Testcenter 13.10.2020, 12:00 Uhr

Google Nest Audio im Praxistest

Der neue smarte Lautsprecher aus dem Hause Google bringt guten Sound zum fairen Preis. Warum unsere Redaktorin in der Küche tanzte und ob der Assistant ihre Nerven wie beim Nest Hub strapazierte, erfahren Sie hier.
Nest Audio
(Quelle: Google)
Ende September 2020 hat Google an seinem #LaunchNightIn-Event unter anderem einen neuen Smart Speaker, den Nest Audio, lanciert (PCtipp berichtete). Der smarte Lautsprecher ist in der Schweiz ab dem 15. Oktober 2020 für Fr. 109.– verfügbar und kann über den Google Store vorbestellt werden.

Optik

Das Testgerät kommt in der Farbe Kreide. Nest Audio ist grösser als der Google Home, der 2016 lanciert wurde. Der aktuelle Lautsprecher misst 17,5 × 12,4 × 7,8 Zentimeter (H × B × T) und platziert sich damit zwischen dem Home Mini (heute Nest Mini) und dem Home Max. Das neue Gerät ist ovalartig designt und durchgehend mit Kunststoff bezogen. Ein bisschen wie der Google Home Max (unser Test) – einfach vertikal.
frisch ausgepackt
Quelle: cm/PCtipp.ch
Allerdings ist der Nest Audio mit seinen 1,2 Kilogramm deutlich leichter als der Home Max (5,3 kg) und fügt sich dank dezentem Aussehen optisch gut in die Umgebung ein.
Vorne sind durch den Stoff lediglich die gewohnten LEDs (Aktivitätsleuchten) zu sehen. Auf der Rückseite dezent das Google-Logo sowie oberhalb der Schalter, um das Mikrofon und somit den Assistenten ein- bzw. auszuschalten. Auf der Seite ist eine auffällige Naht auszumachen.

Bildergalerie
Impressionen des neuen Smart Speakers

Einrichtung

Mit der Google-Home-App ist der Nest Audio einfach und schnell eingerichtet. Sie können auch eine Lautsprechergruppe erstellen, was im Test mit einem Google Home Mini (1. Gen) prima geklappt hat.

Bedienung, Sound und Steuertool

Bedienung

Angenehm finde ich die Touchbedienung direkt am Gerät. Egal, wo das Handy gerade rumliegt, kann man einfach oben entweder links oder rechts durch leichtes Tippen die Musik lauter bzw. leiser stellen. Oder mittig für Play oder Pause.
Als ich den digitalen Bilderrahmen Nest Hub getestet hatte, hatte mich der deutsche Google Assistant oft nicht verstanden und ich begann, mit ihm zu streiten – so sehr hatte er mich genervt. Beim Nest Audio war das kein Thema und wir haben uns wieder versöhnt.

Sound und Steuertool

Sound
Dem Nest Audio wurde ein 19-mm-Hochtöner (Tweeter) für eine klare Stimmwiedergabe und ein 75-mm-Mitteltieftöner (Woofer) verpasst, um die Bässe mehr zur Geltung bringen. Gemeinsam mit der Software will Google so die Klangabstimmung in jedem Raum optimieren. Der Bass ist 50 Prozent stärker als beim Google Home, so der Hersteller nach eigenen Angaben. Eins zu eins konnte ich dies nicht vergleichen. 
Das ist jetzt zwar subjektiv, aber in der Küche schien es, als würde mir der Sound entgegenschweben. Sie kochen nicht gerne und tanzen nicht? Stellen Sie sich das Teil in die Küche! Damit klappte bei mir beides – auch nach einem anstrengenden Arbeitstag.
Einzig etwas schade fand ich die spürbare Verzögerung beim Audiostreamen. Wer auf dem Smartphone ein Lied startet und es dann ans Nest Audio schickt, muss mit einer Pause und lästigerweise einem Systemton des Lautsprechers leben, ehe der Song weitergeht. Da kann Google softwareseitig vermutlich noch nachliefern.
Multiroom / Lautsprechergruppen
Nebst Google Assistant gehört zum Funktionsumfang auch eine Chromecast-Unterstützung sowie Multi-Room-Fähigkeit. Da ich weder einen Chromecast noch z.B. smarte Leuchten oder einen intelligenten Thermostat zur Verfügung hatte, konzentrierte ich mich beim Test auf die Multiroom-Fähigkeit.
Ich habe aus dem Nest Audio in der Küche und dem kleinen Home Mini (1. Gen.) ganz am anderen Ende des Wohnzimmers eine Lautsprechergruppe gebildet. Der Home Mini ist beim Musikspielen normalerweise zu schwachbrüstig für mein Wohnzimmer und ich verwende ihn eigentlich nur, um den Google Assistant zu nutzen. Die beiden Geräte sorgten allerdings für ordentlich Stimmung und Bass in beiden Räumen (zusammen: 38,1 m2).
Wer übrigens zwei Nest Audios in der Wohnung oder im Haus verteilt, soll die Audiowiedergabe während des Hörens vom einen Raum zum anderen «weiterschicken» können, damit man beim Herumgehen nichts verpasst. Da ich nur ein Testgerät hatte, konnte ich dies nicht überprüfen. Mit dem Home Mini (1. Gen) klappte es nicht, was jetzt nicht überraschte.

Das Gerät wurde nach Angaben von Google aus 70 Prozent wiederverwendetem Plastik gefertigt. Weitere Details zu den technischen Daten finden Sie im Google Store.

Fazit

Für 109 Franken hat Google einen relativ günstigen und trotzdem gelungenen smarten Lautsprecher auf den Markt gebracht. Der Nest Audio kann nicht nur mit Sound samt Bass überzeugen, sondern hat nebenher noch den Google Assistant zu bieten und kann das smarte Zuhause steuern.
Wie im Test erwähnt, konnten wir mangels weiterer Testgeräte beispielsweise keine Lampen oder Türschlösser damit steuern. Aber Sound-mässig und als smarter Lautsprecher hat das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt.

Testergebnis

satter Bass, Multi-Room, Steuerung smart Home, Google Assistant, schöneres Design (als Google Home), Preis-Leistung
leichte Verzögerung bei Start Audiostreaming

Details:  75-mm-Woofer, 19-mm-Tweeter, Kapazitive Tochbedienung (3 Bereiche), WLAN 802.11b/g/n/ac (2,4 GHz/5 GHz), Google Assistant, Smart-Home-Steuerung, Farben: Kreide oder Carbon, Masse: 17,5 × 12,4 × 7,8 Zentimeter, Gewicht: 1,2 kg

Preis:  Fr. 109.-

Infos: 
Einordnung der Note: 1 = unbrauchbar • 1,5 = sehr schlecht • 2 = schlecht • 2,5 = ungenügend • 3 = genügend • 3,5 = ordentlich • 4 = gut • 4,5 = sehr gut • 5 = ausgezeichnet



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