Mesh-Netzwerk per Stromleitung
20.07.2020, 09:07 Uhr
20.07.2020, 09:07 Uhr
Test: Devolo Magic 2 WiFi next Multiroom-Kit
Mit Wumms zu neuen Temporekorden? Der deutsche Powerline-Primus Devolo will mit seinem brandneuen Multiroom-WiFi-Kit, dem Magic 2 WiFi next, neue Massstäbe beim Tempo und Bedienkomfort setzen. Der Test.
Leitungen verlegen war gestern: Dank der Powerline-Technologie, die das brandneue Multiroom-Set «Magic 2 WiFi next» des Herstellers Devolo bietet, können die bereits im Haus oder in der Wohnung verlegten Stromleitungen zur Datenübertragung benutzt werden.
Das getestete Multiroom-Kit ist zugleich auch das leistungsfähigste Powerline-Set, und das für einen Strassenpreis von 379 Franken. Was Käufer dafür bekommen, hat es sprichwörtlich in sich:
Das Set des Platzhirsches unter den Powerline-Adaptern besteht aus insgesamt drei Adaptern, konkret einer Basis und zwei Satelliten. Zudem lässt es sich um weitere Satelliten-Geräte ergänzen. Neu, im Vergleich zum Vorgänger, integriert Devolo die Multi-User-Mimo-Technologie, womit gerade ältere Endgeräte profitieren, da Streams gleichzeitig und nicht nacheinander verarbeitet werden. Dadurch profitiert das ganze Netzwerk von einem deutlich höheren Grundspeed. Oder andersrum: Das schwächste Gerät im Netzwerk verliert ab sofort den Status der Spassbremse.
Mesh-Netzwerk und hohe Sicherheit
Zweitens sorgt das sogenannte Access Point Steering nun dafür, dass Endgeräte, sofern es in der Reichweite des Sets ist, immer mit dem stärksten WLAN-Satellit verbunden wird – und das automatisch und ohne Verbindungsabbrüche.
Und drittens ist im Set neu der Verschlüsselungsalgorithmus WPA3 integriert, wodurch das Set an Zukunftssicherheit gewinnt. Der Reihe nach: Das Multiroom-Kit kombiniert das Powerline-Netzwerk mit WLAN-Funk, um den Netzwerkradius weiter zu steigern. Die beiden baugleichen Satelliten verfügen über zwei Gibt-LAN-Ports (1000 Mbit/s) und sind zusätzlich mit der WiFi-5-Technologie ausgestattet. Die Basis kommt mit einer Gigabit-Schnittstelle. Die Powerline-Geschwindigkeit (über die verlegten Stromleitungen im Haus/Wohnung) beträgt bis zu 2400 Mbit/s, die WLAN-Übertagungsrate kommt maximal auf 1200 Mbit/s. Die typische Abdeckung des PLC-Verbundes (steht für Power-Line-Connection) gibt der deutsche Hersteller mit einer Fläche von 180 Quadratmetern an. Zusätzlich hat die Basis und auch jeder Satellit eine «aufgesetzte» Steckdose, an die sich weitere Strom brauchende Geräte oder gleich ganze Steckdosenleisten anschliessen lassen. So geht dem Anwender kein Verbraucher (z.B. Lampe, Drucker usw.) flöten.
Einfache Installation
Turbo-Installation: Die Installation ist kinderleicht, verläuft komplett ohne Software und in typischer Devolo-Manier, und ist, auch das ist eine gute Nachricht, innert weniger Minuten erledigt. Im ersten Schritt wird die Basis per LAN-Kabel mit dem Modemrouter verbunden und in eine Steckdose daneben eingesteckt. Danach genügt es, die Satelliten-Adapter nacheinander in benachbarte Steckdosen zu stecken – und schlicht abzuwarten. Die Adapter finden sich, synchronisieren sich aufeinander und spannen automatisch ein Netzwerk auf – fertig. Signalisiert wird die erfolgreiche, im Fachjargon auch als «Pairing» bezeichnete Prozedur immer visuell, durch eine konstant leuchtende LED an allen drei Geräten. Falls diese automatische Synchronisation nicht gelingt, können die Adapter natürlich auch manuell gepairt werden.
