Tipps & Tricks
27.02.2014, 07:00 Uhr
Nervige Update-Pop-ups von «Adobe» und «Java»
Einsteigertipps zu den regelmässig erscheinenden Updates von Oracle Java, Adobe Flash sowie Adobe Reader. Was hat es mit den Update-Pop-ups auf sich, wie stellt man sicher, dass sie korrekt installiert werden - und worauf sollte man sonst noch achten?
Und schon wieder taucht eines auf: unten rechts, das Pop-up «Update bereit zur Installation». In unserem Beispiel mit einem roten Adobe-Symbol. Was hat es denn damit auf sich?
Adobe Flash, Adobe Reader und Oracle Java
Der Hintergrund dazu: Adobe stellt zum einen den Adobe Reader her, der auf den meisten PCs standardmässig fürs Anzeigen von Dokumenten im Dateiformat PDF zuständig ist. Adobe ist auch der Hersteller einer zweiten weitverbreiteten Anwendung, nämlich des Flash Players. Obwohl inzwischen auf dem Rückzug, werden Videofilmchen und Animationen auf immer noch recht vielen Webseiten im Adobe-Flash-Format eingebaut. Damit die bewegten Bilder im Browserfenster abgespielt werden, braucht der Webbrowser das Flash-Plug-In.
Bei Java (das inzwischen zu Oracle gehört) handelt es sich um eine Software-Entwicklungsplattform. Programme, die in Java geschrieben sind, können im Webbrowser laufen, kommen aber manchmal auch als lokal installierbare Programme daher. Häufiges Beispiel für Letzteres ist die Steuererklärungs-Software, die viele Gemeinden gratis zum Download anbieten. Damit der PC mit Java-Programmen aber etwas anfangen kann, braucht er ein «Java-Ausführungsprogramm», im Fachjargon als Java-Laufzeitumgebung bezeichnet (Java Runtime Environment, kurz JRE). Selbiges gilt für Java im Webbrowsser. Der Browser braucht ein Plug-In zum Ausführen von Java-Inhalten.
Warum die häufigen Updates? In allen drei Programmen (Adobe Reader, Adobe Flash und Oracle Java) werden immer wieder mal neue Sicherheitslücken entdeckt. Cyberkriminelle könnten diese missbrauchen, um auf dem PC eines arglosen Nutzers Schädlinge einzuschleusen. Weil die drei so verbreitet sind, werden neu bekannt gewordene Lücken sogar tatsächlich sehr schnell von Cybergaunern ausgenutzt. Die stellen präparierte Webseiten ins Netz und versuchen, den Nutzer z.B. über Spam-Mails, Twitter- oder Facebook-Nachrichten auf diese Seiten zu locken.
Updates installieren
Um die Nutzer vor Schädlingen zu schützen, reparieren Adobe und Oracle ihre Programme. Sie stopfen die Lücken und verteilen dann eine aktualisierte Version der Software. Sie brauchen also diese Updates unbedingt. Installieren Sie sie aber nur, wenn diese tatsächlich von Adobe oder Oracle stammen.
Schliessen Sie den Webbrowser und klicken Sie unten rechts auf die Meldung. Falls sie inzwischen verschwunden ist: Klicken Sie unten rechts aufs kleine Dreieck, um die Symbole des Infobereichs einzublenden. Dort dürfte das Icon noch zu sehen sein, das aufs Update aufmerksam macht. Falls es da keines hat, war das Pop-up vielleicht gar nicht echt, sondern nur ein als Update-Meldung getarntes Werbe-Pop-up aus einem Browserfenster heraus. Deshalb ist es gerade bei ungeübten Nutzern sinnvoll, vorher den Webbrowser ganz zu schliessen.
Haben Sie aufs Icon oder auf die Meldung geklickt, erscheint ein neues Fenster. Darin klicken Sie auf Installieren. Der Rest läuft quasi automatisch. Jedenfalls im Beispiel des Adobe-Reader-Updates.
Falls Windows zurückfragt, ob Sie das Programm wirklich installieren wollen, dann bejahen Sie diese Frage.
War es ein Adobe-Flash-Update? Die zentrale Flash-Anwendung ist auf jedem PC dieselbe, aber jeder Webbrowser braucht auch noch die aktuelle Version des Plug-Ins, das beim Abspielen von Flash hilft. Darum empfehlen wir nach dem Flash-Update eine Prüfung. Welche Webbrowser sind auf Ihrem PC installiert? Starten Sie jeden von ihnen, also sicher den Internet Explorer und - falls vorhanden - auch Mozilla Firefox und Google Chrome. Besuchen Sie in jedem von ihnen die folgende Webseite: http://www.adobe.com/software/flash/about/
Drücken Sie auch in jedem einmal Ctrl+F5, um die Seite komplett neu zu laden. Klicken Sie nötigenfalls in der Adresszeile aufs Puzzlesymbol, um Flash für diese Seite zuzulassen. Wird bei «You have version X installed» eine niedrigere Version angezeigt, als darunter in der Liste empfohlen, dann klicken Sie auf derselben Seite auf den Link Player Download Center, um das aktuelle Flash-Plug-In für Ihren Webbrowser zu installieren. Beim Download wird eine kleine Datei heruntergeladen, die Sie einfach ausführen können. Sollte Adobe Flash Ihnen während dieser Installation eines Tages irgendwelche Toolbars oder sonstige Programme anbieten, entfernen Sie das entsprechende Häkchen. Sie wollen nur das Plug-In.
