material der anderen E-Reader. Der Hauptteil des Preisunterschiedes zwischen Vision 5 und Epos 2 rühre vom Display her.
Sowohl der Epos 2 als auch der Vision 5 liegen gut in der Hand. Die leicht gummierte Rückseite vermittelt ein griffiges Gefühl, das uns beim Epos 2 um einen Tick besser gefällt.
Und der Tolino Page 2? Er unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von seinen edleren Geschwistern. Er kommt weitgehend im altbekannten, symmetrischen Format daher. Links, rechts und oben messen die Ränder 10 bzw. 13 Millimeter, der untere Rand misst ca. 22 Millimeter. Blättertasten hat er keine, bei ihm blättert man nur übers Touchdisplay. Der erste Eindruck des Page 2 vermittelte jedoch keine Lust an langem Lesen. Hier kam der Autorin zweifellos die lange Gewöhnung an ihren aktuellen E-Reader (Tolino Vision 4 HD) in die Quere. Während Letzterer qualitativ hochwertig wirkt und aufgrund seiner gummierten Oberfläche sehr angenehm und griffig zu halten ist, führt der erste Griff zum Page 2 zu einem kleinen Schock der Enttäuschung. Die Hand macht Bekanntschaft mit recht billig und trotz einer leicht aufgerauten Struktur rutschig wirkendem Plastik. Und wenn man beim Lesen das Gehäuse mit Fingernägeln berührt, schreit es förmlich «billig!» in die Nacht hinaus. Man möchte nicht wissen, in wie viele Teile der Page 2 zersplittern würde, sollte er nach kurzer Beschleunigung Bodenkontakt aufnehmen. Der Page 2 ist als Einziger von den dreien (und auch im Unterschied zum älteren Vision 4 HD) nicht wasserdicht.
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Display & Touchscreen und Blättern & ...
Display & Touchscreen
Die spiegelfreien E-Ink-Displays (von E-Ink: «elektronische Tinte») der drei Geräte sind sogar bei Sonnenlicht gut zu lesen. Alle drei bieten zudem eine zuschaltbare und variierbare Beleuchtung, was nachts eine separate Leselampe überflüssig macht. Die Displays des Epos 2 und des Vision 5 sind etwas höher aufgelöst.
Ein scharfes Schriftbild mit in der Grösse anpassbaren und umschaltbaren Fonts können wir allen dreien attestieren. Dass der Page 2 eine schwächere Auflösung mitbringt, stört eigentlich nicht. Bei Nutzung des Touchscreens tut sich jedoch ein Graben auf zwischen dem billigen Page 2 und den zwei teureren Geräten Vision 5 und Epos 2.
Es ist bei allen Tolinos so, dass man bei der Inbetriebnahme mindestens zwei Logins eintippen muss, nämlich jenes fürs WLAN und jenes für die Tolino Cloud. Wenn man – wie wir immer wieder empfehlen – so richtig gute Kennwörter benutzt, ist der Akt der Passworteingabe auf den konzeptbedingt etwas trägen E-Ink-Displays generell kein besonders grosser Spass.
Der Touchscreen des billigen Page 2 brachte die Testerin jedoch fast zur Verzweiflung. Mal reagierte er zu empfindlich und schrieb Zeichen doppelt hin, mal reagierte er gar nicht und meistens erwischte man sowieso nicht das beabsichtigte Zeichen, sondern das gleich daneben. Hier musste der Zugang zum Lesestoff hart erarbeitet werden. Das anschliessende Blättern auf dem Page 2 klappte hingegen wieder gut genug. Ja, man kann auch auf diesem Gerät gut Bücher lesen.
Der Epos 2 und Vision 5 haben hier deutlich weniger Nerven gekostet. Die Touch-Reaktionen deren Displays dünkten die Testerin präziser und flüssiger. Zum Glück muss man auf einem Tolino aber ohnehin nicht viel schreiben, sondern primär lesen und blättern.
