Kniffliges Upgrade
20.08.2021, 08:00 Uhr
Google Back-up & Sync nervt täglich mit Drive-Meldung – und schwierigem Upgrade
«Google Drive für Desktop ist bald da» informiert Google seit Wochen bei jedem PC-Start jeden Windows-User, der den Desktop-Client für Drive bzw. Google Back-up & Sync installiert hat. Die Autorin ist beim Upgrade auf ein paar Hürden gestossen.
Mit dieser Meldung schlagen sich viele Windows- und Google-Drive-Nutzende seit Wochen herum. Und das Upgrade ist etwas harzig
(Quelle: PCtipp.ch)
Die Meldung erscheint beim Einloggen in Windows unten rechts, falls Sie Google Drive bzw. Google Back-up & Sync installiert haben. Sogar mehrfach, falls es sich auf Ihrem Rechner um mehrere Drive-Konten handelt. Dass in Googles Zeichensatz offenbar das deutsche Eszett (ß) fürs Wort «Schließen» fehlt, ist dabei noch das kleinste, weil nur kosmetische Problem.
Auch in Googles eigenem Support-Forum trendet die Frage zum Pop-up mit dem Titel «Google Drive for desktop is coming soon». Beim Klick auf den Link Weitere Informationen in der Dialogbox landen Sie auf diesem Link: https://support.google.com/a/answer/10309431?hl=de. Die Seite erklärt lang und breit die bevorstehenden Änderungen in Googles Daten-Synchronisier-Werkzeug. Nach dem Aufklappen von Vollständige Liste aller Funktionen finden Sie eine Liste mit Teilfunktionen, die in Back-up & Sync und Drive File Stream vorhanden waren und nun in die vereinheitlichte Anwendung Drive für den Desktop übernommen werden.
Aber es fehlt ein Link für die Installation des Upgrades. Ebenso fehlt ein Häkchen, mit dem man Google mitteilen könnte: «Bitte nerv mich nicht mehr, bis du mir einen konkreten Update-Link anbieten kannst!».
Der Grund für die Meldung sind Googles Pläne, die bisherige Back-up-&-Sync-Software auf den 1. Oktober 2021 stillzulegen, wie in diesem Onlinedokument (engl.) erklärt.
Lösung: Manuell installieren
Es ist davon auszugehen, dass Google in diesem «Weitere Informationen»-Link oder sogar in einer überarbeiteten Version des Benachrichtigungs-Pop-ups nächstens direkt einen Update-Installer verlinken wird. Aber wenn Google damit bis Ende September wartet (etwa bis dann dürfte das Update Zeit haben), wird das Pop-up immer und immer wieder nerven.
Sie können die neue Version von Google Drive für den Desktop schon jetzt installieren. Die Autorin hat es auf zwei Geräten durchgeführt. Beim ersten Gerät traten Fehler auf, weil der Installer die nebenher noch laufende Back-up-&-Sync-Instanz nicht geschlossen hat. Die Ursache lag darin, dass auf dem Gerät zwei Google-Drive-Konten eingerichtet waren. Diese Möglichkeit wird nun in der Anleitung berücksichtigt. Datenverluste traten keine auf.
So gehts: Laden Sie die Google-Drive-Setup-Datei herunter. Hier für Windows, um die es in diesem Artikel geht und hier für Mac. Die Links stammen aus diesem Google-Drive-Support-Artikel. Die Datei landet üblicherweise mit dem Namen GoogleDriveSetup.exe (evtl. mit ausgeblendeter Endung) in Ihrem Downloads-Ordner. Lesen Sie zuerst den folgenden Absatz!
Wichtig: Falls Sie mehrere Instanzen von Google Back-up & Sync haben, weil Sie mehr als ein Google-Drive-Konto verwalten, könnte es helfen, wenn Sie alle Instanzen beenden, ausser jener, die Sie als erstes zum neuen Drive migrieren. Damit verhindern Sie mutmasslich die Probleme, die wir auf Seite 4 beschreiben. Die alten Google-Drive-Icons im Infobereich sehen wie kleine weisse Wölkchen aus mit einem nach oben zeigenden Pfeil. Klicken Sie auf eins davon, sehen Sie, um welches Konto es sich bei welchem Wölkchen handelt. Jenes, das Sie zuerst migrieren (beispielsweise Ihr Hauptkonto) lassen Sie laufen, das andere beenden Sie. Klicken Sie hierfür aufs Google-Wölkchen der zu schliessenden Google-Back-up-&Sync-Instanz (erwischen Sie nicht OneDrive, das hier ebenfalls mit zwei Wölkchen auftaucht!). Nun gehts zum Drei-Punkte-Symbol und zu Back-up & Sync beenden.
