Smartphone-Tipps 21.10.2024, 11:45 Uhr

eSIM ganz einfach - die besten Tipps und Tricks

Immer mehr Smartphones sind mit einer eSIM ausgestattet. Was das genau ist, ob sich der Wechsel lohnt und was die Vor- und Nachteile sind, lesen Sie hier.
(Quelle: Flickr.com/Simon Yeo; Wikimedia Commons; Shutterstuck/Julsist)
Sie haben sicherlich schon einmal eine SIM-Karte gesehen: ein daumennagelgrosser Chip, der sich irgendwo in Ihrem Mobiltelefon befindet und ihm mitteilt, welchen Anbieter und welche Telefonnummer Sie benutzen, Bild 1.
Jetzt werden diese SIM-Karten digital: Immer mehr Smartphones kommen mit einer sogenannten eSIM-Funktion, einer virtuellen SIM. Doch was bedeutet das genau? Nach diesem Artikel wissen Sie alles Nötige, um für die eSIM gerüstet zu sein.
Bild 1: Verwenden Sie in Ihrem Smartphone noch eine physische SIM-Karte, dürfte es höchstwahrscheinlich eine Nano-SIM sein
Quelle: PCtipp.ch

Was ist eine SIM?

Eine SIM-Karte kann man etwas ungelenk auch als «Teilnehmeridentitätsmodul» bezeichnen. Sie wird in allen 3G-, 4G- und 5G-Geräten benötigt und ist ein Chip, auf dem Ihre Kundennummer und Details darüber gespeichert sind, wie sich Ihr Telefon mit seinem Mobilfunknetz verbinden kann.
Eine physische SIM-Karte kann nur einmal programmiert werden, es ist also nicht möglich, eine SIM-Karte mit einer neuen Telefonnummer zu überschreiben.
SIM-Karten hatten anfangs etwa die Grösse einer Briefmarke, wurden aber im Laufe der Jahre immer kleiner. Die letzte Generation der physischen SIM-Karten heisst Nano-SIM. Ein Grund für die stetige Verkleinerung der SIM-Karte war, dass die Gerätehersteller mehr Platz in ihren Geräten für andere elektronische Bauteile benötigten.
Bei einer eSIM werden die Schaltkreise einer SIM-Karte direkt auf die Platine eines Geräts gelötet und können per Software aus der Ferne umprogrammiert werden. Dadurch kann erneut Platz gespart werden, da unter anderem der SIM-Schacht wegfällt.

Wieso gibt es eSIMs?

Der ursprüngliche Impuls für die eSIM kam zum Teil aus der «Internet of Things»-Industrie. Da eSIMs winzig sind, können sie in Geräte wie Drohnen, Wearables, Sensoren und Ortungsgeräte eingebaut werden, bei denen eine herkömmliche SIM-Karte mit dem dazu nötigen Schacht keinen Platz hätte, Bild 2.
Bild 2: Ein eSIM-Chip (ganz links) im Grössenvergleich zu physischen SIM-Karten
Quelle: PCtipp.ch
Sie können auch in industrielle Geräte eingelötet werden, bei denen ein SIM-Karten-Steckplatz nicht leicht zugänglich wäre.
Da eSIMs aus der Ferne umprogrammiert werden können, bedeutet dies, dass sie sich in grosser Zahl verwalten lassen. So kann zum Beispiel ein Unternehmen, das tausende Verkaufsautomaten betreibt, die mit dem Internet verbunden sind, den Internetprovider quasi mit einem Tastendruck von der Zentrale aus wechseln.

Was kann eine eSIM?

Bei Smartphones geben Ihnen eSIMs viel mehr Flexibilität bei der Verwaltung Ihrer Abos. Mit einem voll funktionsfähigen eSIM-Gerät können Sie mehrere Tarife hinzufügen, etwa einen für das Inland und einen für das Ausland und zwischen diesen hin und her wechseln. Ausserdem geht es viel schneller, den Mobilfunkanbieter komplett zu wechseln – nur schon, weil Sie nicht mehr warten müssen, bis die physische SIM-Karte per Post eintrifft.

eSIM und 5G

eSIM hat nichts mit 5G zu tun. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Standards, die lediglich ungefähr zur gleichen Zeit entstanden sind. Aber es gibt eine wichtige Verbindung: 5G unterstützt viel mehr Geräte pro Quadratkilometer als 4G. Das hat die Branche dazu veranlasst, immer mehr Objekte mit eSIMs auszurüsten, um diese 5G-fähig zu machen und so zu vernetzen. Beispiele dafür sind Sensoren, Drohnen und intelligente Zähler. Die eSIM wird sich deshalb in der 5G-Ära weiter verbreiten.