Etwas komplizierter geht das bei Java. Auch da erscheint unten rechts eine Meldung, die nach einigen Sekunden im orangefarbenen Kaffeetassensymbol im Infobereich verschwindet. Klicken Sie drauf.
Sollte die Meldung zu schnell weg sein, klicken Sie auch in diesem Fall aufs kleine Dreieck, dann ist das Icon wieder zu sehen.
Klicken Sie also aufs Icon, dann erscheint die Installationsauforderung. Klicken Sie auf Installieren.
Es kann sein, dass das Fenster verschwindet, und unten wieder die Meldung auftaucht «Java-Update verfügbar».
Da klicken Sie erneut drauf, dann erscheint ein weiterer Installationsdialog. Klicken Sie auf Installieren.
Wichtig: Im nächsten Fenster will Ihnen Oracle die Ask Toolbar oder eine andere Software aufschwatzen.
Leider setzt der Installer hier automatisch ein Häkchen. Deaktivieren Sie das Kästchen unbedingt wieder, denn die Toolbar stört viel mehr, als sie nützt. Sie wollen nur Java haben. Nach dem Entfernen des Häkchens klicken Sie auf Weiter.
Nach dem Weiter-Klick wird die Installation vorgenommen. Klicken Sie auf Schliessen.
Es erscheint in Ihrem Standardbwebbrowser diese Webseite. Wenn Sie den Browser länger nicht genutzt haben, könnte auch bei Ihnen noch ein Balken wie in unserem Beispiel erscheinen: «Sie haben Firefox lange nicht mehr genutzt». Den brauchen Sie im Moment nicht zu beachten, denn er hat mit Java nichts zu tun. Klicken Sie auf der Webseite auf die rote Schaltfläche Java-Version prüfen.
Nun will Java wissen, ob Sie die Anwendung ausführen wollen. Mit «Anwendung» ist in diesem Moment das Plug-In auf der Webseite gemeint, das Ihre installierte Java-Version prüft. Diesem dürfen Sie die Erlaubnis auf dieser Webseite (und für den Moment nur auf dieser) sogar dauerhaft gewähren. Setzen Sie deshalb ein Häkchen bei «Für Anwendungen dieses Anbieters und aus diesem Speicherort nicht mehr fragen». Danach klicken Sie auf Ausführen.
Endlich bzw. beinahe am Ziel: Die Webseite beglückwünscht Sie zur Installation der aktuellen Java-Version.
Wichtig: Nach der Installation der Java-Updates sind die Sicherheitseinstellungen auf «Hoch» geändert. Das ist eigentlich in Ordnung so - und den meisten Anwendern dürfte das auch überhaupt nie auffallen. Aber es werden jene Nutzer merken, die eine Java-basierte Browseranwendung wie zum Beispiel Citrix verwenden. Die funktioniert dann unter Umständen nicht mehr auf Anhieb. Dem können Sie aber abhelfen, indem Sie die Java-Sicherheitseinstellungen wieder auf «Mittel» setzen.
Besuchen Sie hierzu die Systemsteuerung, beispielsweise, indem Sie die Windowstaste drücken, systems eintippen und die gefundene Systemsteuerung starten. Suchen Sie dort nach Java oder stellen Sie die Ansicht auf Kleine Symbole um, damit Sie das Symbol des Java Control Panels sehen. Öffnen Sie dieses per Klick. Im Java Control Panel angekommen, wechseln Sie zum Reiter Sicherheit. Setzen Sie die «Sicherheitsstufe» auf «Mittel».
Im Falle von Citrix kann es sein, dass der Citrix Receiver nach wie vor herumzickt. Deinstallieren Sie diesen via Systemsteueuerung/Programme und Funktionen. Installieren Sie anschliessend die aktuelle Citrix-Version.
Wenn Sie Java ausschliesslich auf einer bestimmten Webseite benötigen, können Sie im Java Control Panel unter Sicherheit auch Folgendes versuchen: Lassen Sie die Einstellung auf «Hoch» und fügen Sie darunter via Siteliste bearbeiten die betroffene Webseite als Ausnahme hinzu.
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