Netzwerke 10.04.2025, 11:55 Uhr

Ein starkes Wi-Fi-Netz dank Mesh

Dank ausgeklügelter Wi-Fi-7-Technologien erhöhen Mesh-Netzwerke die Reichweite und das Tempo im ganzen Haus. Der PCtipp erklärt anhand von drei ausgewählten Mesh-Sets, mit welchen Geräten und in welcher Situation das Heimnetz optimal profitiert.
(Quelle: Shutterstock/Pixel-Shot)
Ein eigenes Mesh-Netzwerk aufzubauen, ist einfach und schnell erledigt, da die Inbetriebnahme immer nach ähnlichem Schema erfolgt: Im ersten Schritt wird die herstellereigene App auf dem Smartphone oder Tablet installiert. Nach dem Start und der erforderlichen Registrierung führt ein Assistent den Anwender Schritt für Schritt durch den Prozess der Inbetriebnahme. Dabei wird die Basis des Mesh-Systems direkt mit dem Internetanschluss (falls die Basis ein Modem umfasst) oder per LAN-Kabel mit dem Router-Modem des Internetproviders verbunden.
Danach werden alle weiteren Mesh-Adapter (Satelliten genannt) mithilfe der App installiert; sprich synchronisiert und in der Wohnung für einen optimalen Empfang positioniert. Die App stellt dem Anwender für den optimalen Aufstellort nicht nur die entsprechenden Daten bereit, sondern hilft ihm auch, klassische Funktionen wie das Gästenetzwerk oder eine Kindersicherung nach Wunsch einzurichten und anzupassen.
Insgesamt vergehen vom ersten bis zum letzten Schritt in der Regel knapp 30 Minuten. Danach ist das Netzwerk betriebsbereit und fix fertig eingerichtet.
Wichtig zu wissen: Das «kleinste» Mesh-Set besteht aus einem Basis-Router und einem Satelliten. Mittels weiterer Satelliten lassen sich grossflächige Mesh-Netzwerke aufbauen, die über mehrere Stockwerke und Räume ein stabiles und schnelles Netzwerk respektive Internet bieten.

Drei Mesh-Lösungen

Wir haben für diese Kaufberatung drei Mesh-Sets der bekannten Hersteller AVM, Netgear und TP-Link ausgewählt.
  • Mit DSL-Router-Modem: Beim AVM-Set haben wir für die Basis das Wi-Fi-7-Router-Modem Fritz!Box 7690 ausgesucht. Daran gekoppelt sind zwei Fritz!Repeater 1200 AX. Mehr gleich nachfolgend.
  • Ohne Router: Netgears Orbi-770-Set besteht aus zwei Wi-Fi-7-Knoten, die hinter einem beliebigen Router-Modem per LAN-Kabel angeschlossen werden. Mehr in Teil 2.
  • Mit 5G-Router: Das Letzte im Bunde ist TP-Links Mesh-Set, das mit dem Deco BE65-5G einen 5G-Router umfasst und via Nano-SIM-Karte den Internetzugang bereitstellt. An diesem Wi-Fi-7-tauglichen 5G-Router haben wir das Deco-BE65-Mesh-Doppel angeschlossen. Durch den mobilen 5G-Router ist die TP-Link-Kombination als Lösung auf dem Land oder überall dort geeignet, wo kein Glasfaser-/DSL-Kabel verlegt ist. Mehr in Teil 3.

