Testcenter
31.05.2022, 10:19 Uhr
Im Test: Sony LinkBuds S
Sony hat nach den LinkBuds und den WF1000 XM4 die LinkBuds S lanciert – ein Kompromiss aus zwei Welten soll es werden. PCtipp testet.
Die Sony LinkBuds S sind die neuesten kabellosen Ohrhörer der Japaner und sollen das beste aus zwei Welten verbinden – den Preis und den Komfort der Linkbuds (hier gehts zum Test) und die aktive Geräuschunterdrückung des Top-Modells XM4 (hier gehts zum Test). Trotz ihres Namens haben die LinkBuds S jedoch viel mehr mit den High-End-Kopfhörern von Sony gemeinsam als mit dem «Donut-Modell» LinkBuds.
Letztere haben schon aufgrund ihrer Bauform kein Noise Cancelling. Damit – und mit einem angenehmen Transparenzmodus – können die Linkbuds S schonmal aufwarten. Sie unterstützen zudem LDAC, Sonys Hi-Res-Bluetooth-Codec sowie die Soundtechnologie 360 Reality Audio. Und sie haben kein offenes Design (mit dem Loch in der Mitte), durch das Umgebungsgeräusche eindringen können. Stattdessen wirken die LinkBuds S wie eine verkleinerte Version des WF-1000XM4. Verkleinert und sehr viel leichter, was sie mit zu den bequemsten TW-Kopfhörer machen, die ich seit langem ausprobieren durfte.
Nur damit es aber nicht zu Missverständnissen kommt: Die Sony WF-1000XM4 gehören nach wie vor zu den besten kabellosen Ohrhörern mit Geräuschunterdrückung überhaupt und stellen auch Sonys Flaggschiff in diesem Bereich dar. Auch was die Klangqualität angeht – obwohl die Sony LinkBuds S solide klingen, würden wir Soundenthusiasten nach wie vor zu dem XM4 raten.
Die Kopfhörer und kabellosen Ohrstöpsel von Sony sind dafür bekannt, dass sie mit vielen Funktionen ausgestattet sind – und die LinkBuds S sind nicht anders. Sie sind vollgepackt mit Funktionen wie der adaptiven Geräuschunterdrückung, die je nach Umgebung automatisch zwischen Geräuschunterdrückung und Transparenz umschaltet, und der Funktion Speak-to-Chat, die die Lautstärke der Musik automatisch verringert, wenn sie erkennt, dass Sie sprechen. Oder husten. Oder sich räuspern. Heisst: Reagiert relativ empfindlich, weswegen ich die Funktion lieber abschalte und die Linkbuds S zum Sprechen lieber aus den Ohren nehme. Die Kopfhörer werden auch von Sonys Kopfhörer-App unterstützt, mit der man die Einstellungen für den Equalizer und die Touch-Bedienung auf der Rückseite der Kopfhörer individualisieren kann. Wie auch die Over-Ears XM5 werden die Kopfhörer dank Google Fastpair automatisch erkannt (bei Android Phones) und der Ladestand beider Buds und der Ladeschale wird angezeigt.
Bequem, solide, am richtigen Ort gespart
Obwohl die LinkBuds S ein sehr ähnliches Design wie die WF-1000XM4 haben, sitzen sie doch ganz anders, denn jeder Ohrhörer ist etwa halb so gross – top für meine Ohren, respektive Gehörgänge. Ausserdem gibt es verschiedene Silikonaufsätze in unterschiedlichen Grössen.
Der Klang der LinkBuds S ist für ihre Grösse stark. Sony hat sie mit demselben V1-Prozessor ausgestattet, der auch im WF-1000XM4 steckt (und auch im WH-1000XM5, hier gehts zum Test). Dadurch können sie Standard-MP3- und AAC-Dateien hochskalieren. Dennoch rate ich stets dazu, im jeweiligen Streaming-Dienst die höchstmögliche Qualität auszuwählen, sofern das Handyabo keine niedrige Datenlimite beinhaltet – was mittlerweile ja auch im günstigen Preissegment eher selten geworden ist. Hier zeichnen sich die LinkBuds S mit starken Höhen und druckvollem Bass aus.
Was die Geräuschunterdrückung und die allgemeine Klangqualität angeht, machen die LinkBuds S ebenfalls einen soliden Job. Zwar klingen hin und wieder Stimmen durch, konstante Lärmfrequenzen werden jedoch gut rausgefiltert.
Was den Hörern fehlt, ist kabelloses Laden – hier muss das mitgelieferte USB-C-Kabel seinen Dienst antreten. Apropos Laden: Insgesamt 20 Stunden halten die Kopfhörer mit aktivierter Geräuschunterdrückung durch – 6 Stunden im Bud, zusätzliche 14 Stunden mit vollgeladenem Case. Das ist kein Overkill, aber man kommt mit einem zusätzlichen Ladezyklus durch die Woche.
Fazit
An den Sony LinkBuds S gibt es nicht viel zu meckern. Sie sind hervorragende kabellose Ohrhörer, die gut klingen, eine solide aktive Geräuschunterdrückung haben und über eine Menge anderer Funktionen verfügen. Das grösste Problem bei den LinkBuds S ist, dass sie nicht gerade superbillig sind. Es stellt sich die Frage, ob man für die vielleicht 15 Franken Preisunterschied nicht vielleicht doch lieber zu den WF-1000XM4 greifen möchte. Sie sind schwerer und grösser, haben dadurch für meine Begriffe einen weniger bequemen Sitz – sind sound-, akku- und ANC-mässig aber sicher ein Level höher. Mein Tipp: Warten Sie vielleicht noch 2, 3 Wochen ab und beobachten Sie, wie sich die Preise entwickeln. Sollte sich der Preisunterschied nicht vergrössern, ist es allein eine Frage Ihrer Ohren, welches Gerät Sie kaufen sollten.
Verfügbarkeit
Die Sony LinkBuds S sind ab sofort in Schwarz, Weiss und Ecru verfügbar und kosten 199 Franken.
Testergebnis
Bequemlichkeit, Sound, Zusatzfeatures, ANC, Google Fast Pair
Akku nur OK, kein kabelloses Laden
Details: Earbuds, Bluetooth 5.2, ANC, integriertes Mikrofon, Touch Control, wasserfest (IPX4), Sprachassistent (Amazon Alexa, Google Assistant), Ladeetui, USB-C, Akkulaufzeit: 6 Std.
Preis: Fr. 199.-
Infos:sony.ch
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