Parat? Oder haben Sie sowieso nur ein Google-Drive-Konto? Führen Sie das vorhin heruntergeladene Installationsprogramm GoogleDriveSetup.exe per Doppelklick aus und bestätigen Sie allenfalls die Rückfrage der Benutzerkontensteuerung. Im ersten Installier-Dialog deaktivieren Sie mit Vorteil die Kästchen und klicken auf Installieren.
Anschliessend erscheint ein Fenster, in welchem Sie auf Mit Browser anmelden klicken. Das öffnet einen Anmeldedialog in Ihrem Standardbrowser.
Sie können mehrere Konten in Google Drive verwalten. Wählen Sie aus, für welches Sie die neue Version installieren wollen. Ist das richtige Konto vorgeschlagen, klicken Sie drauf, wollen Sie ein anderes verwenden, klicken Sie auf Anderes Konto verwenden. Wählen Sie es aus oder loggen Sie sich mit dem gewünschten Google-Konto ein.
Anschliessend erscheint eine etwas merkwürdige Rückfrage. Vermutlich soll dies verhindern, dass man diesen Schritt durchführt, bevor man die Installation des neuen Drive-Clients gestartet hat. Klicken Sie hier jedenfalls auf Anmeldung.
Im Hintergrund ist allerdings die Installation des neuen Drive-Clients durchgelaufen. Lassen Sie das Browser-Fenster darum zunächst stehen. Wechseln Sie via Taskleiste zum Google-Drive-Installer. Klicken Sie bei diesem Dialog auf Schliessen.
Zurück zum Browser mit der Meldung «Prüfen, ob Sie diese App von Google heruntergeladen haben». In dieser klicken Sie nun auf Anmeldung falls nicht schon geschehen. Bei der Autorin ist Folgendes erschienen. Diese Fehler deuten darauf hin, dass Google den Installer noch etwas optimieren sollte, damit die Benutzerschaft die Klicks in den richtigen Fenstern zum richtigen Zeitpunkt durchführt. Aber kein Problem.
Unten rechts erschien bei uns fast zeitgleich ein Pop-up mit «Probleme bei der Anmeldung in Google Drive». Klicken Sie darin auf Erneut versuchen, wählen Sie das Konto aus und klicken Sie auf Anmeldung. Beim zweiten Versuch klappt es erfahrungsgemäss. Wenn das Konto auf Ihrem PC schon bekannt ist, müssen Sie keine Anmeldedaten eingeben. Im Browser heisst es nun «Fertig!» mit der Bitte, das Browserfenster zu schliessen und zu Google Drive zu wechseln. Tun Sie das.
Klicken Sie auf dreieckige Drive-Icon in den aktiven Tasks. Damit landen Sie nach der erfolgreichen Anmeldung bei dieser Info darüber, dass Google Drive den Back-up-&-Sync-Client ersetzt. Klicken Sie auf Anmelden.
Google listet die gefundenen Drive-Konten auf, in unserem Fall sind es zwei. Klicken Sie hinter jenem auf Anmelden, für welches Sie das Update jetzt gerade installieren wollen.
Es erscheint hinter dem Konto ein grünes Häkchen. Klicken Sie auf Weiter. Wiederholen Sie das Anhaken und allenfalls Anmelden für jedes aufgelistete Konto.
Bei der Übertragung vom alten Back-up & Sync zum neuen Google Drive wird Google nun prüfen, welche Ordner synchronisiert werden. Klicken Sie auf Ordner überprüfen.
Bei jedem Konto, das Sie migrieren, wird einmal angezeigt, was noch synchronisiert werden muss. Klicken Sie auf Einstellungen prüfen, anschliessend auf Fertig.
Wiederholen Sie das für weitere Konten. Wenn weitere Google-Drive-Konten vorhanden sind, erscheint dieser Dialog. Klicken Sie darin auf Weiter.