Lösung 1: mit VDSL-Modem

Diese Lösung empfiehlt sich, wenn Sie nicht den Internet-Router des Providers nutzen möchten oder die speziellen Funktionen der Fritz!Box wie die DECT-Anlage ins Auge fassen. Denn bei unserem Mesh-Triple mit integriertem Internetmodem kommt AVMs aktuelle Fritz!Box 7690 zum Einsatz. Was den Wi-Fi-7-fähigen VDSL-Modem-Router besonders macht, sind die Smart-Home-Funktionalitäten sowie die DECT-Funktion mit Telefonanlage. Ergänzt wird die Basis um die beiden Fritz!Repeater 1200 AX, um die Reichweite im Mesh-Netzwerk zu vergrössern. Natürlich kann das Mesh-Triple-Set auch um weitere AVM-Repeater der 6000er- und 3000er-Modellreihe erweitert werden.
Zur Inbetriebnahme: Zuerst werden die AVM Fritz!Box 7690 und danach die beiden Fritz!Repeater 1200 AX installiert. Grundsätzlich gilt: Bei der Installation führt immer der Assistent des jeweils zu installierenden Geräts in leicht nachvollziehbaren Schritten durch die Einrichtung. Dabei werden die beiden Repeater bei der Installation automatisch ins AVM-Mesh-Netz eingebunden.
Für Tablets und Smartphones bietet AVM dazu kostenlose Apps an. Sämtliche WLAN-Einstellungen der Fritz!Box wie die Zugangsdaten und der Gastzugang können anschliessend von allen WLAN-Geräten im Heimnetz direkt genutzt werden.
Schöne Zugabe: Mit an Bord sind bei der 7690-Basis selbstverständlich eine Telefonanlage mit einer detaillierten Rufbehandlung sowie Smart-Home-Funktionen inklusive ZigBee-Unterstützung, um entsprechende Endgeräte zu schalten (etwa LED-Birnen, Thermostat, Türöffner etc.). Und auch ein externer Massenspeicher respektive Drucker lässt sich über einen USB-3.0-Anschluss mit dem 7690er-Router verbinden.
Fazit: Das AVM-Triple bestehend aus Fritz!Box 7690 und den beiden Fritz!Repeatern 1200 AX ist ein preiswertes Mesh-System mit hohem Tempo und grosser Reichweite. Neben der einfachen Installation bietet das Mesh-Triple nützliche Smart-Home-Funktionalitäten und clevere Extras wie eine Telefonanlage.
Steckbrief: AVM-Lösung mit VDSL-Modem
AVM
AVM Fritz!Box 7690 + 2 Fritz!Repeater 1200 AX
Details: Dualband-Mesh-System (2,4 GHz, 5 GHz) Internetzugang über den VDSL-Wi-Fi-7-Router (Fritz!Box 7690), 2 Fritz!Repeater 1200 AX, gesamte Abdeckung: ca. 300 Quadratmeter, Gbit-LAN, Wi-Fi: max. 3 Gbit/s (1200 AX), App, Gastzugang, Kindersicherung, 2 Jahre Garantie
Gesehen bei: digitec.ch
Preis: AVM Fritz!Box 7690: Fr. 254.–; 2 x Fritz!Repeater 1200 AX: je Fr. 73.–

Lösung 2: ohne Modem

Netgears Mesh-Duo Orbi 770 ist ein Triband-Wi-Fi-7-Mesh-System (2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz). Es besteht aus einer Basisstation und einem Satelliten, die eine leicht unterschiedliche Anzahl an Anschlüssen aufweisen.
Mit einem Wi-Fi-Gesamttempo von bis zu 11 Gbit pro Sekunde und einer Abdeckung von 360 Quadratmetern kann es nicht nur den Innenraum von Häusern und Wohnungen, sondern auch kleinere Aussenbereiche mit Wi-Fi versorgen. Zudem wird das Set mit einer 1-Monatslizenz der Sicherheits-Software Armor von Bitdefender ausgeliefert. Damit sollen angeschlossene Geräte vor Viren, Passwortdiebstahl, Ransomware und anderen Sicherheitsbedrohungen geschützt werden. Ohne Abonnement ist immerhin eine kostenlose Basis-Kindersicherung enthalten, mit der sich Internetzugänge unterbrechen oder auch die Onlinezeiten einstellen lassen.
Zur weiteren Ausstattung des Sets: Das Doppel besteht aus je einem Router und Mesh-Satelliten. Jedes der Geräte ist mit vier internen Antennen ausgestattet. Die Basis hat einen 2,5-Gbit-WAN-Port (zum Anschluss an das Internetmodem) und drei 2,5-Gbit-LAN-Ports, die sich alle auf der Rückseite befinden. Ausserdem gibt es ebenso rückseitig eine Sync- sowie Reset-Taste. Der Satellitenknoten kommt mit zwei 2,5-Gbit-LAN-Ports, einer Sync-Taste zum Koppeln des Satelliten mit der Basis und einem Reset-Button. USB-Anschlüsse für externe Speichermedien sind leider keine vorhanden.
Ausserdem bietet das Mesh-Set drahtgebundenes und kabelloses Backhaul (englisch für «Rücktransport der Daten»; siehe auch Box auf S. ?). Bei Letzterem werden das 6-GHz-Frequenzband sowie das zweite 5-GHz-Band verwendet. Das ergibt dann Sinn, wenn sich ein kabelgebundenes (in der Regel schnelleres und stabileres) Backhaul beim Aufstellort nicht realisieren lässt.
Die Installation klappt am einfachsten per Orbi-App (für iOS und Android). Läuft alles glatt, ist sie innert nur 20 Minuten erledigt. Zunächst wird die Orbi-App auf dem Smartphone installiert. Danach legen Sie ein Benutzerkonto an. Im Folgeschritt übernimmt der Assistent, der den Anwender lenkt. Dazu wird das im Netzwerk vorhandene Internetmodem des Providers zuerst vom Strom abgekoppelt und danach die Orbi-Basis via 10-Gbit-WAN-Port (per mitgeliefertem LAN-Kabel) mit dem Modem verbunden. Im Anschluss werden sowohl Internetmodem als auch Basisstation wieder eingeschaltet. Läuft alles rund, leuchtet die LED der Orbi-Basis durchgehend weiss und signalisiert so ihren einwandfreien Betriebsstatus. Danach kann in der App auf Weiter getippt werden, um nacheinander das neue Mesh-Netzwerk aufzubauen und ein Wi-Fi-Passwort zu vergeben.
Ist die Mesh-Basis eingebunden, folgt der Satellit, wobei auch hier der Assistent in der App Regie führt und das Gerät als Mesh-Knoten ins Netz aufnimmt.
Des Weiteren lässt sich per App das Orbi Mesh-Netzwerk bequem verwalten und steuern. Hier lässt sich zum Beispiel eine grafische Netzwerkkarte mit den einzelnen Knoten anzeigen oder Sie können nachsehen, welche Clients mit dem Mesh-Netzwerk verbunden sind. Zudem werden hier die Kinder­sicherung sowie das Gastnetzwerk eingestellt.
Zu den Leistungstests: Der Basisknoten lieferte uns ein Netzwerkdatenmaximum von 1985 Mbit/s bei direktem Sichtkontakt. Im Abstand von 15 Metern über ein Stockwerk hinweg blieben immer noch hervorragende 937 Mbit/s übrig.
Bei der Messung mit dem Smartphone Samsung S25 Ultra über eine Distanz von circa 50 Metern und über zwei Stockwerke hinweg schaufelte der Satellitenknoten Daten mit starken 291 Mbit/s zum Wi-Fi-7-Handy.
Fazit: Viel Leistung, zukunftssichere Technologien und aktuelle Netzwerkanschlüsse zeichnen Netgears Orbi 770 aus. Das Set bietet eine prima Abdeckung und Reichweite.
Steckbrief: Netgear-Lösung ohne Modem
Netgear
Netgear Orbi 770 (2er-Set)
Details: Triband-Mesh-System (2,4 GHz, 5 GHz, 6 GHz), Basis, Satellit, gesamte Abdeckung: max. 360 Quadratmeter, Wi-Fi: max. 11 Gbit/s, 3 × /2 × 2,5-Gbit-LAN (Basis/Satellit), ARMOR-Netzwerksicherheit (1-Monat-Gratislizenz), Orbi-App, Gastzugang, Kindersicherung, 2 Jahre Garantie
Gesehen bei: galaxus.ch
Preis: Fr. 585.–

