Test: Canon EOS M
Fazit und Zielgruppen
Die EOS M soll eine Brücke zwischen Canons Kompaktkameras und den DSLRs schlagen. Als Zielgruppe kommen sowohl die engagierten Amateure infrage als auch die Spassfraktion, die einfach nur unbeschwert knipsen möchte. Natürlich erwarten beide Gruppen bei einer Kamera dieser Klasse eine entsprechende Bildqualität.
Keine Kamera für Anspruchsvolle
Beginnen wir mit den anspruchsvolleren Fotografen. Diese könnten sich vom grossen Sensor genauso überzeugen lassen wie von den zahlreichen Einstellmöglichkeiten und der umfassenden Kompatibilität zum EOS-System. Wenn Sie sich zu dieser Gruppe zählen, gehen Sie bitte weiter: Das ist nicht die Kamera, auf die Sie gewartet haben.
Der EOS M fehlt für diese Zielgruppe ein echter Sucher. Vor allem aber verdirbt einem die unsägliche Bedienung den Spass an der Fotografie. Wer sich gewohnt ist, hier ein wenig die Belichtung zu korrigieren und dort zwischen den Automatiken zu wechseln, wird sich in innerhalb kürzester Zeit frustriert von dieser Kamera abwenden. Ein ständig wechselndes Touchdisplay und ein unausgereiftes Bedienkonzept sind kein Ersatz für griffige Schalter. Und dass der Autofokus bei schwachem Licht die Waffen streckt, macht die Sache auch nicht besser.
Offensichtlich wollte Canon die Spassfotografen nicht mit zu vielen Knöpfen und Rädchen abschrecken. Stattdessen setzte man auf ein hochkompaktes Gehäuse, das zwar Einfachheit vorgaukelt, aber trotzdem voller Möglichkeiten steckt. Die Ergonomie blieb dabei leider auf der Strecke.
Also eine Kamera für die Unbeschwerten?
Bleibt die Gruppe der unbeschwerten Freizeitfotografen, die auf eine hohe Bildqualität achten. Diese wird bestens bedient und erhält mit der EOS M eine hochwertige Kompaktkamera, die ausserdem einen Camcorder ersetzen kann. Der APS-C-Sensor produziert im Dämmerlicht so gute Bilder, dass der Aufsteckblitz auch einmal zu Hause bleiben kann, was der Stimmung sowieso zuträglicher ist.
Doch selbst diese Gruppe wird mit der verpatzten Bedienung konfrontiert. Oder anders gesagt: Am besten arbeitet man sich mit dem Handbuch durch die Automatik-Einstellungen; anschliessend verwendet man die EOS M als «Point & Shoot»-Kamera oder Camcorder und lässt die Einstellungen unverändert. Dabei werden jedoch viele Möglichkeiten verschenkt, für die man gutes Geld bezahlt hat.
Fazit: Die EOS M bietet einige raffinierte Einrichtungen, gepaart mit einer hochwertigen Verarbeitung. Die Videofunktion ist vom Feinsten, die Bildqualität im Dämmerlicht hervorragend. Und über einen Adapter steht eine ganze Batterie von hochwertigen Objektiven zur Auswahl.
Leider drängen sich bei jeder Gelegenheit die Schwächen in den Vordergrund – angefangen beim fehlenden Sucher über die verzwickte Bedienung bis hin zum schwächelnden Autofokus. So bleibt die EOS M eine Kamera für Freizeitfotografen, die einfach nur abdrücken wollen. Ob diese Zielgruppe jedoch bereit ist, den Obolus dafür zu entrichten, wird sich erst noch zeigen.
Testergebnis
Verarbeitung, Bildqualität, Filmfunktion, viele Objektive über Adapter, geringes Rauschen im Dämmerlicht, effizienter Bildstabilisator
Bedienung, Autofokus, kein GPS, keine Panoramafunktion, kein Sucher
Details: 16 Mpxl, APS-C-Sensor, mit Kit-Zoom 18–55 mm und Aufsteckblitz
Preis: ca. Fr. 690.–
Infos:www.canon.ch
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