Test: Apple iPhone 5
Lightning
Der Lightning-Connector
Seit seiner Vorstellung gibt der neue Lightning-Connector zu Diskussionen Anlass. Er löst den betagten Dock-Connector ab, der vor ziemlich genau neun Jahren eingeführt wurde und seinen Zenit schon längst überschritten hat. Seine Langlebigkeit führte aber auch dazu, dass er für eine riesige Zubehörindustrie zum Fixstern wurde. Ihm verdanken wir zu einem guten Teil, dass man für ein iOS-Gerät jedes erdenkliche Zubehörteil findet.
Doch jetzt reisst die Strähne ab. Der 8-polige Lightning-Connector lässt den 30-poligen Dock-Connector im besten Wortsinn alt aussehen. Wenn man die beiden Stecker nebeneinander betrachtet, fällt einem zwangsläufig der Vergleich zwischen einem Scart- und einem HDMI-Stecker ein. An ihrem Vorgänger gemessen ist die neue Verbindung nicht kleiner, sondern fast schon winzig. Und sie bringt eine Reihe willkommener Änderungen mit.
So spielt es jetzt keine Rolle mehr, wie der symmetrische Stecker mit dem Gerät verbunden wird. Stattdessen erkennt ein Chip im Kabel (richtig gelesen!) automatisch die Ausrichtung und passt die Funktion der Pins an. Vorbei die Zeiten, als mit zusammengekniffenen Augen der Aufdruck auf dem Stecker gesucht wurde, um die Ausrichtung zu erkennen.
Dadurch bietet der Lightning-Connector einen markanten Vorteil gegenüber veralteten USB-Verbindungen, die ausnahmslos mit asymmetrischen Steckern arbeiten. Bei Lightning handelt es sich also um eine neue proprietäre Verbindung à la Apple. Wenn die Vorzüge so aussehen, dann bitte mehr davon!
Am anderen Ende des Kabels befindet sich ein herkömmlicher USB-Stecker, der sich mit dem Rechner oder dem mitgelieferten USB-Netzteil verbinden lässt. Da dieser Stecker auf USB 2.0 basiert, wird er zum Flaschenhals bei der Datenübertragung. Ob später ein Kabel mit Thunderbolt-Schnittstelle angeboten wird, ist noch offen. Doch allein der Name wäre hitverdächtig: «Thunderbolt & Lightning»! Das klingt nach dem besten Adapter seit der orthopädischen Einlegesohle.
Phil Schiller beteuerte bei der Vorstellung, dass dieser neue Stecker für die nächsten Jahre keine Änderungen erfährt. Neu gekauftes Zubehör bleibt also für lange Zeit aktuell, lies: kompatibel. Das freut die Konsumenten – und erst recht die Zubehörindustrie, die eine gigantische Lawine aus kaufwütigen iPhone-5-Besitzern auf sich zurollen sieht.
Eine Krücke für bestehendes Zubehör
Etwas weniger günstig sieht der Sache für das bestehende Zubehör aus. Apple wird im Verlauf des Oktobers einen optionalen Adapter für 35 Franken anbieten (Link), der eigentlich jedem Gerät beiliegen müsste. Und ob er den Anwender glücklich macht, wird sich erst zeigen müssen. Ein hochgewachsenes iPhone 5, das auf einem weissen Podest in einem schwarzen Dock steht? Grenzwertig.
Apropos «Dock»: Laut Apple wird es kein Stand-alone-Dock für das iPhone 5 geben, jedenfalls nicht aus eigener Produktion. Umfragen hätten gezeigt, dass die meisten Anwender eine kombinierte Lösung bevorzugen, zum Beispiel mit integrierten Lautsprechern. Doch auch diese Lücke wird die Zubehörindustrie zu schliessen wissen.
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