Lösung 3: mit 5G-Modem

TP-Links 5G-Router Deco BE65-5G zeichnen mehrere Merkmale aus: Anwender bekommen einen mobilen Netzwerkknoten, der mit einem hochmodernen 5G-Modem ausgestattet ist und Wi-Fi-7- sowie Mesh-Funktionalitäten mitbringt.  Insgesamt können an den Zugangspunkt – der sich überall dort empfiehlt, wo es keine DSL-/Glasfaserabdeckung gibt – bis zu 200 Clients andocken. Die Inbetriebnahme ist schnell erledigt. Dreh- und Angelpunkt ist die Deco-App für Handys und Tablets. Mit ihr wird der Installationsassistent gestartet. Dieser findet das 5G-Gerät und durchläuft die Inbetriebnahme. Danach wird in Schritt zwei das Mesh-Doppel BE65 installiert: Auch dazu wird die Deco-App benutzt. Dabei wird der erste Wi-Fi-7-Adapter an eine freie Steckdose angeschlossen, eingeschaltet und der Autoassistent der Deco-App angeworfen. Die App bindet daraufhin den ersten Knoten ein. Auf diese Weise wird auch das zweite Mesh-Gerät installiert.
Am Ende der Prozedur können zusätzliche Einstellungen wie die Kinder­sicherung oder das Gastnetzwerk in Betrieb genommen werden. TP-Link stattet sein Mesh-Set zudem mit seiner HomeCare-Sicherung vom Sicherheitsspezialisten Trend Micro aus, einem Schutzmechanismus mit Modulen wie Antivirus und Kindersicherung.
Auch dieses Set verfügt über ein kabelgebundenes und drahtloses Backhaul, um einen reibungslosen Datentransport sicherzustellen.
Fazit: Mit TP-Links Deco BE65-5G und zwei BE-65-Adaptern erhalten Anwender eine hervorragende Wi-Fi-7-Mesh-Lösung. Die einfache Installation, das schnelle Tempo und die hohe Mobilität machen das Set als Universallösung äusserst attraktiv.
Steckbrief: TP-Link-Lösung mit 5G-Modem
TP-Link
TP-Link Deco BE65-5G + Deco BE65 (2er-Set)
Details: Triband-Mesh-System (2,4 GHz, 5 GHz, 6 GHz), Internetzugang via 5G-Router (Deco BE65-5G); 2 × Deco BE65, Abdeckung: max. 360 Quadratmeter, Wi-Fi: max. 9,3 Gbit/s, 4 × 2,5- Gbit-LAN, HomeCare-Sicherheit, Deco-App, Gastzugang, Kindersicherung, 2 Jahre Garantie
Gesehen bei: brack.ch
Preis: TP-Link Deco BE65-5G: Fr. 490.–; Deco BE65 (2er-Set): Fr. 350.–

