Test: TomTom Bandit

Bildqualität

Bildqualität

Beginnen wir mit dem vermeintlich einfacheren Teil, den Fotos. Die Bandit zeichnet diese ausschliesslich mit 16 Mpx auf. Leider werden schnell die ersten Qualitätsprobleme sichtbar. Verglichen mit den Fotos aus einer GoPro 4 mangelt es gleich an drei Stellen: bei der Belichtung, beim Weissabgleich und bei der chromatischen Aberration (lila Farbsäume an den Kanten).
Hier das Bild der Bandit (oben) im direkten Vergleich mit der GoPro:
Die Bedingungen wären eigentlich ideal, aber der Weissabgleich der Bandit (oben) patzt trotzdem
Quelle: IDG
Das Bild der Bandit tendiert zur Unterbelichtung und zeigt einen deutlichen Grünstich. In der Vergrösserung sind die Fabsäume deutlich zu sehen:
Farbsäume bei der Bandit
Dieselben Bildfehler zeigen natürlich auch die Videoaufnahmen. Zur Ehrrettung sollte jedoch erwähnt werden, dass diese bei den Videos nicht ganz so einfach auszumachen sind und bei einer actionreichen Szene weniger stören. Ausserdem war es im direkten Vergleich der beiden Kameras nicht möglich, einen klaren Sieger bei den Videoaufnahmen zu machen. Manchmal überzeugten der Weissabgleich und die Belichtung der Bandit, dann wieder zeigte die GoPro 4 die bessere Qualität.

GPS und fehlende Exif-Daten

Die Bandit zeichnet den Aufnahmeort mit dem integrierten GPS-Modul auf, was wir gar nicht genug loben können. Schliesslich reden wir hier von TomTom, dem Navi-Hersteller schlechthin. Und so kann später fast auf den Meter genau nachvollzogen werden, wo eine Aufnahme stattgefunden hat.
Fast unglaublich ist hingegen, dass die Kamera keine Exif-Daten speichert – also jene Metadaten, die zu jedem Bild die Aufnahmezeit, die Brennweite, die Verschlusszeit und mehr festhalten. Wir haben zuvor noch nie eine Kamera oder ein Smartphone gesehen, bei denen keine Exif-Daten in die Bilder geschrieben werden!
Bei den Fotos der Bandit fehlen die Exif-Daten (links); eigentlich sollten diese aussehen wie auf der rechten Seite
In der Praxis bedeutet diese groteske Unterlassungssünde, dass die Aufnahmebedingungen nicht nachvollzogen werden können. Schlimmer noch: Die Fotos können nicht automatisch nach der Aufnahmezeit eingeordnet werden, wenn sie zum Beispiel mit anderen Fotos aus einer fröhlichen Runde gemischt werden.

Filme

Die Bandit offeriert zahlreiche Auflösungen und Bildraten für die Aufnahme.
Full-HD. Der beste Kompromiss dürften die Aufnahmen in Full-HD (1080p) bei 60 fps (Bilder pro Sekunde) sein. Damit sind scharfe und gleichzeitig fliessende Action-Aufnahmen garantiert. Die Bildrate kann auf 30 fps gesenkt werden.
4K. Auch die 4K-Auflösung ist möglich, doch dabei sackt die Bildrate auf 15 fps ab – viel zu wenig, um ruckelfreie Filme zu drehen. Als Kompromiss bietet die Kamera eine 2,7-K-Auflösung mit 30 fps, aber damit setzt man sich irgendwie zwischen zwei Stühle.
Zeitraffer. Wird jedoch die integrierte Zeitrafferfunktion verwendet, steigt auch bei der 4K-Auflösung die Bildrate auf 30 fps.
Zeitlupe. Um dramatische Action-Szenen ins beste Licht zu rücken, empfiehlt sich die Zeitlupe. Dabei filmt die Kamera mit 120 fps, die später auf 30 fps verlangsamt werden. Allerdings sinkt dabei die Auflösung auf 720p.
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