Wahnsinnig viele Pixel
16.08.2023, 11:00 Uhr
iPhone-Tipp: Fotos mit 48 Mpx
Mit dem iPhone 14 Pro werden auch Fotos mit 48 Mpx möglich. Doch dieser Modus ist nicht ohne Tücke. Die folgenden Tipps führen zu optimalen Bildern.
(Quelle: Foto von Ashkan Aala auf Unsplash / Montage PCtipp)
Nachdem die Foto-Auflösung der iPhones jahrelang bei 12 Mpx verharrt hatte, macht das iPhone 14 Pro einen gewaltigen Satz nach vorn. Nicht weniger als 48 Mpx bietet die Hauptkamera, was einer glatten Vervierfachung der Bildinformation entspricht: Statt 4032 × 3024 Pixel misst ein Foto jetzt 8064 × 6048 Pixel. Allerdings gibt es diesen Fortschritt nicht umsonst.
Oft geht vergessen, dass bei einem Smartphone zu jedem Objektiv ein eigener Sensor gehört – ganz im Gegensatz zu einer klassischen Kamera mit Wechselobjektiven. Beim iPhone 14 Pro kommt nur die Hauptkamera in den Genuss des grösseren Sensors – also jene Kamera, die Sie in der Kamera-App mit einem Tippen auf «1×» aufrufen. Wenn Sie hingegen auf einen anderen Wert wie «0.5×» tippen, ruft das ein anderes Objektiv mit einem anderen Sensor auf den Plan – und das wird, wie bisher, 12-Mpx-Bilder liefern.
48 Mpx auf Umwegen
Ab Werk deutet in der «Kamera»-App nichts darauf hin, dass das iPhone 14 Pro überhaupt dazu in der Lage ist, mit 48 Mpx zu fotografieren. Um an diese Option zu gelangen, öffnen Sie in den «Kamera»-Einstellungen den Bereich «Formate». Hier aktivieren Sie die Option «Apple ProRAW» und wählen die Auflösung von 48 Mpx:
Damit ist die Hälfte geschafft. Um jedoch die Fotos in der hohen Auflösung aufzunehmen, muss auch noch in den RAW-Modus umgeschaltet werden. Das erreichen Sie mit der Aktivierung der neu hinzugekommenen Schaltfläche «RAW» oben rechts in der «Kamera»-App. Und damit steht dem ersten 48-Mpx-Foto nichts mehr im Weg.
Es gibt nichts umsonst
Es ist also gar nicht so leicht, die 48 Mpx zu aktivieren. Diese Hürden von Apple sind allerdings nachvollziehbar, denn die hochaufgelösten Fotos führen auch zu Kompromissen, die bei einem grossen Teil der Hobbyfotografen für Verwirrung sorgen könnten.
Denn selbst mit 48 Mpx und aktiviertem ProRAW-Format reduziert sich die Auflösung bei Serienbildern automatisch auf 12 Mpx, um die Datenlawine zu bewältigen. Panoramas werden ebenfalls nicht als RAW gespeichert und auch die Aktivierung der Live-Fotos führt dazu, dass ProRAW automatisch deaktiviert wird. Doch vor allem wird der Anstieg der Dateigrösse nicht nur diejenigen aufschrecken, die ihre Fotos mit einem kleinen iCloud-Kontingent sichern: Während ein «normales» Foto in HEIF etwa 1 MB wiegt, verschlingt jede einzelne ProRAW-Aufnahme ungefähr 75 MB.
Der richtige Umgang
Wenn Sie also diesen Weg beschreiten, ändern sich zwei Dinge: Erstens sind die Bilder nun 48 Mpx gross – aber das war ja die Absicht. Zweitens liegen die Fotodaten im ProRAW-Format vor, genauer: als DNG-Dateien. Sie könnten ein solches Foto wie bis anhin optimieren, in Umlauf bringen oder es einfach so belassen, wie es ist. Denn das iPhone speichert zu jeder ProRAW-Aufnahme eine optimierte 12-Mpx-Version in HEIF – und das ist jene Version, die Sie in der Fotos-App zu sehen bekommen. Diese unterscheidet sich nicht von einem regulären Foto.
Dabei wird allerdings der eigentliche Zweck von ProRAW ignoriert: der Möglichkeit, die Rohdaten in einer Profi-Software wie Adobe Lightroom nach eigenen Vorstellungen aufzubereiten.
Oder anders gesagt: Sie erfahren die Nachteile von ProRAW, ohne die Vorteile auszuschöpfen.
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