Test: Apple iPhone 15 Pro Max

USB-C und seine Folgen

Das iPhone 15 (Pro) ist längst nicht das erste Apple-Produkt mit dieser Schnittstelle; davor kamen bereits die Macs, die Fernbedienung des Apple TV oder die Bildschirme. Doch mit der Umstellung des iPhones ist das Ende der Lightning-Schnittstelle endgültig besiegelt, nachdem sie uns eine Dekade lang mit Eigenschaften versorgt hat, die für andere Smartphones erst viel später erreichbar waren.
Das iPhone 15 Pro bietet eine Buchse im USB-C-Formfaktor. Dahinter steckt eine Schnittstelle im Format USB 3.2 Gen 2, die einen Datentransfer von bis zu 10 Gbit pro Sekunde unterstützt.
Achtung! Das mitgelieferte Kabel ist nicht in der Lage, die Schnittstelle auszunutzen, sondern muss separat gekauft werden: Die 2-Meter-Version gibt es bei Apple für 29 Franken. Es geht sicher auch billiger; aber das USB-Konsortium hat ein solches Durcheinander angerichtet, dass ich gerne ein paar Franken mehr ausgebe, damit ich garantiert das richtige Kabel in der Hand halte.
Die USB-C-Buchse wird zwar gefeiert. In den meisten Fällen sind jedoch Fotografen und Videografen die Zielgruppe, die regelmässig mit grossen Datenmengen wie Videos im ProRes-Format hantieren müssen. Meine eigenen iPhones haben seit Jahren kein Kabel mehr gesehen, weil sie ausschliesslich über MagSafe geladen und über iCloud synchronisiert werden.

Für einen besseren Workflow

Die Übertragungszeit ist ein Thema, aber der Foto- und Video-Workflow ein anderes. Wenn die Dateien über einen der beschriebenen Wege auf den Mac übertragen werden, dann befinden sie sich irgendwo auf der Festplatte. Mit der direkten USB-C-Verbindung wird das iPhone 15 Pro mit der neusten Version von Capture One verbunden, sodass Aufnahmen im ProRAW-Format direkt in der Software landen und sich dort bearbeiten lassen. Dieses Vorgehen, bei den klassischen Digitalkameras als «Tethering» bezeichnet, lässt nur noch ein Staunen zu – aber auch die Frage, welches professionelle Fotostudio ausserhalb von Apples Gravitationsfeld mit einem iPhone arbeitet.
Ein Fotostudio, bei dem das iPhone mit einem MacBook verbunden ist
Das Tethering des iPhones wird von Apple spektakulär in Szene gesetzt – doch die ist etwa so wahrscheinlich, wie auf der Toilette von einem weissen Tiger gebissen zu werden
Quelle: Apple Inc.

Video-Ausgabe

Spannender ist die Möglichkeit, über USB-C direkt ein 4K-Display zu befeuern: perfekt, um als Berater beim Kunden eine Präsentation zu halten oder um sich im Hotelzimmer ein paar Filme anzusehen – und das mit bis zu 60 fps und HDR-Wiedergabe, das passende Kabel vorausgesetzt. Doch diesem Thema werden wir uns bei anderer Gelegenheit im Detail widmen.

Externe Laufwerke

Das mag vielleicht den einen oder anderen erfreuen: Über USB-C lassen sich USB-Sticks, aber auch schnelle SSDs anschliessen – und das ohne weitere Stromversorgung, solange die Leistungsaufnahme 4,5 Watt nicht übersteigt.


Kommentare
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cooltiger
22.09.2023
Das iPhone 15 Pro Max ist sicher ein hervorragendes Smartphone. Wer nicht gerade Apple Fan ist und unter Android ebenbürtige Leistungen sucht, kauft sich ein Honor Magic 5 Pro für derzeit ca. 850.--. (512GB, Neuester Qualcomm Prozessor und eine Top Kamera).

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gucky62
24.09.2023
Sagen wir mal so. für Nutzer des IPhone 11 ist der Umstieg eine Option. Beim IPhone 12 muss man es sich gut überlegen und darüber macht ein Umstieg effektiv wenig Sinn. Dafür sind die Leistungsunterschiede doch eher gering. Ausser man hat Bedarf an einige Neuerungen, wie Satelliten-Notruf oder ggf. Kamera. Gruss Daniel