Fotowettbewerb: Städte

Nützliche Tipps zur Städtefotografie

Tipps zur Städtefotografie

An Fotosujets mangelt es in einer Stadt wahrlich nicht. Neben den Wahrzeichen und Touristenattraktionen findet man an fast jeder Ecke etwas Neues und Spannendes. Entsprechend ist es nicht einfach, als Fotograf den Überblick zu behalten. Der PCtipp hat für Sie ein paar wichtige Tipps zusammengestellt, mit denen Sie den Fokus beim Fotografieren nicht verlieren.

Planen

Gleich zu Beginn eine wichtige Wahrheit der Fotografie: Der Hauptunterschied zwischen einem guten und einem grossartigen Foto liegt hauptsächlich in der Vorbereitung. Die Kameratechnik ist schnell gelernt, die Ausrüstung ist überbewertet und mit Software wie Lightroom lässt sich nicht alles flicken. Das wichtigste Element der Fotografie ist und bleibt das Licht. Und genau dieses lässt sich beim Fotografieren von Städten nicht wirklich kontrollieren. Also müssen Sie sich dem Licht anpassen.
Goldenes Licht kann nicht erzwungen werden, aber Sie können mithilfe praktischer Apps herausfinden, wann es kommt
Quelle: PCtipp
Mit Apps wie PhotoPills oder Google Earth können Sie den Sonnenstand an einem beliebigen Ort der Erde zur gewünschten Zeit anzeigen lassen. So finden Sie bereits zu Hause im Wohnzimmer heraus, wann die Sonne an Ihrer Destination auf- und untergeht und wohin das Licht fällt. Sie müssen also nur noch zum richtigen Zeitpunkt anwesend sein. Auch Mondstände oder wo die Milchstrasse gut zu sehen ist, erfahren Sie mit den Apps. Reisen Sie hauptsächlich für die Fotografie, können Sie anhand dieser Infos, kombiniert mit einer Wetter-App, einen Plan erstellen, wann Sie wo sein sollten. Für Fotos in der eigenen Stadt ist das natürlich leichter.
Tipp: Falls Sie nur nebenbei fotografieren, geniessen Sie in erster Linie die Reise und zerren Sie nicht die ganze Familie um 4 Uhr früh aus dem Bett.

Details festhalten

In Städten mit ausschweifender Architektur und vielen Wahrzeichen ist es einfach, die kleinen Dinge zu übersehen. Dabei sind es häufig Details, die das Leben der Stadt viel besser charakterisieren als ein hoher Turm. Ja, der Eiffelturm definiert das Bild von Paris für den Rest der Welt, aber die Realität der Pariser Bürger finden Sie dort nicht.
Manchmal sind es die kleinen Dinge, welche die besten Geschichten erzählen
Quelle: PCtipp
Nehmen Sie sich also Zeit, ins Detail zu gehen. Vergessen Sie für einen Tag die grossen Touristenmagnete und schlendern Sie einfach durch ein hübsches Quartier – stets mit wachsamen Augen, die nach den kleinen Dingen des Lebens Ausschau halten. Sie werden erstaunt sein, wie viele Details sich in Fassaden, Schaufenstern, Verkehrsmitteln und sogar auf Baustellen verstecken.

Den Alltag erwischen

Das Leben der Bewohner macht eine Stadt erst aus
Quelle: PCtipp
In eine ähnliche Richtung geht der dritte Tipp. Versuchen Sie, den Alltag der Stadt festzuhalten. Schliesslich sind es nicht nur Gebäude und geschichtliche Ereignisse, die den Charakter einer Stadt ausmachen. Ein grosser Teil des Charmes einer Stadt kommt von ihren Einwohnern. Und diese führen ein Leben, das sich in allen möglichen Facetten offenbart. Klassische Sujets wie Boule-Spieler im Park oder Fischer am Fluss zeigen mehr als Fassaden und Wahrzeichen. Sie zeigen das Leben der Stadt.
Wie bei allen Strassenfotografien gilt es, lokale Gesetze zu respektieren. Informieren Sie sich im Voraus darüber, ob Sie Personen im öffentlichen Raum ablichten und gegebenenfalls veröffentlichen dürfen. Die Gesetzeslage ist hier je nach Land sehr unterschiedlich und in vielen Fällen gibt es grössere Grauzonen. In der Schweiz ist das Fotografieren von Menschengruppen unproblematisch. Sobald Sie jedoch einzelne Personen gut erkennbar im Bild haben, können Sie das Bild kaum ohne eine Form von Zustimmung des Fotografierten veröffentlichen.

Ab in die Höhe

Man kann den Mangel an Übersicht in einer grossen Stadt auch wörtlich angehen. Aussichtspunkte, Kirchtürme, Hügel und andere Erhebungen bieten nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch tolle Motive. In Kombination mit dem Tipp «Planen» entstehen so Aufnahmen, wie sie im Tourismusbüro an der Wand hängen.
Aus der Höhe erhalten Sie komplett neue Perspektiven
Quelle: 500px.com/corina_n
Falls Sie Zeit dazu haben, experimentieren Sie unbedingt mit verschiedenen Brennweiten. Beispielsweise holen Sie mit hohen Brennweiten (Tele) nicht nur einzelne Ausschnitte näher heran, sondern verringern Sie auch die wahrgenommene Tiefe der Landschaft. Bei Stadtaufnahmen können Sie so verschiedene Ebenen eines Bildausschnitts übereinanderlegen und den Betrachter zunächst verwirren. Im direkten Gegenzug ziehen Sie mit einem Weitwinkelobjektiv die Tiefe der Stadt in die Länge.
Tipp: Variante für Experimentierfreudige: Schnappen Sie sich eine Drohne mit Kamerahalterung. Luftaufnahmen sind in Sachen Spektakel nur schwierig zu toppen und bieten ausser aufregenden Aufnahmen eine komplett neue Perspektive. Wie schon bei der Strassenfotografie gilt: Klären Sie früh genug die gesetzliche Lage ab, damit Sie keinen Ärger bekommen.

Durch die Nacht

Es gibt Städte, die schlafen nie. Oder zumindest mit einem offenen Auge. Entsprechend sind Beleuchtungen, bunte Schilder und strahlende Promenaden allgegenwärtig. Fotografisch lässt sich hier einiges machen. Als Ausrüstung empfehlen sich eine Kamera mit manuellem Modus und Stabilisation. Im Idealfall ist das ein Stativ oder zumindest etwas Solides wie ein Buch, mit dem Sie die Kamera fixieren oder anwinkeln.
Nicht nur im Winter ein guter Tipp: Die Lichter der Nacht machen jedes Bild ein Stück weit magisch
Quelle: PCtipp
Halten Sie den ISO-Wert Ihrer Kamera so niedrig wie möglich und stellen Sie die Blendenöffnung so ein, dass Sie die gewünschte Tiefenschärfe erhalten. Passen Sie die Belichtungszeit dem Belichtungsmesser entsprechend an. Falls Sie keinen Fernauslöser besitzen, verwenden Sie den Selbstauslöse-Timer, den Sie auf eine kleine Zahl wie zwei Sekunden stellen. Damit verhindern Sie verwackelte Bilder durch Finger am Auslöser.

Leicht und unauffällig

Zum Schluss ein kleiner Hardware-Tipp für Ihre Ausflüge: Reisen Sie leicht und unauffällig. Sofern Sie nicht ein spezifisches Projekt geplant haben, das bestimmte Kamera-Hardware erfordert, fahren Sie mit einfacher Ausrüstung meistens am besten. