So schützen Sie Ihre Privatsphäre in Windows 11

Ohne Microsoft-Konto

Sobald Sie ein Microsoft-Konto verwenden, fliessen viel mehr Daten an Microsoft ab, die der Konzern wieder dafür verwendet, Ihre Tätigkeiten zu monetarisieren, Ihnen noch mehr Dienste zu verkaufen und Sie in noch grössere Abhängigkeit von ihm zu bringen.
Und das kann sehr ins Auge gehen. Der deutsche IT-Experte Günter Born schrieb es zum Beispiel auf seinem Blog borncity.com deutlich: «Wer noch alle Tassen im Schrank hat, macht einen hohen Bogen um Microsoft-Konten.» Hintergrund dieser drastischen Aussage war ein Fall, über den er berichtete: Ein User – er wird in den Berichten Malik genannt – verlor von einem Moment auf den anderen seinen Microsoft-Account, und zwar mitsamt einem kostspieligen und schon bezahlten Familien-Cloud-Konto, dem Zugriff auf E-Mails und auf die gekauften Xbox-Games von rund 1000 Euro. Erst, als Monate später die Polizei auf seiner Matte stand, erfuhr Malik Genaueres: Auf einem Ferienfoto, das seine Schwester mit seinem Smartphone gemacht hatte, war der unbekleidet spielende Neffe des Users zu sehen. Als er die Urlaubsbilder in seinem OneDrive-Konto umsortierte, hat Microsoft dieses Foto versehentlich als Kinderpornografie eingestuft und die unguten Mechanismen angestossen.
Laut Berichten von borncity.com sowie drwindows.de und heise.de sei dies kein Einzelfall. Bei den Portalen und Bloggern meldeten sich zahlreiche weitere Nutzerinnen und Nutzer, denen Ähnliches widerfahren war.
Also nicht nur aus Datenschutzgründen kann es sich empfehlen, Microsofts Macht auf dem eigenen Rechner zurückzufahren. Ähnliche Überlegungen sollte sich übrigens auch die Nutzergemeinde anderer grosser Cloud-Anbieter (Google oder Apple) machen.
Anders gesagt: Wenn Sie alle Eier in denselben Korb legen, gehen alle zu Bruch, wenn der Korb zu Boden fällt. Falls Sie punktuell dennoch Microsoft-Dienste und -Apps benutzen, können Sie sich bei diesen immer noch separat einloggen. Es ist kein Problem, auf einem Windows mit lokalem Konto ein OneDrive oder Teams zu verwenden, bei dem Sie mit einem Microsoft-Konto angemeldet sind.
Sind Sie mit einem Microsoft-Konto angemeldet und möchten zu einem lokalen Konto wechseln? Öffnen Sie Start/Einstellungen/Konten/Ihre Infos. Klicken Sie auf Stattdessen mit einem lokalen Konto anmelden. Geben Sie einen Benutzernamen ein, den Sie in Zukunft für Ihr Windows-Login verwenden wollen, anschliessend in den beiden nächsten Feldern Ihr Wunschkennwort sowie im untersten Feld einen Kennworthinweis, Bild 9. Klicken Sie auf Abmelden und fertigstellen.
Bild 9: der Wechsel zu einem lokalen Konto
Quelle: PCtipp.ch
Nach dem Abmelden loggen Sie sich mit dem lokalen Kontonamen und dem zugehörigen Kennwort ein. Es kann nicht schaden, danach nochmals die Datenschutzeinstellungen durchzugehen.

Und beim Installieren?

Bei der Inbetriebnahme eines Windows 11 Home (und bald auch bei Pro) pocht Windows hartnäckig darauf, dass Sie ein Microsoft-Konto angeben. Bisherige Tricks, wie das kurzfristige Ausstöpseln des Netzwerkkabels, helfen leider nicht mehr, diese Zwängerei zu umgehen. Aber bei unserem kürzlich durchgeführten Versuch mit Windows 11 Home klappte es mit dem folgenden Tipp noch: Sobald Sie den Namen eines Microsoft-Kontos angeben sollen, tippen Sie bloss Microsoft ein. Klicken Sie auf Weiter und geben Sie als «Kennwort» ein paar zufällige Zeichen ein. Nun meckert Windows, dass etwas schiefgelaufen sei, und gibt Ihnen Gelegenheit, ein lokales Konto zu erstellen.



Kommentare
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Ginemod
21.03.2023
Vielen Dank. Viel Aufwand für nichts. :-) Ich benutze schon seit langem W10Privacy. Das Programm hilft bei Windows 10 und 11. Damit lassen sich praktisch alle Telemetrie Daten kontrollieren und natürlich auch alle Apps (auch Edge) deinstallieren und einiges Mehr. Das Programm wird regelmässig aktualisiert. Mit einer Spende kann die Weiterentwicklung unterstützt werden. Erspart einige Stunden an Arbeit und verhindert erfolgreich die Spionage auf dem Rechner. Das Programm als Admin starten. Alles, was Grün ist, kann gefahrlos deaktiviert werden. Ich persönliche habe jedoch auch fast alle orangen und auch einige rote Einträge deaktiviert. Es lohnt sich, die jeweilige Beschreibung zu lesen. Sicherheitshalber kann die Registry vorher gesichert oder ein Wiederherstellungspunkt erstellt werden. Ich persönlich hatte noch nie Probleme und kann das Programm bestens empfehlen. Auf Wunsch kann ich meine Einstellungen zur Verfügung stellen.