Leichte Ghosting-Effekte (sprich: gelegentliches «Durchscheinen» bereits gelesener Seiten) gehören bei E-Ink-Displays immer noch ein bisschen mit dazu. Jene, die das stört, finden eine Option, mit der man einen automatischen kompletten Refresh des Displays alle paar Seiten (einstellbar von 1 bis 100) erzwingen kann. Das ist in der Praxis aber nicht unbedingt nötig und kostet eher Akkulaufzeit; darum ist das standardmässig ausgeschaltet. Apropos Akkulaufzeit: Bei mal ein- und mal ausgeschalteter Beleuchtung und wechselnder Helligkeitseinstellung ist es schwierig, einen Wert zu eruieren. Sehr fleissige Lesende mit daueraktiver Beleuchtung könnten die Akkus mit etwas Mühe innerhalb einer Woche leerbekommen. Meist hält der Akku eines Tolinos aber länger.
Der Page 2 bietet nur das Ein- und Ausschalten der Hintergrundbeleuchtung sowie eine manuelle Anpassung der Helligkeit. Beim Epos 2 und Vision 5 kommen noch weitere Funktionen hinzu. Da wäre eine variable Farbtemperatur, mit der sich die Lichtfarbe entweder automatisch oder manuell fast stufenlos von einem kühleren bläulicheren in ein wärmeres rötlicheres, nachts angenehmeres Licht verwandeln lässt – sogar ohne Zauberstab.
Alle drei Geräte – sogar der Page 2 – enthalten zudem eine neue, einschaltbare Funktion, die auf Tolinos derzeit in einer Betaphase getestet wird. Mit dem «Nachtmodus» invertieren Sie die Darstellung, sodass Sie eine helle Schrift auf schwarzen Seiten lesen können. Viele finden dies nachts angenehmer.
Blättern & drehen
Es gibt eine Funktion, die seitens Autorin auf allen drei Geräten schmerzlich vermisst wurde: das damals mit dem Vision 4 HD eingeführte Tap2flip. Einmal aktiviert, konnte man – einhändig lesend – fürs Umblättern einfach mal mit einem Finger auf die Rückseite klopfen. Diese Funktion hätte besonders dem Page 2 gut getan, da dieser ja auch über keinerlei Blättertasten verfügt. Aber aus Gründen, die nur die Tolino-Hersteller kennen, hat man Tap2flip wieder verbannt. So schade.
Daher blättert man bei allen drei neuen Produkten über den Touchscreen, beim Vision 5 und Epos 2 wahl- oder bevorzugterweise auch über die Blättertasten. Beim Page 2 gibt es hierzu nicht viel zu kommentieren. Es macht, was es soll. Die zwei teureren E-Reader Vision 5 und Epos 2 bieten jedoch Interessantes. Zum einen gibts auch einen Linkshändermodus und eine drehbare Displayanzeige.
Dreht man den Vision 5 oder Epos 2 ins Querformat, erscheint am Seitenrand ein kleines Dreh-Icon, auf das man bei Bedarf schnell genug tippen sollte. In diesem Fall dreht sich die ganze Anzeige. Wer die Blättertasten beim Lesen lieber unten mag: kein Problem! Oder oben? Geht auch. Sogar auf den Kopf stellen und drehen ist möglich, sodass sich die Leseleiste links statt rechts befindet. Die Schnelleinstellungen wie Seitennavigation, Beleuchtung und Schriftart drehen sich ebenfalls mit. Nur die Startseite des Tolino, die Bibliothek sowie die Einstellungen bestehen aufs Hochformat. Die Richtung der Blättertasten ist zudem umkehrbar. An LinkshänderInnen wurde also gedacht.
Grundsätzlich funktioniert das mit dem Drehen recht gut, solange das Gerät weiss, wo unten und oben ist. Liegt man seitlich auf dem Bett und liest den quergelegten Tolino im Hochformat, braucht es manchmal etwas Überredungskunst, bis er merkt, dass er sich drehen soll – und in welche Richtung.
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Software & Funktionen, Fazit und Geheimtipps
Software & Funktionen
Beim Betriebssystem der Tolinos handelt es sich um ein für E-Reader-Zwecke angepasstes Android. Es gibt zwar keinerlei Play Store, aus dem man Apps herunterladen könnte, aber immerhin einen Webbrowser. Weil E-Ink-Displays konzeptbedingt monochrom sind (nur Graustufen) und ziemlich träge reagieren, will man den Browser wirklich nur fürs Allernötigste benutzen.
