Test: Apple iPhone 5
Kamera
Die neue Kamera
Kein neues iPhone ohne eine verbesserte Kamera. Natürlich hält sich auch die 6. Generation an diese Regel. Die Auflösung verharrt bei 8 Megapixeln, was das Bildrauschen im Zaum hält. Eine höhere Auflösung wäre bei dieser winzigen Optik sowieso sinnlos. Doch die inneren Werte sind kaum mehr wiederzuerkennen.
Das Wichtigste vorab: Das iPhone 5 ist zu einer echten Schnappschusskamera gereift. Apple verspricht, dass der neue A6-Prozessor die doppelte Rechen- und Grafikleistung liefert – und die App «Kamera» eignet sich bestens, um diese Behauptung zu prüfen. Wird das Kamerasymbol auf dem Sperrbildschirm nach oben gezogen, steht die Kamera nach etwa 1,3 Sekunden Gewehr bei Fuss. Ein solches Tempo legen nur die wenigsten Kompaktkameras an den Tag!
Genauso beeindruckend ist die Geschwindigkeit bei Serienaufnahmen. Die integrierte Kamera-App schiesst die Bilder schneller, als man den Auslöser vernünftig drücken kann; eine Serienbildfunktion fehlt leider. Diese wird jedoch von der vielgelobten App Camera+ nachgereicht (1 Franken). Sie schaufelt bei gedrückter Lautstärketaste etwa vier Bilder pro Sekunde in den Speicher.
Die Panaromafunktion gehört zu den Neuerungen von iOS 6 und steht auch auf dem iPhone 4S zur Verfügung. Während die Kamera über eine Szene geführt wird, entsteht aus der kontinuierlichen Bildfolge ein Panorama mit einem Blickwinkel von 240 Grad und einer Auflösung von bis zu 28 Megapixeln. Dabei reicht es, die Kamera halbwegs ruhig zu halten, den Rest erledigt der integrierte Gyrosensor. Erstaunlich: Selbst ein Panorama in der höchsten Auflösung wird augenblicklich gespeichert – ganz so, als würde es sich um ein Einzelbild handeln.
Um die Belichtung und den Fokus eines Panoramas manuell zu bestimmen, wird einfach mit dem Finger solange auf die gewünschte Stelle am Display gedrückt, bis der Auswahlrahmen kurz flackert. Danach kann es mit den gespeicherten Werten weitergehen.
Die Qualität der Panoramen ist beeindruckend. Das Stitching produziert kaum wahrnehmbare Übergänge. Selbst Personen oder bewegte Objekte werden in den meisten Fällen völlig natürlich in das Gesamtbild integriert. Die neue Panoramafunktion läuft unserem bisherigen Liebling, «Pano», in jeder Hinsicht den Rang ab (Link).
Es dämmert
Die Produktseite bei Apple (Link) empfiehlt sich für Bilder, die unter bestmöglichen Bedingungen geschossen wurden. Alle dort gezeigten Fotos können in der Originalgrösse betrachtet und heruntergeladen werden, Exif-Daten inklusive.
Uns interessierte, wie sich die Kamera bei Dämmerlicht schlägt. Die folgenden Aufnahmen wurden bei schwachem Kunstlicht unter konstanten Bedingungen geschossen. Die iPhones standen dabei auf einem Stativ und wurden vom Adapter «Glif» gehalten, den unsere Schwester-Site Digital Living bereits früher getestet hat (Link). Beim dünneren iPhone 5 musste allerdings ein wenig nachgepolstert werden. Hier die Ergebnisse:
Die Kamera des iPhone 5 liefert mit Abstand das beste Bild. Das liegt unter anderem daran, dass die Software auf einen alten Trick zurückgreift, dem «Binning»: Vier Pixel werden zu einem einzigen Pixel zusammengeschaltet, der entsprechend mehr Licht aufnehmen kann. So entstehen im Dämmerlicht bessere Fotos mit deutlich weniger Luminanzrauschen. Das geht allerdings zu Lasten der Schärfe, da im Prinzip ein 2-Megapixel-Bild entsteht. Dieses wird vom iPhone 5 anschliessend auf die übliche Auflösung von 8 Megapixeln interpoliert. Hier eine Auschnittvergrösserung:
Auf den Fotos ist deutlich zu sehen, wie die Schärfe ein wenig nachlässt. Unter dem Strich entsteht jedoch ein Bild, das einen wesentlich besseren Eindruck hinterlässt.
Neue Videoqualitäten
Die Kamera auf der Rückseite zeichnet in Full HD (1080p) und mit 30 fps auf. Der verbesserte Bildstabilisator sorgt dabei für ruhige Aufnahmen. Allerdings arbeitet er nicht mit beweglichen Linsenelementen, sondern digital. Das Videosignal wird also so beschnitten und zentriert, damit das Bild ruhiger wirkt.
Die Linse der hinteren Kamera wird durch Saphirkristallglas geschützt, das praktisch nur von einem Diamanten geritzt werden kann. Bei der Reinigung darf also gerubbelt werden, was das Zeug hält – die Kratzer bleiben aus.
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