Ist die Prozedur für alle Konten vollzogen, erscheint der Vorschlag, Back-up & Sync zu entfernen. Klicken Sie auf OK, denn damit wird die alte und jetzt überflüssige Anwendung entfernt.
Es erscheint das Fenster mit dem Titelbalken «Konten zu Drive für den Desktop verschieben». Ungefähr gleichzeitig poppt vermutlich auch bei Ihnen eine Rückfrage der Windows-Benutzerkontensteuerung auf, die Sie bestätigen müssen. Diese ist die Bewilligung an den Uninstaller, die alte Anwendung zu entfernen.
Endlich am Ziel. Klicken Sie auf Drive für den Desktop öffnen.
Unten rechts erscheint noch das eine oder andere Info-Pop-up. Warten Sie noch ein, zwei Minuten, bis sich der Staub gelegt hat. Unten rechts im Infobereich finden Sie ab jetzt ein buntes dreieckiges Google-Symbol. Der Klick darauf öffnet ein Menü. Im Reiter Aktivität sind die zuletzt synchronisierten Dateien aufgelistet. Wechseln Sie zum Reiter Benachrichtigungen. Nicken Sie diese ab bzw. klicken Sie in einer davon auf Einstellungen öffnen.
Die Google-Drive-App öffnet sich. Sie können die Tour starten, die Sie kurz durch die App führt. Anschliessend erklärt Drive die Unterschiede zwischen den Einstellungen «Streamen» und «Spiegeln».
Falls Sie noch nicht in der App angekommen sind: Klicken Sie unten rechts im Infobereich aufs bunte Google-Dreieck und öffnen Sie via Zahnrad-Symbol die Einstellungen. In der App lässt sich oben rechts über Ihr Benutzerbild zwischen den Konten umschalten, deren Einstellungen Sie anpassen können.
Der Klick auf Im Explorer öffnen zeigt den neuen Drive-Ordner an. Nach dem Wechsel von Back-up & Sync zum neuen Google-Drive-Client werden Sie feststellen, dass Ihre Google-Drive-Dateien nun unter dem virtuellen Laufwerksbuchstaben G: (sofern dieser frei war) verfügbar sind. Darin befindet sich eine Verknüpfung «Meine Ablage», die auf die weiterhin vorhandenen Dateien im ursprünglichen Google-Drive-Ordner (z.B. C:\Benutzer\IhrName\Google Drive) verweist. Sind noch weitere Google-Drive-Konten migriert worden, belegen diese einfach die nächsten Laufwerksbuchstaben (H:, I: usw.). Die Buchstaben lassen sich übrigens ändern, siehe nächste Seite.
Streamen vs Spiegeln • Laufwerksbuchstaben ändern
Streamen versus Spiegeln
Das Google-Drive-Icon im Infobereich hat damit sein Aussehen geändert. Eine sehr sinnvolle Änderung, weil man es so deutlich besser von anderen Cloud-Icons (z.B. OneDrive) unterscheiden kann. Der Klick darauf öffnet ein Menü. Klicken Sie oben rechts aufs Zahnrad-Symbol, um die Einstellungen zu öffnen.
Ist in der linken Spalte Google Drive angeklickt, haben Sie in den Synchronisierungsoptionen die Wahl zwischen zwei Modi: dem Streamen und dem Spiegeln.
Dateien streamen bedeutet, dass die Dateien nur online, also in der Google-Cloud komplett verfügbar sind. Lokal sehen Sie grundsätzlich zunächst nur Verknüpfungen zu diesen. Erst, wenn Sie eine dieser Verknüpfungen lokal öffnen, wird die Datei heruntergeladen und geöffnet. Für Personen mit einem kostenpflichtigen Google Drive, die auf dem PC oder Notebook zu wenig Platz für alle ihre Drive-Dateien haben, greifen mit Vorteil zu dieser Variante. Der Vorteil ist der geringere Platzbedarf auf der Festplatte, der Nachteil besteht darin, dass Sie bei fehlender oder langsamer Internetverbindung entweder gar nicht auf die Dateien zugreifen können oder beim Öffnen grösserer Dateien wegen des erforderlichen Downloads eine längere Wartezeit in Kauf nehmen.
