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07.12.2017, 08:10 Uhr
Test: Samsung UE82MU7000
Mit einer Spannweite von über zwei Metern ist dieser Fernseher die Alternative zum Projektor schlechthin.
Wenn die fast mannshohe Schachtel im Wohnzimmer steht, werden Sie den Kauf eventuell für einen kurzen Moment bereuen – und Sie werden sich vielleicht sogar fragen, welchem Wahnsinn Sie anheimgefallen sind. Doch diese Gefühle weichen bald der Vorfreude und einer leichten Gänsehaut, sobald der XXL-Fernseher mit seinen 82 Zoll an seinem Platz steht: Heimkino, neu definiert.
Ein Gerät mit einer Diagonale von über zwei Metern benötigt einen stabilen Stand. Die vorinstallierten Füsse erfüllen zwar ihren Zweck; doch die Konstruktion wirkt so fragil, dass die Nerven nicht lange mitmachen, wenn Kinder und Haustiere herumtollen. Deshalb empfiehlt sich unbedingt die Wandmontage. Dabei müssen Mauer und die optional erhältliche VESA-Halterung mindestens 45 Kilogramm sicher halten können.
Die Verkabelung bleibt diskret, weil sich fast alle Anschlüsse an der externen «One Connect Mini»-Box befinden. Deren Kabel und das Stromkabel werden dezent über den linken Standfuss abgeführt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die nahezu unsichtbare Glasfaser; diese bleibt den High-End-Modellen von Samsung vorbehalten.
Leider lässt sich das Ethernet-Kabel nur direkt am TV einstöpseln. Ausgerechnet dieses ist jedoch fast immer Voraussetzung, wenn zum Beispiel 4K-Material vom heimischen Netzwerkspeicher (NAS) zum Fernseher gestreamt wird. Eine WLAN-Verbindung wird ebenfalls unterstützt, die bei einer guten Abdeckung in den meisten Fällen ausreicht: YouTube, Netflix, die üblichen Verdächtigen halt.
Die Bedienung entpuppt sich hingegen als wahre Freude. Die moderne Oberfläche wirkt frisch und reagiert nahezu ohne Verzögerungen. Die Fernbedienung enthält lediglich ein gutes Dutzend Knöpfe, doch für die durchdachte Tizen-Oberfläche reichen diese völlig aus. Es ist sogar möglich, dem kleinen Kästchen neue Tricks beizubringen, damit es auch andere Geräte steuert.
Samsung setzt also nicht auf Android TV, sondern auf das eigene Betriebssystem Tizen – doch das muss kein Nachteil sein, denn die Auswahl an Apps ist umfassend: Neben vielen Spartenkanälen ist das allgegenwärtige Mediacenter «Plex» genauso erhältlich wie die App «Steam Link», mit der sich Spiele vom PC am Fernseher spielen lassen – USB-Controller und Ethernet-Anbindung vorausgesetzt. Streaming-Anbieter wie YouTube, Netflix u.a. sind selbstverständlich auch dabei.
Alle installierten Apps lassen sich am unteren Bildschirmrand frei anordnen und befinden sich damit auf Augenhöhe mit Spielkonsolen, einem Blu-Ray-Player oder einem Mediacenter. Der Wechsel zwischen den Quellen funktioniert fliessend, aber vor allem kinderleicht und familienfreundlich.
Leider zählt auch die verknorzte und umständliche Sendersortierung zu den Markenzeichen der Samsung-Fernseher, und dieser Riese bildet keine Ausnahme. Für die Einrichtung sollten Sie die Senderliste deshalb nach dem ersten Suchlauf auf einen USB-Stick exportieren, mit der kostenlosen Software ChanSort (Windows) in Form bringen und wieder importieren.
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