Hindergrund und Fazit

Hintergrund: Mesh und Wi-Fi 7

Mesh-Netze bieten viele praktische Vorteile und dank Wi-Fi-7 noch mehr Tempo und Stabilität. Eine Übersicht:
  • Einfaches Handling: Mesh-Geräte funktionieren zweigleisig: Zum einen stellt jedes ein eigenes, schnelles Wi-Fi-Signal bereit. Zum anderen bindet sich jeder Mesh-Adapter an einen in Reichweite befindlichen zweiten Netzwerkknoten und fungiert so als Signalverstärker für das gesamte Netzwerk. Für Benutzer ist der ganze Mesh-Verbund nur unter einem Netzwerknamen sicht- und erreichbar. Der Wechsel von Knoten zu Knoten findet fliessend statt. Der Anwender wird automatisch mit dem stärksten Signal des nächstgelegenen Mesh-Routers versorgt – ohne Verzögerungen oder Funkaussetzer.
  • Mehr und stabiles Tempo: Beherrschen die Wi-Fi-7-Mesh-Geräte Triband senden und empfangen sie im 2,4-GHz-, 5-GHz- und 6-GHz-Bereich. Zusätzlich sind Topgeräte auch mit einer parallel arbeitenden Backhaul-Funktion ausgestattet. Die Idee: Die Geräte benutzen das 5-GHz- respektive 6-GHz-Band auch dazu, einen reibungslosen Datentransport innerhalb des Mesh-Verbundes sicherzustellen. Wi-Fi 7 unterstützt zudem höhere Datenübertragungs­raten als frühere Wi-Fi-Generationen (siehe auch S. 20). Dies wird durch eine Kombination aus grösserer Bandbreite, effizienterer Modulation und verbesserter Kanalnutzung erreicht. Dadurch profitieren Anwendungen wie 8K-Streaming, Virtual Reality, Augmented Reality oder Onlinegaming.
  • Im Verbund unempfindlicher: Dank der ausgeklügelten Wi-Fi-7-Technologie sind Mesh-Netzwerke gegen Funkaussetzer resistenter, die in Wohnungen aufgrund von Rigips-, Betonwänden, Wasserrohren oder einer Fussbodenheizung zustande kommen.
  • Hohe Skalierbarkeit: Aufgrund der hohen Skalierbarkeit mit weiteren Adaptern sind Mesh-Geräte erste Wahl, wenn es ums Streamen von Videos, Spielen oder Übertragen grosser Datenmengen im gesamten Wohnraum geht. Und: Dank integrierter Gbit-LAN-Ports können die Mesh-Geräte Daten auch per Kabel an Fernseher, Netzwerkspeicher, Spielkonsolen oder weitere Abspielgeräte senden.

Fazit: ein Netzwerk für alle Fälle

Wi-Fi-7-Mesh-Netzwerke eignen sich dank Ihrer Reichweite, dem konstant hohen Tempo, der grossen Reichweite und der Flexibilität beim Aufstellort für viele Wohnungen und Häuser. Dank ihnen sind 4K-Streaming und ruckelfreies Onlinegaming im ganzen Haus möglich. Je nach Grösse des Wohnraums lassen sich die Netzwerke einfach erweitern, um eine Abdeckung per Wi-Fi 7 in die hintersten Winkel zu ermöglichen. Wie breit und vielseitig die Mesh-Technologie geworden ist, zeigen unsere drei vorgestellten Mesh-Sets.
AVMs Mesh-Triple ist sehr preiswert, schnell installiert, und erweitert dank der vielseitigen Fritz!Box-Basis das Heimnetz um Funktionen wie eine Telefonanlage.
TP-Links 5G-Modem-Lösung punktet aufgrund der hohen Mobilität – und das bei rasantem Tempo und hoher Reichweite.
Netgears Wi-Fi-7-Doppel wiederum steht für ein Wi-Fi-7-Mesh-Netzwerk, das sich problemlos an vorhandene Router-Modems von Providern wie Swisscom, Sunrise oder Quickline anschliessen lässt.



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