Nikon Z30 im Test
Objektive & System
Die grösste Schwäche der Nikon-APS-C-Kameras ist das schmale Angebot an Objektiven. Aktuell bietet Nikon gerade einmal drei (3) Objektive für das APS-C-System (auch DX genannt) an. Die maximale Blendenöffnung aller drei Objektive zusammen: ƒ/3.5. Dazu muss man sagen: Für den Hauptzweck der DX-Kameras, nämlich dem Vlogging, ist das nicht unbedingt ein Problem. Hier ist es sogar okay, die Blendenöffnung eher mittig zu halten, dass auch alles schön im Fokus bleibt. Aber: Ein paar schöne, Bokeh-haltige Einblenderaufnahmen werten jedes Vlog sofort massiv auf. Und genau für solche Beauty-Shots sind die drei verfügbaren DX-Objektive nicht wirklich geeignet. Zudem wird eine Aufnahme bei schlechtem Licht so schnell schwierig und von der ISO-Leistung abhängig. Mit einem lichtstärkeren Objektiv könnte man hier einen besseren Mittelweg zwischen Tiefenschärfe und Bildrauschen finden.
Dazu sei gesagt: Die Vollformat-Objektive der Nikon-Z-Serie sind auf der Z30 verwendbar, werden aber in der Brennweite zugeschnitten. Rechnen Sie dazu die Brennweite mal 1,5 für den äquivalenten Bildausschnitt. Schaut man sich das aktuelle Nikon-Z-Objektivangebot an, merkt man schnell: Das wird schwierig mit dem für Vlogging so wichtigen Weitwinkel. Für weniger als 1300 Franken gibt es maximal 24 mm, umgerechnet 36 mm auf dem DX-Sensor. Dann aber nicht stabilisiert und mit kaum besserer maximaler Blendenöffnung. Am ehesten würde also eine Kombination funktionieren: das Kit-Objektiv für Vlogging und dann eine Festbrennweite wie das 28 mm ƒ/2.8 oder das 40 mm ƒ/2 für Beauty-Shots. Beide sind für rund 300 Franken erhältlich, aber nicht stabilisiert. Sie müssten dann den digitalen Stabilisator der Kamera verwenden (erhöht den Zuschnitt weiter) oder ein Stativ mitschleppen.
Neben verschiedenen Objektiv-Bundles bietet Nikon auch ein «Vlogging Kit» an, welches eine kleine Ansammlung an Zubehör für angehende Vlogger beinhaltet. Dieses beinhaltet einen Windschutz für das eingebaute Mikrofon, eine Tischstativ-Handgriff-Kombo von Smallrig und eine Bluetooth-Fernbedienung. Das Kit ist in Kombination mit der Kamera erhältlich, für einen Aufpreis von etwa 150 Franken.
Fazit
Die Nikon Z30 ist eine solide Vlogging-Kamera. Erstmals verbaut Nikon Features, die wirklich auf Vlogging abgestimmt sind und bietet dazu ein praktisches Vlogging-Kit an. Das kompakte System bleibt trotzdem gut bedienbar und ist leicht zu verstehen. Das schwache Angebot an sinnvollen Objektiven bleibt hingegen ein klarer Makel.
Testergebnis
Bedienung, Ergonomie
Objektivangebot, kein IBIS
Details: 21 Mpx, APS-C, ISO 100-51200, elektronischer Bildstabilisator, 3-Zoll-Touch-Display, 11 FPS, UHD 3840 × 2160/30p, 1 SD, UHS-I, USB-C, HDMI-D, Mikrofonanschluss, WiFi, 405 g
Preis: ab Fr. 765.-
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