Testcenter
19.05.2022, 09:11 Uhr
Im Test: Sony WH1000XM5
Sony lanciert den Nachfolger des WH1000XM4 – im Namen ändert sich nur die Zahl. Bei den Kopfhörern schaut das schon anders aus. Wir haben die japanischen Over-Ears getestet.
Sony macht gute Over-Ear-Kopfhörer – wenn man die Bewertungen (nicht nur, aber auch) auf PCtipp.ch liest, kann man das bei aller Neutralität so feststellen. Und seit einigen Jahren lancieren die Japaner alternierend alle zwei Jahre ihre Over-Ear- bzw. In-Ear-Flaggschiffe. Während Letztere in den ungeraden Jahren zur Diskussion stehen, haben wir heuer das Over-Ear-Flaggschiff XM5 vor uns. Dies einige Monate, bevor wir es eigentlich erwartet hatten, war die 1000 X Series doch meistens um die IFA-Zeit herum angesagt – also Ende August, Anfang September.
Design
Kommen wir erst zum Offensichtlichen, nämlich dem Design. Da hat Sony schon gleich mal total umgekrempelt – wohl auch, um die weiteren Neuerungen im Innenleben anzuteasern. Während seit dem XM2 nur Kleinigkeiten am Design geändert wurden, fallen beim XM5 gleich mehrere Dinge auf. Erstens: Der Bügel wurde komplett redesigned. Runde, teleskopartige Seitenbügel, die sich stufenlos verstellen lassen und direkt in die Hörmuschel, respektive ins Kopfteil übergehen. Anders als der flache Bügel, der stufenverstellbar war und quasi als Verbindungsstück zwischen Kopfteil und Ohrmuschel fungierte. Zudem ist die Hörmuschel runder, weniger oval als der Vorgänger – das Ohr hat besser Platz. Und nicht zuletzt: Der grosse Sensor, der den Innenteil der XM4-Hörmuschel «zierte», ist hinter der Stoffbespannung verschwunden. Die Auto-Detection, die erkennt, ob der Kopfhörer auf- oder abgesetzt wurde, verrichtet jedoch trotzdem klaglos ihren Dienst. Insgesamt würde ich das Design-Update als durchaus gelungen bezeichnen. Einzige Einschränkung: Der Kopfhörer lässt sich nicht mehr zusammenklappen. Zwar wird auch dieses Mal ein schickes, wertiges Stofftäschchen mitgeliefert – wenn man aber im Sommer mit wenig Gepäck und Kleidung unterwegs sein will, gibt es nur die «Genick-trage-Lösung».
Komfort und Bedienung
Der ganze Bügel ist mit einem neuen Kunstleder überzogen – lediglich die ausziehbaren Bügel und die Aussenseite der Hörmuschel bestehen aus Kunststoff. Damit hat der Kopf jedoch keine Berührungspunkte. Der Kopfteil und die Ohrmuscheln sind zudem mit Memory Foam ausgestattet, der sich der Ohr- respektive Kopfform anpasst. Insgesamt ist der Kopfhörer äusserst bequem und trotz immerhin 250 Gramm Gewicht kann man ihn problemlos mehrere Stunden spazieren führen. Klar ist aber – wie bei fast allen Over-Ears –, dass es jetzt in den Sommermonaten heiss werden kann unter den Ohrmuscheln. Das ist aber kein Sony-spezifisches Problem. Zudem bedient sich Sony der Fast-Pair-Technologie – von Android-Smartphones werden die Geräte nun automatisch erkannt und können ohne langwieriges Pairing verbunden werden. Auch Multipoint – also das gleichzeitige Verbinden mit mehreren Zuspielern – ist kein Problem. Für die Oldschool-Sektion gibts auch einen 3,5-mm-Klinkenport.
Wie in den Vorjahren auch schon, wurde in den Hörern eine Touchbedienung für Play/Pause, Skip/Search oder die Lautstärkeregelung verbaut. Auch der Assistant kann so aktiviert werden. Lediglich Ambiance Sound oder ANC «muss» noch per Taste an- und ausgestellt werden. Einziger Pferdefuss hier: keine IPX-Zertifizierung. Was der Hörer an Feuchtigkeit abkann, ist also nicht wissenschaftlich überliefert. Vom Gebrauch im Pool wird vorsichtshalber abgeraten.
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