Tipps & Tricks
22.02.2017, 07:42 Uhr
Shield TV: Gamer-PC verdrängt Spielkonsolen
Das Gras ist auf der anderen Seite des Zauns wirklich grüner. Ein Erfahrungsbericht mit Leitfaden.
Sind Sie von Spielkonsolen angetan, beneiden aber die PC-Gamer um die Spielauswahl und die grafischen Qualitäten? Dann kann Sie vielleicht der folgende Erfahrungsbericht inspirieren. Falls Sie keine Prologe mögen, blättern Sie einfach eine Seite weiter. Dort warten die harten Fakten.
Prolog
Bis vor zwei Wochen konnte ich mit PC-Spielen nichts anfangen. Spiele gehören ins Wohnzimmer und nicht auf den Rechner, an dem ich bereits den ganzen Arbeitstag verbringe. Ich kann dem Spielen mit Maus und Tastatur nichts abgewinnen und schätze einen guten Controller – wohl wissend, dass «echte PC-Gamer» für solchen Mumpitz nur Verachtung übrighaben. Ausserdem sind Konsolen herrlich simpel: einschalten, Scheibe rein und los geht’s. Gamer-PCs sind hingegen hässlich (ausnahmslos), laut (viele) und gross (wenn sie etwas auf dem Kasten haben).
Andererseits lockt der PC mit überdeutlichen Vorteilen: Die Grafik sieht meistens sehr viel besser aus und wird mit bis zu 60 fps dargestellt. Zur Erklärung: «fps» steht für «Frames Per Second», also für die Anzahl der Bilder, die pro Sekunde berechnet werden können. Eine Darstellung mit 60 fps wirkt absolut flüssig und wird nur von den wenigsten Konsolenspielen erreicht.
Dieser Wert ist ausserdem der Fetisch des gemeinen PC-Gamers. Alles unter 60 fps gilt als Kinderfasching. Mein Erstgeborener wendet sich jedes Mal mit einem theatralischen Grausen ab, wenn ich auf der Konsole versuche, das Böse mit 28 fps und 900p Auflösung zu erschiessen. Egal. Controller, Sofa und das familiäre Umfeld wiegen schwerer als die rohe Gewalt einer hochgezüchteten Grafikkarte.
Der Game Changer – wortwörtlich
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Auf der Suche nach dem perfekten Mediacenter stolperte ich über die Streaming-Box Shield TV von Nvidia. (Den ausführlichen Test finden Sie hier.)
Die Shield streamt nicht nur Filme vom NAS oder YouTube-Videos aus dem Netz. Weil sie als Grundlage Android 7 verwendet, sind auch viele preiswerte bis kostenlose Android-Games erhältlich.
Vor allem aber bringt sie Spiele nahtlos vom heimischen PC zum Fernseher, indem der Bildschirminhalt via Netzwerk übertragen wird. Dabei kann der PC ganz woanders stehen, solange er über ein Ethernet-Kabel verbunden ist. Das Spielen via Shield fühlt sich genauso gut an, als wäre der PC direkt am Fernseher angeschlossen, unter anderem mit diesen Vorzügen:
• Spielen ohne spürbare Latenz (Verzögerung)
• Optionale Steuerung mit einem Xbox- oder PS4-Controller
• Zeigt die beste Grafik, die der PC hergibt
• Bildraten bis 60 fps in 4K-Auflösung
• 5.1-Sound (falls vom Spiel unterstützt)
• Kein PC im Wohnzimmer, und damit auch kein hörbarer Lüfter
• Familienfreundliche Oberfläche und Bedienung
• Tastatur und Maus für die Steuerung sind möglich, aber nicht Bedingung
Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Doch der erste Feldtest mit Juniors PC, einem Xbox-Controller und einem grafik-lastigen Spiel führte zu einem einschneidenden Aha-Erlebnis. Nicht nur, dass die Bilder mit 60 fps über den grossen Fernseher huschten: Es sah auch alles so unglaublich gut aus. Die Umgebung spiegelte sich detailliert in Pfützen, wo es in der Konsolen-Fassung nicht einmal langweilige Pfützen gab.
Kurz, ein waschechter Gamer-PC musste her. Sofort.
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