Wie es sich für alles, was ein Betriebssystem hat, gehört, brauchen auch die Tolinos gelegentliche Updates. Dabei werden Fehler ausgebügelt, Sicherheitslücken geschlossen und teils neue Funktionen ausgeliefert. Erfahrungsgemäss sind solche Updates weit mehr als zwei Jahre lang verfügbar. Das erste Update wird einem gleich bei der Inbetriebnahme angeboten. Die weiteren Updates kündigen sich – sofern vorhanden – jeweils an, wenn man den nächsten Internetzugriff startet, um etwa Bücher zu kaufen oder zu synchronisieren. Es ist aber auch eine manuelle Update-Suche möglich.
Ergänzung 20.11.2019: Laut Infos des Mediensprechers werden alle Tolinos, die je verkauft worden sind, auch heute noch mit Updates unterstützt. Während neuere Geräte manchmal in den Genuss neuer Funktionen kommen, beschränke man sich bei den ältesten Geräten auf Sicherheitsupdates.
Ein nettes, weil sehr praktisches Zubehör sind allerdings die Wörterbücher. Es lassen sich verschiedene Wörterbücher zur Begriffserklärung in verschiedenen Sprachen herunterladen. Auch ein Übersetzen von Begriffen von/in verschiedene/n Sprachen ist mit weiteren kostenlosen Wörterbüchern möglich. Das ist gerade für jene interessant, die etwa englische oder französische Bücher gerne in der Originalsprache lesen und dennoch das eine oder andere Wort nachschlagen müssen. Genau wie während dem Herunterladen oder Synchronisieren der Bücher ist auch für den Download der Wörterbücher eine Internetverbindung erforderlich. Sind die Wörterbücher aber mal installiert, braucht es fürs Nachschlagen keinen Webzugriff.
In manchen Haushalten liegen mehrere Tolinos herum; vielleicht hat man auch als Einzelperson mehrere davon parallel in Betrieb. Damit niemand mit dem falschen Tolino aus dem Haus stürmt, ist es eine praktische Sache, den «Schlafscreen» eines Tolino anpassen zu können – das geht bei allen dreien. Sie haben die Wahl zwischen dem bekannten Tolino-Smiley-Gesicht, dem Cover des aktuell gelesenen Buches (klappt nicht ganz mit jedem Buch) und einem eigenen Bild, das Sie via USB auf den Tolino kopieren können.
Ein paar kleine Kritikpunkte betreffs Software hat die Testerin dennoch, auch wenn sie diese schon von früheren Geräten kennt. Leider wurden diese Punkte noch nicht angegangen.
Das WLAN-Kennwort bleibt zwar langfristig gespeichert. Leider gehen aber andere Kennwörter hartnäckig bei jedem Update oder aufgrund des beim Update erforderlichen Reboots vergessen, etwa jenes für die Tolino-Cloud und den Buchshop. Es wäre noch verschmerzbar, wenn es bloss beim Kauf von Büchern wieder nach dem Kennwort fragte. Aber die Anmeldung in die Cloud ist auch erforderlich, wenn Sie bereits gekaufte Bücher aus der Cloud herunterladen oder Ihren Lesestand mit der Cloud synchronisieren wollen. Wer auf richtig gute Passwörter setzt, braucht dafür etwas Nerven. Nehmen Sie auf Reisen sicherheitshalber Ihr Tolino-Cloud-Passwort mit.
Die Autorin las während der Testphase Bücher aus der Scheibenwelt-Serie von Terry Pratchett. Diese enthalten immer wieder mal teils sehr kurze, teils längere Fussnoten, die im Text mit Ziffern markiert und mit einem Fussnoten-Teil im E-Book verlinkt sind. Beim Drauftippen auf die Ziffer gelangt man zur entsprechenden Fussnote. Hat man sie gelesen, führt am unteren Rand ein Button Zurück zu Seite X die Leserin oder den Leser wieder direkt zur richtigen Stelle im eigentlichen Buch zurück. So jedenfalls die Idee. Das klappt auch oft wie erwartet. Ausser in zwei reproduzierbaren und gar nicht mal so seltenen Fällen: Befindet sich die Fussnotenziffer im Text in der Nähe des linken oder rechten Displayrandes, interpretiert Tolino ein Tippen auf die Fussnote als Blättern in diese oder jene Richtung. Als «Workaround» gibts nur: Tolino drehen oder die Schriftgrösse vorübergehend ändern, in der Hoffnung, die geänderten Umbrüche verfrachteten die Fussnotenziffer weiter in die Mitte, wo ein Antippen der Ziffer wieder korrekt interpretiert wird. Nach Rückkehr zum Text muss man die Schriftgrösse halt wieder zurückändern.
