Test: Canon EOS M
Filmen
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Zu den angepriesenen Stärken der EOS M gehört ihre Filmfunktion, und hier überzeugt die Kamera durchs Band. Aufgezeichnet wird in Full HD (1080p), wobei die Bildrate wahlweise bei 24 fps, 25 fps oder 30 fps liegt. Bei einer Reduktion auf HD (720p) steigt die Bildrate sogar auf 50 fps respektive 60 fps – allerdings könnte die verwendete Video-Software mit so hohen Bildraten Mühe haben.
Für die Filmerei steht eine eigene Taste zur Verfügung, die mit dem Daumen der rechten Hand betätigt wird. Ein versehentliches Auslösen ist nicht möglich, da zuerst der Wählschalter am Auslöser in die Stellung «Film» gebracht werden muss. Auch in dieser Position können weiterhin Fotos über den regulären Auslöser geschossen werden, sogar während einer Filmaufnahme. Allerdings wird nur die RAW-Datei in der vollen Auflösung gespeichert, während das JPEG-Bild auf das Seitenformat 16:9 zurechtgeschnitten wird.
Der Bildstabilisator im Objektiv überzeugt nicht nur beim Fotografieren, sondern auch beim Filmen. Er filtert sehr erfolgreich die winzigen Ruckler heraus, die entstehen, wenn man vor wenigen Minuten einer Koffeinvergiftung entging.
Auch der Ton lässt nichts zu wünschen übrig. Selbst im stillen Raum wurden weder beim Fokussieren noch beim Zoomen unerwünschte Geräusche aufgezeichnet. Das eingebaute Stereomikrofon liefert einen sauberen, hellen Klang. Auf Wunsch reduziert es auch Windgeräusche, was jedoch zulasten der Klarheit geht.
Wer beim Ton keine Kompromisse akzeptiert, verbindet ein handelsübliches Mikrofon mit der Klinkenbuchse der Kamera.
Der gemächliche Autofokus muss bei Filmaufnahmen nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn zu schnelle Wechsel der Schärfeebene irritieren das Publikum. Auf Wunsch sorgt die Gesichtserkennung dafür, dass die Schärfe immer auf der Person im Bild liegt. Leider lassen sich keine bekannten Gesichter abspeichern; so bleibt im Festzelt ein Restrisko, dass auf den falschen Besucher fokussiert wird.
Wer es mit der Filmerei ernst meint, wird sich über die zahlreichen manuellen Einstellungen freuen. Der Tonpegel lässt sich genauso steuern wie die Farbgebung oder die Belichtung. Alle Foto-Effekte lassen sich auch auf Filme anwenden und werden live auf dem Display angezeigt. Dem nächsten Film Noir steht also nichts im Weg. Zwar bieten die besseren Camcorder noch einige Funktionen mehr und sind mit einer Zoom-Wippe ausgestattet, aber meisten Familienfilmer werden mit dem Gebotenen problemlos leben können.
Am meisten vermissten wir die Möglichkeit, das Display zu drehen und zu kippen. Jeder Ferienfilm gewinnt sofort an Unterhaltungswert, wenn ab und zu etwas speziellere Perspektiven eingearbeitet werden. Leider steht die EOS M diesem Vorhaben erfolgreich im Weg.
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