Dafür bietet der Hersteller Devolo eine entsprechende Taste an ihren Geräten. Im letzten Schritt können die Satelliten, wie gewünscht, in den entsprechenden Räumen platziert werden, und mit den Endgeräten wie etwa einem Netzwerkspeicher, Fernseher oder Bluray-Player verbunden werden.
Aufbau des Mesh-Netzwerkes: Hier müssen einmalig die WLAN-Zugangsdaten vom (Haupt)-Router an die Satelliten übertragen werden. Das geschieht ebenso einfach, indem an den Satelliten nacheinander die Taste mit dem «Dach»-Symbol gedrückt werden. Danach muss noch die WPS-Taste des Routers (im Test: Fritzbox 7590) betätigt werden. Im Test gelang auch dies problemlos. Der funktionierende Mesh-Verbund wurde angezeigt, indem die blinkende Haus-Taste in einen permanent weiss leuchtenden Button überging.
Tempo-Test und Fazit
Im Powerline-Tempotest überzeugte das Magic-2-WiFi-next-Set mit starken Powerline-Datenraten von 880 Mbit/s. Damit ist das Starterset prädestiniert für 4K-Videostreaming, Gaming sowie für Zugriffe auf Netzwerkspeicher, um grosse Dateien im Netzwerk von A nach B zu transferieren. Wird auf den in den Satelliten verbauten Access-Point zurückgegriffen, funkt der Magic-2-WiFi-next-Verbund mit bis zu 866 Mbit/s. In der Praxis bleiben davon maximal 680 Mbit/s übrig, minimal sind es immer noch hervorragende 110 Mbit/s.
Während unserer einwöchigen Testphase kam es zu keinem einzigen Verbindungsabbruch. Die WLAN-Verbindung unseres Testsmartphones wurde immer an den «stärksten» Satelliten weitergereicht. Genauso zuverlässig wie der Mesh-Verbund arbeitete, überzeugte auch die Software. Für Smartphones hält der Hersteller die kostenlose Devolo-App «Home Network» bereit, für Windows- und MAC-PC solls das bekannte Cockpit erledigen. So oder so: Mit den Applikationen lassen sich typische Funktionen wie eine Kindersicherung oder auch ein Gästenetzwerk aufbauen. Wichtig: Zwar lassen sich die älteren Devolo-Adapter mit der neuen Magic-Variante per Powerline-Technologie nicht koppeln, da sie beide auf einen unterschiedlichen Übertragungsstandard setzen. Immerhin können sie aber noch in dem gleichen Haus parallel (also in unterschiedlichen Netzwerken) betrieben werden.
Fazit: Die einfache Bedienung, das hohe Tempo und nützliche Komfortfunktionen sind die Argumente, sich Devolos Magic-2-WiFi-next-Multiroom-WiFi-Kit zuzulegen. Mit dem flotten Dreierpack lässt sich nicht nur dank der App ein einfaches, sondern auch hochperformantes Mesh-Netzwerk aufbauen.
Testergebnis
Tempo, Reichweite, Ausstattung, Bedienung, durchgeführte Steckdose mit Netzfilter, MU-MIMO, Garantie
Leichte Wärmeentwicklung der Adapter
Details: Powerline-Multiroom-Kit, G.hn-Powerline-Technologie, MU-MIMO, Access Point Steering, Tempo: max. 2400/1200 Mbit/s (PLC/WLAN), Basis: 1 × Gbit-LAN, 2 × Satellit (WLAN-AC, 2 × Gbit-LAN), Netzfilter, je eine aufgesetzte Steckdose, WPA 2/3, 3 Jahre Garantie
Preis: Fr. 379.-
Infos:Anmerkung zur Note: 1: unbrauchbar • 1,5: sehr schlecht • 2: schlecht • 2,5: ungenügend • 3: genügend • 3,5: ordentlich • 4: gut • 4,5: sehr gut • 5: ausgezeichnet
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