App-Test: MyMed.one

Haben Sie Kopfschmerzen oder fühlen Sie sich schlapp? Und kennen sich in der Gegend vielleicht nicht aus? Die Gesundheits-App MyMed.one wurde entwickelt, um das Finden und Kontaktieren von Ärztinnen und Ärzten in der Schweiz zu erleichtern. Die App ist kostenlos und für Android, iOS oder als Webseite verfügbar und ist eine unverbindliche Dienstleistung der SWISS-KMU-GROUP GmbH.

Speziell an MyMed.one ist, dass man nach geografischen Kriterien, Facharztdisziplinen und Krankheitssymptomen filtern kann. Ausserdem kann man (telefonisch) direkt einen Termin vereinbaren oder – sofern verfügbar – eine Nachricht an die Praxis schicken. Medizinische Dienstleister wiederum können dank einer integrierten Twitter-Schnittstelle Informationen rund um die Praxis als Tweet absetzen.

MyMed.one verwendet GeoLocation, wodurch nur eine Auswahl angezeigt wird, die auf den aktuellen Standort des Nutzers oder der Nutzerin abgestimmt ist.

Hinweis: Beachten Sie bitte Ihr Versicherungsmodell. Wenn Sie zum Beispiel das Hausarzt-Modell gewählt haben, müssen Sie immer zunächst zu Ihrer Hausärztin bzw. dem Hausarzt gehen und sich überweisen lassen. Sonst kann es passieren, dass die Versicherung die Kosten nicht übernimmt. Wenn Sie nicht sicher sind, welches Modell Sie verwenden und welche Leistungen dort enthalten sind, wenden Sie sich an Ihre Krankenversicherung.

Auf der Webseite können Sie direkt ins Suchfeld Ihre Symptome, zum Beispiel Bauchweh oder Migräne eingeben. Sie müssen die Standorterkennung erlauben, damit Sie lokalisiert werden können. Sie können allerdings manuell eine Ortschaft selber eingeben und übernehmen (sowohl auf der Webseite als in der App)

In der App tippen Sie auf Med finder, um zu diesem Suchfeld zu gelangen. Geben Sie zum Beispiel den Begriff Migräne ein und tippen auf das Lupen-Symbol für die Suche. Alternativ können Sie auf die Schaltfläche Keywords tippen und aus einer Liste von Schlagwörtern das Passende auswählen. Anschliessend werden direkt Ärztinnen und Ärzte für den Suchort angezeigt. Tippen Sie auf einen Mediziner, um Adresse und Telefonnummer zu sehen. Am schnellsten geht es sicher, wenn man die medizinische Praxis direkt anruft, und fragt, ob ein Termin verfügbar ist.

Alternativ: Wenn man direkt einen Termin buchen kann, ist das Kalender-Icon farbig (und nicht grau hinterlegt), auch ein Nachricht senden-Button ist dann sichtbar. Tippen Sie auf den Button, um eine Anfrage auszulösen. MyMed.one leitet diese dann an die Praxis weiter.

Hinweis: Erst nach einer Bestätigung der Praxis kann man davon ausgehen, dass dies funktioniert hat.

Der Start von MyMed.one erfolgte bereits im Sommer 2018 und die App wurde seither kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Standortlokalisierung in der Webversion funktionierte langsam aber zuverlässig; in der mobilen App sowohl unter Android als auch iOS nicht (Berechtigungen konnten manuell in den Einstellungen nicht erteilt werden). Sollte das bei Ihnen der Fall sein, legen Sie die Ortschaft selber fest und übernehmen Sie den Ort. Ausserdem war zum Beispiel beim manuell ausgewählten Suchort 8045 Zürich und dem Symptom Heuschnupfen keine Ärzte in der Nähe aufgelistet, sondern in Baden, Luzern oder sogar in Schaffhausen bzw. Basel.

Hilfreich ist die Liste der AED's Schweiz. Dort finden Sie die nächstgelegenen Defibrillatoren. Allerdings gibts hierfür bereits eine gute Alternative: defikarte.ch (hier gehts zu unserem Webtipp).

Die Idee gefällt grundsätzlich, doch dass man noch anrufen muss für einen Termin ist jetzt nicht super modern. Bei vielen Ärzten war kein Nachricht senden-Button verfügbar. Auch irritierte etwas, dass diese Nachricht offenbar weitergeleitet werden muss. Hier wäre ein zuverlässiges und verbindliches Terminvereinbarungs-Tool, wie es das zum Beispiel bei der Plattform OneDoc gibt, wünschenswert. Laut diesem MyMed.one-Tweet soll es allerdings in der neuen Android-Version einen roten Termin-buchen-Button in den Arztdetails geben. Wir haben jedoch bei unserer Auswahl keinen gesehen, selbst wenn das Kalender-Icon rot war, waren (sehr selten übrigens) manchmal die Buttons Nachricht senden (orange) und Webseite aufrufen (grün) das Höchste der Gefühle.

Der Ansatz ist gut, aber da besteht Feature-mässig und auch bei der Bedienung noch Luft nach oben.