Huawei P50 Pocket im Test
Displays
Ebendieses Display überzeugt grösstenteils. Mit 6,9 Zoll ist es an der oberen Grenze des Praktischen und für Nutzer mit kleinen Händen wohl etwas zu viel des Guten. Qualitativ gibt es hingegen nichts zu bemängeln. Die Farben sind satt, Helligkeit gibt es genug, und mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz dürfen auch Fans von supergeschmeidigen Übergängen sich freuen. Ebendiese Bildwiederholrate lässt sich zudem anpassen. In drei Modi kann man zwischen 60 Hz zum Energiesparen, 120 Hz für maximale Power oder einem Automatik-Modus wählen, der standardmässig auf 120 Hz läuft und bei kurzer Inaktivität drosselt. So oder so gedrosselt wird das Display bei starker Erhitzung, was gerade bei Games mühsam sein kann. Bei der Auflösung wählt Huawei mit den ungewöhnlichen 1188 × 2790 Pixeln ein Seitenverhältnis von 9:21, was dem Kinostandard entspricht und bei Smartphones derzeit nicht unüblich ist.
Einen direkten Vergleich in Sachen Formfaktor gibt es für das Pocket nur einen: Das Galaxy Z Flip 3 von Samsung. Und in Sachen Display kann Huawei gegenüber Samsung besonders punkten. Das P50 Pocket lässt sich nämlich komplett flach zusammenfalten, ganz ohne Spalt am Scharnier. Zwar wird das Pocket damit nicht wirklich dünner als das Flip, aber es sieht massiv besser aus.
Bestimmt haben Sie bemerkt, dass der Titel dieses Abschnittes «Displays» im Plural ist. Denn genau genommen hat das P50 Pocket ein zweites Display auf der Aussenseite. Allerdings handelt es sich hier nicht um ein vollwertiges Display, sondern mehr um ein Assistenzsystem. Funktional gesehen ist das Zusatzdisplay im Prinzip eine kleine Smartwatch, die in das Gehäuse eingelassen ist. Im zugeklappten Zustand zeigt es die Uhrzeit, Benachrichtigungen und diverse Widgets, die nach Geschmack angepasst werden können. Praktisch: Mit dem Zusatzdisplay können Sie Selfies mit der Hauptkamera schiessen und das kleine Display als Hilfe benutzen.
Ausstattung und Leistung
Technisch gesehen ist das P50 Pocket mit dem regulären P50 und somit den meisten anderen Android-Spitzengeräten vergleichbar. Das Foldable wird mit dem Snapdragon-888-Chipsatz ausgeliefert und bietet entsprechend etwa die gleiche Leistung wie andere Modelle mit dem gleichen Chipsatz. Speichervarianten gibt es nur drei:
- 256 GB Nutzspeicher mit 8 GB RAM
- 256 GB Nutzspeicher mit 12 GB RAM
- 512 GB Nutzspeicher mit 12 GB RAM
Wobei wir aktuell nur die Varianten 512/12 und 256/8 auf dem Schweizer Markt finden konnten. Interessant ist dabei, dass sich der Speicher des P50 Pocket erweitern lässt, was bei aktuellen Smartphones nicht mehr so üblich ist. Leider unterstützt das Pocket nur Nano-Memory-Karten und nicht die weitaus verbreiteteren microSD-Karten, was den Nutzen etwas schmälert. Allerdings kann man mit dem 512-GB-Modell und einer grossen Speicherkarte sein P50 Pocket problemlos mit Speicherkapazitäten auf PC-Niveau aufrüsten, sofern man das braucht.
Bei der sonstigen Ausstattung gibt es keine grossen Überraschungen. Auffallend ist besonders das fehlende 5G-Modul, das aufgrund der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China nicht verwendet werden kann.
Der Akku ist mit 4000 mAh eher knapp gehalten für so ein grosses Gerät. Das macht sich dann auch im Alltag bemerkbar: Das P50 Pocket ist nach einem Tag durchschnittlicher Nutzung ziemlich am Ende. Bei wenig Nutzung hält es dafür die Ladung sehr gut. Huawei setzt mit einem schnellen 40-W-Ladegerät eher auf schnelles Laden statt lange Laufzeit und ist damit bei weitem nicht alleine. Der Fast-Charger lädt das Pocket dann auch in unter einer Stunde voll auf. Dabei bleibt zu hoffen, dass die Batterie das auch langfristig mitmacht, auch wenn man bedenkt, dass das P50 Pocket im Hochbetrieb vergleichsweise schnell heissläuft.
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