Anleitung
11.03.2020, 09:49 Uhr
Bildschirme, Tastaturen, Mäuse: So reinigen Sie die Geräte ohne Schaden
Alle Schweizer – und auch sonst alle Europäer – waschen sich derzeit die Hände wie die Weltmeister. Wichtig ist aber auch, die Bakterienherde sauber zu halten. Will heissen: Tastatur, Maus und Display. Hier kommt die fachmännische Anleitung.
Maus und Tastatur sind ständig mit unseren Händen in Berührung. Also auch mit allem, was wir sonst noch anfassen. Vom Znüni über die Tram-Haltestangen bis hin zum Hund des Nachbarn – vom Schweiss gar nicht zu sprechen. Da kann man seine Hände noch so oft waschen: Früher oder später sehen Maus und Tastatur aus, als hätte man sie direkt aus der Kanalisation gefischt. Okay, vielleicht nicht ganz so schlimm, aber dennoch unschön. Glücklicherweise lassen sich beide Geräte ziemlich problemlos reinigen. Sowohl Maus als auch Tastatur nehmen Schmutz vor allem auf der Oberfläche an und können so in den meisten Fällen einfach mit ein wenig Wasser oder Reinigungsalkohol abgewischt werden.
Für kompliziertere Ecken gibt es Wattestäbchen oder Zahnstocher. Für eine gründliche Tiefenreinigung können Sie die Geräte auch auseinanderschrauben. Baulich gesehen, sind Mäuse und Tastaturen nicht besonders komplex und lassen sich relativ leicht wieder zusammensetzen.
Vorbereitung
Wie bei allen Reinigungsvorgängen von elektronischen Geräten gilt: Stecken Sie alles aus und entfernen Sie die Batterien, wenn Sie kabellose Peripherie einsetzen. Bevor Sie beginnen, legen Sie ausserdem das benötigte Putzmaterial und die passenden Schraubenzieher parat (siehe Bildergalerie).
Sonderfall Laptop-Tastatur
Wenn plötzlich einzelne Tasten des Laptops den Geist aufgeben oder sogar die komplette Tastatur auf die Eingabe nicht mehr reagiert, können mehrere Ursachen schuld sein. Vielleicht hebeln verdreckte Zwischenräume benachbarter Tasten die Anschlagmechanik aus. Womöglich ist auch ein Riss im Flachbandkabel des Tastaturblocks der Grund.
Die Lösung
Prüfen Sie zuerst, ob sich Schmutz in den Zwischenräumen der Tastatur befindet. Schalten Sie dazu das Notebook aus und klappen Sie das Display auf. Drehen Sie das Gerät um. Versuchen Sie nun vorsichtig, die Schmutzpartikel im Tastaturblock «herauszuschütteln». Fahren Sie danach mit der Handinnenfläche und Druck nach unten über den Block, um festsitzenden Dreck zu lockern. Wiederholen Sie das Rütteln. Starten Sie danach den Laptop. Ist eine Besserung bemerkbar? Wenn nicht, bauen Sie die Tastatur aus. Das erleichtert nicht nur die Tiefenreinigung; sofern ein Schaden vorliegt, lässt sich die Tastatur so auch ersetzen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ausbau und Tausch der Tastatur sowie zum Reinigen finden Sie in der Bildstrecke, unten. Um die passende Ersatztastatur zu suchen, gehen Sie auf die Webseite des Laptop-Herstellers. Meist finden Sie die Ersatztastaturen im Menüpunkt Service oder Support mittels Suche anhand der Modellbezeichung des Laptops.
Die Vorbereitung
In der folgenden Anleitung reinigen wir die Notebook-Tastatur und bauen sie wieder ein. Da moderne Notebooks modular zusammengebaut sind, ist dies nicht mehr allzu schwierig. Meist befinden sich auf der Rückseite des Notebooks Markierungen, die genau anzeigen, welche Schrauben zu lösen sind. Anschliessend lässt sich die Tastatur herausklicken. Falls sich herausstellt, dass die Tastatur einen Defekt aufweist, ersetzen Sie diese. In diesem Fall ist der Schritt 5 zur Reinigung in der nachfolgenden Anleitung obsolet.
Tipp: Im Internet finden Sie weitere Anleitungen zum Tastaturtausch. Geben Sie auf google.ch die Modellnummer ein, gefolgt von Tastatur und Wechsel. Eine weitere Anlaufstelle ist das Videoportal youtube.ch. Hier finden Sie ebenfalls viele Anleitungen.
So reinigen Sie den Bildschirm
Wenn es um die Sauberkeit meiner Geräte geht, bin ich pingelig. Extrem pingelig. Sogar Adrian-Monk-pingelig, falls Ihnen das etwas sagt. Während ich den meisten Peripheriegeräten mit Fensterreiniger zu altem Glanz verhelfe, blieben Computer-Displays und Fernseher lange Zeit eine Herausforderung. Beim Auspacken schimmern ihre glatten Oberflächen so tiefschwarz, so rein und so ebenmässig. Sie wirken zum Ablecken schön. Aber das wäre der Sache natürlich nicht dienlich.
Leider währt die Freude auch mit der angemessenen Zurückhaltung nicht lange. Bei der ersten Reinigung mit Fensterreiniger entstehen Schlieren, die sich nie wieder verflüchtigen – selbst wenn die Oberfläche gewienert wird, bis die Elektronik zum Vorschein kommt. Auch nach der gründlichsten Pflege sieht das Display nur so lange gut aus, bis die garstige Sonne ihren Einfallswinkel ändert.
Doch diese Zeiten sind vorbei – denn nach dieser Prozedur wirken jedes Display und jeder Fernseher so, als wären sie just der Fabrik entsprungen.
Und hier das Kleingedruckte: Der folgende Tipp basiert lediglich auf persönlichen Erfahrungen – doch die sind durchs Band positiv. Beachten Sie unbedingt auch die Pflegehinweise des Herstellers.
Schritt 1: grober Staub
So weit hätten Sie es nie kommen lassen dürfen! Doch wenn das Display bereits verstaubt ist, verwenden Sie zuerst einen Staubwedel, um den gröbsten Schmutz zu entfernen – denn Sie möchten bei der folgenden Reinigung bestimmt keine dauerhaften Kornkreise einmassieren.
Sprühen Sie den Fensterreiniger nie direkt auf das Display, da er unter die Ränder fliessen und die Elektronik beschädigen kann. Sprühen Sie den Reiniger stattdessen auf Haushaltspapier, mit dem Sie die Fläche gründlich bis an die Kanten reinigen. (Achtung, der Reiniger darf kein Ammoniak enthalten!) Danach ist das Display ziemlich sauber – aber bestimmt nicht streifenfrei.
Vermischen Sie warmes Wasser mit einem Spritzer Brennsprit. Befeuchten Sie mit dieser Mischung ein neues Stück Haushaltspapier – gerade so viel, dass die Flüssigkeit nicht über das Display rinnt. Nehmen Sie damit die Schlussreinigung vor und wischen Sie sofort mit trockenem Haushaltspapier nach.
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