Der zweite Fall, der das Fussnotenkonzept ins Straucheln bringt: Bei einzelnen längeren Fussnoten wird man zwangsläufig blättern müssen, um sie fertig zu lesen. Sobald man aber innerhalb der Fussnoten blättern musste, vergisst der Tolino, dass man sich in einer Fussnote befindet und beraubt einen des Zurück zu Seite X-Buttons. Workaround: Falls man in einer Fussnote blättern muss, schaue man vor dem Blättern den Button an, um sich die Seitenzahl zu merken, zu der man danach zurückwechseln möchte. Nach dem Blättern und Lesen der Fussnote tippt man in die Displaymitte und fährt mit dem unten eingeblendeten Navigationsregler zur gewünschten Seite zurück. Das klappt zwar, erfordert aber etwas Geistesgegenwart. Vielleicht liegts am EPUB-Format, vielleicht liegts an der Lese-App – es wäre aber angenehm, könnte man solches eines Tages lösen.
Fazit – welcher solls denn sein?
Fangen wir mit dem Paradegerät an, dem Tolino Epos 2. Er ist ein sehr angenehmer, eleganter E-Book-Reader, mit dem man sich zu Hause gerne stundenlang in eine ruhige Ecke verzieht. Haptik und Display stimmen, die Blättertasten sind angenehm weich und leise. Aufgrund seiner Grösse passt er aber in praktisch keine Jackentasche und hat mit derzeit 349 Franken auch einen für unsere Begriffe zu stolzen Preis.
Der Tolino Vision 5 profitiert als kleiner Bruder des Epos 2 von praktisch all dessen Vorzügen, findet aber unterwegs in einer (grösseren) Jackentasche eher Platz. Da er – wie der Epos 2 – ebenfalls wasserdicht ist, macht ihm auch das herbstliche Regenwetter nichts aus. Wer 229 Franken für einen E-Book-Reader ausgeben will, macht mit ihm bestimmt nichts falsch.
Beim Tolino Page 2 gefiel der Testerin der klassische Formfaktor, an den sie sich in den letzten Jahren beim Lesen auf einem Vision 4 HD gewöhnt hatte. Eigentlich eine perfekte Grösse für E-Reader, die man überall hin mitnehmen würde, wären da nicht die Abstriche. Die führen dazu, dass man dem Gerät keine besonderen Reisequalitäten zutraut: billigst wirkendes Gehäuse, nicht ganz zuverlässig reagierender Touchscreen, fehlende Farbtemperatureinstellung, nicht wasserdicht. Vielleicht jammern wir hier ein wenig auf hohem Niveau. Die 99 Franken gehen für sparsame E-Book-EinsteigerInnen schon noch in Ordnung. Aber nur, wenn es unbedingt eins der drei hier vorgestellten neuen Modelle sein muss. Nehmen Sie das Gerät zuerst in die Hand, bevor Sie es kaufen.
Geheimtipps: Sind Ihnen 349 oder 229 Franken für einen Epos 2 oder Vision 5 zu viel – und hätten Sie dennoch gerne einen wasserdichten, gut verarbeiteten E-Book-Reader? Schauen Sie sich in den Buchhandlungen oder im Unterhaltungselektronik-Handel nach einem der Vorgängergeräte um: dem Tolino Vision 4 HD. Er ist etwa gleich gross wie der Page 2 bzw. klein genug für die Jackentasche, ist viel angenehmer als der Page 2 zu handhaben, im Gegensatz zu diesem wasserdicht – und hat sogar Tap2flip. Das Gerät ist derzeit vereinzelt noch für um die 165 Franken herum zu haben. Wer weiss, wie lange noch!
Ergänzung 19.11.2019: Alternativ gäbe es (seit einem Jahr und auch weiterhin im Orell-Füssli-Sortiment erhältlich) noch den Tolino Shine 3 (6 Zoll) für 129 Franken. Dessen Haptik kommt gefälliger als jene des Page 2 daher, sein Akku sei besser und er bietet ebenfalls SmartLight. Wie der Page 2 ist er jedoch auch nicht wasserdicht.
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