Die Vorteile von eSIMs

Mit einer eSIM können Sie Ihren Mobilfunkanbieter, Ihre Daten oder Ihr Abo per Software ändern. Das macht nicht nur vieles einfacher, Sie haben auch mehr Flexibilität und Kostenfreiheit.
  • Ein Beispiel für die Einfachheit: Bei eSIM-Geräten können Sie in der Regel einen QR-Code scannen, um Ihren Mobilfunkanbieter oder Ihr Abo sofort zu ändern (dazu später mehr). Sie müssen nicht mehr in einen Laden gehen, auf die Post warten und dann noch mit einem winzigen Chip herumfummeln, den Sie korrekt in einen SIM-Schacht stecken müssen.
  • Ein Beispiel für mehr Kostenfreiheit: Auf Smartphones wie dem Apple iPhone 15 oder dem Samsung Galaxy S24 können Sie bis zu acht eSIM-Profile speichern, von denen zwei gleichzeitig aktiv sein dürfen. Das gibt Ihnen eine unglaubliche Freiheit, den Anbieter spontan zu wechseln. So können Sie etwa im Ausland ruckzuck ein eSIM mit Datentarif eines lokalen Anbieters installieren. Dadurch lässt sich WhatsApp weiterhin mit Ihrer Schweizer Nummer nutzen, aber über das günstige Internet-Abo des lokalen Mobilfunkproviders. Damit können Sie teure Roaming-Kosten ganz einfach umgehen.

Gibt es auch Nachteile?

Ja. Einer der Hauptnachteile von eSIMs ist die eingeschränkte Unterstützung von Dual-SIM-Funktionen. Einige Smartphones und Geräte bieten zwar Dual-SIM-Funktionen, unterstützen die eSIM-Funktionalität aber möglicherweise nicht vollständig.
Das bedeutet, dass Sie möglicherweise nicht in der Lage sind, zwei verschiedene eSIMs gleichzeitig in Ihrem Gerät zu verwenden (Ausnahmen sind die erwähnten Geräte von Apple und Samsung). Wenn die Dual-SIM-Funktionalität für Sie wichtig ist, sollten Sie vor dem Kauf unbedingt prüfen, ob Ihr Smartphone die gleichzeitige Nutzung von zwei eSIMs unterstützt. Was heutzutage fast alle (teureren) Smartphones beherrschen, ist die gleichzeitige Nutzung von einer eSIM und eine physischen SIM.
Ein weiterer Nachteil ist, dass es nicht mehr so einfach ist, eine SIM-Karte in unterschiedlichen Handys zu verwenden. Anstatt einfach eine Karte aus dem alten Gerät zu nehmen und in das neue einzusetzen, müssen Sie die eSIM auf das neue Smartphone übertragen. Dazu müssen Sie auf dem neuen und alten Gerät mehrere Schritte durchlaufen und teilweise auch bei Ihrem Abo-Anbieter bestätigen, dass Sie die eSIM übertragen möchten.

Wer unterstützt eSIM?

Fast alle Smartphones ab einem Preisniveau von 400 Franken unterstützten heute mindestens eine eSIM. iPhones, Galaxy- und Google-Smartphones unterstützen eSIM schon seit einigen Jahren. Es ist also möglich, dass Ihr Smartphone eSIM-Fähig ist, obwohl es schon drei, vier Jahre alt ist. Wenn Sie ein iPhone 13 oder neuer haben, können Sie sogar zwei eSIMs gleichzeitig nutzen (Dual-eSIM). Auch Samsung bietet dieses Feature in seiner Galaxy-S24-Reihe und den beiden neuesten Falt-Smartphones an, Bild 3.
Bild 3: In modernen Smartphones wie dem Appe iPhone (links) oder dem Samsung Galaxy S24 können zwei eSIM-Karten gleichzeitig aktiv sein
Quelle: PCtiipp.ch
Mittlerweile kommen eSIMs ausserdem in Geräten wie Tablets, Smartwatches und Laptops zum Einsatz. Natürlich bieten Apple und Samsung in Ihren neuesten High-End-Tablets, die mobilfunkfähig sind, eSIM-Funktionalität an. Bei Laptops haben unter anderem Acer, Dell, HP und Lenovo Geräte im Sortiment, die eSIM-fähig sind.



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