Dateien spiegeln heisst, dass sämtliche Dateien Ihres online liegenden Google-Drive-Kontos laufend mit Ihrem lokalen Google-Drive-Ordner synchronisiert werden. Wer einen kostenlosen Drive-Account hat, kann im Drive-Konto maximal 15 bzw. 17 Gigabytes an Daten horten. Das ist sehr wenig und dürfte auf jeder PC-Festplatte vollständig Platz haben. Diese Option ist in dieser Situation die bessere. Es wird lokal nicht viel Platz belegt und Sie haben alle Daten zur Verfügung, auch wenn einmal vorübergehend kein Internetzugang besteht.
Hinweis: Dieselbe Thematik haben wir in diesem anderen Artikel auch für Microsoft OneDrive behandelt.
Laufwerksbuchstaben ändern
Wie erwähnt, klinkt sich das neue Google Drive standardmässig unter dem Laufwerksbuchstaben G: ein, sofern dieser gerade frei war. Wollen Sie den Buchstaben ändern? Klicken Sie im Infobereich aufs Google-Drive-Symbol und gehen Sie via Zahnrad-Symbol zu den Einstellungen. Klicken Sie allenfalls links auf Google Drive, anschliessend oben rechts erneut aufs Zahnrad.
Hier finden Sie ein Ausklappmenü, in dem Sie den Laufwerksbuchstaben ändern können.
Problem mit zweitem Konto
Bei der Autorin hat sich beim ersten Upgrade-Test auf einem Test-Rechner das Problem ergeben, dass Google Drive offenbar nicht komplett installiert wurde, obwohl die Installation scheinbar durchgelaufen war. Dies erkennt man daran, dass beim Öffnen der Einstellungen übers neue Drive-Symbol im Infobereich das Profilbild-Symbol oben rechts fehlte. Dieses ist aber erforderlich, denn es enthält das Menü, um auf andere Konten umzuschalten oder neue Konten einzurichten.
Beim zweiten PC, auf dem die Autorin die Migration vollzogen hat, ist das Problem nicht mehr aufgetreten, weil sie diesmal vor Beginn der Umstellung eine der zwei Back-up-&-Sync-Instanzen beendet hat.
Drei Icons auf einem Bild: Das alte Wolken-Icon von Google Back-up & Sync (rechts) wird nach dem Upgrade durch das neue bunte Icon (links) ersetzt. Nichts mit Google zu tun hat das Symbol von Microsoft OneDrive. Jenes wird aber, weil es ebenfalls mit einem Wolken-Icon daherkommt, gerne mit dem alten Wolken-Symbol von Google Back-up & Sync verwechselt.
Sollten Sie als Besitzer mehrerer Google-Drive-Konten das Beenden der einen Back-up-&-Sync-Instanz vergessen haben, dürfte sich obiges Problem bei Ihnen ebenfalls einstellen. Es wird kein zweites Konto erkannt und Sie können auch kein zweites einrichten.
Lösung: Folgendes half auf dem betroffenen Test-Rechner der Autorin. Windows rebooten: Start/Ein/Aus/Neu starten! Nun könnten nach dem Einloggen zwei Fehlermeldungen auftauchen. Die eine stammt von Google Drive für Desktop und meint, es könne nicht gestartet werden, solange Back-up & Sync ebenfalls läuft. Die zweite ist von Back-up & Sync selbst, in welchem ja noch das andere, zweite Google-Konto lauert.
Wichtig: Bestätigen Sie zuerst die Fehlermeldung von Back-up & Sync. Warten Sie bis Back-up & Sync (da ist das zweite Konto noch drin) gestartet ist und fertig synchronisiert hat. Nun klicken Sie aufs Back-up-&Sync-Icon, im kleinen Pop-up aufs Drei-Punkte-Symbol und nun auf Back-up & Sync beenden. Sobald jenes beendet und das alte Back-up-&-Sync-Icon verschwunden ist, wechseln Sie zur Meldung von Google Drive für Desktop und bestätigen Sie jene. Mit einem Befehl wie Erneut versuchen oder Starten entdeckt die neue Google-Drive-App jetzt das zweite Konto von selbst und bietet an, jenes ebenfalls zu Google Drive zu migrieren. Dieser Vorgang ist im Rahmen der Installation auf Seite 2 beschrieben.
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