Test: Fujifilm X100V
Bildqualität
Die X100V liefert eine hervorragende Bildqualität – aber nichts anderes haben wir erwartet. Der X-Trans-Sensor der 4. Generation löst mit 26 Mpx auf. Die maximale Blendenöffnung beträgt ƒ/2.0, was die Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen auf einige wenige Millimeter reduziert.
Bei Blende ƒ/2 sollten sich alle Akteure ruhig verhalten – sehr ruhig
Quelle: PCtipp.ch
Auf dem Datenblatt sind die Eckwerte des Fujinon-Objektivs gleichgeblieben. Tatsächlich wurde es zum ersten Mal neu gerechnet. Der optische Aufbau besteht neu aus 8 Elementen in 6 Gruppen. Die Bildqualität wurde damit gerade bei Offenblende deutlich verbessert – ein Punkt, der an der Modellreihe seit ihrem Bestehen haftet. Bei ƒ/2.0 sind die Ränder zwar immer noch etwas flau, aber die Schärfe hat mit der X100V deutlich zugenommen. Hier hat Fujifilm wohl das Maximum aus dieser kleinen Linse geholt.
Die Übersicht bei Blende ƒ/2
Quelle: PCtipp.ch
Die Schärfe in den Ecken bei Offenblende ist sehr viel besser geworden
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Der zweite Aspekt der Bildqualität betrifft die fast schon legendären Filmsimulationen. Dabei handelt es sich um die Farbgebung für JPEG-Fotos, die sich an den analogen Fuji-Filmen vergangener Tage orientieren. Insgesamt stehen 17 Filmsimulationen zur Auswahl: farbige und monochrome, dezente und poppige. Die Filmsimulationen funktionieren auch mit Videos. Und wenn Sie sich für die falsche Farbgebung entschieden haben, entwickeln Sie die RAW-Datei einfach innerhalb der Kamera mit einer anderen. Doch mit der passenden Software geht das noch viel einfacher.
Die Software
Die Fotosoftware war früher eine der grössten Schwachstellen bei der X-Serie. Doch das hat sich dramatisch zum Besseren gewendet, seit sich Fujifilm mit Capture One zusammengetan hat. Die Profi-Software «Capture One 20 Fujifilm Edition» kann kostenlos heruntergeladen werden, versteht sich allerdings nur mit RAW-Dateien aus Fujifilm-Kameras. Ausserdem wurde sie um einige wichtige Funktionen beschnitten, ein Upgrade ist jedoch möglich. Hier finden Sie den ausführlichen Test zu Capture One 20 – inklusive einer Anleitung durch den Dschungel der verfügbaren Versionen.
Capture One 20 in seiner ganzen Pracht
Quelle: PCtipp.ch
Die Zusammenarbeit mit Capture One (oder genauer: dem Mutterhaus Phase One) überzeugt besonders in einer Hinsicht: Die Software kann die begehrten Filmsimulationen auch auf RAW-Dateien anwenden:
Die Filmsimulationen lassen sich in Capture One 20 auch auf RAW-Dateien anwenden
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Damit bleiben die Vorzüge von RAW erhalten, ohne dass man dabei auf die Filmsimulationen verzichten muss, die in der Kamera selbst nur auf JPEGs angewendet werden.
Filmsimulation «Acros»
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GPS, richtig gemacht
Eine sehr angenehme Überraschung ist die Leichtigkeit, mit der Fotos mit Geotags versehen werden – und zwar bei RAW- und JPEG-Dateien. Bereits bei der Einrichtung der Kamera wird die Möglichkeit geboten, die hauseigene App «Cam Remote» für iOS oder Android herunterzuladen. (Tipp: Am besten installieren, bevor Sie die Kamera auch nur auspacken.)
So getan, werden Kamera und Smartphone miteinander verbunden. Die initiale Verbindung erfolgt über Bluetooth, der eigentliche Datenaustausch über Wi-Fi. Dabei wird die Option geboten, den aktuellen Ort zu erfassen und/oder die Uhr der Kamera mit dem Smartphone zu synchronisieren. Das klappte im Test mit einem iPhone 11 Pro lupenrein.
Was dann folgt, wirkt fast schon wie Hexerei – vor allem auch, weil das Thema «GPS und Geotagging» bei den meisten Kameraherstellern nicht vom Fleck kommt. Nach einem Foto-Spaziergang wurden die Fotos von der SD-Karte auf den Rechner kopiert – und waren tatsächlich mit Geotags versehen. Dabei hat das gesperrte iPhone die Tasche nie verlassen! Es kam jedoch einmal vor, dass in eine Serie von Aufnahmen, die über einen Zeitraum von etwa zwanzig Minuten entstanden, keine Geodaten eingebettet wurden, wobei die Ursache nicht klar ist.
Geodaten werden direkt via Smartphone eingepflanzt
Quelle: PCtipp.ch
Trotzdem: Diese Funktion ist etwas vom Besten, was einer Kamera ohne eigenes GPS-Modul wiederfahren kann. Die Bewertungen der App sind übrigens sowohl für die iOS- als auch für die Android-Version vernichtend. Allerdings erschliesst sich mir bis heute nicht, wodurch dieser Groll zustande kommt. Die App wirkt zwar ein wenig altbacken, funktioniert aber (aus meiner Sicht) einwandfrei.
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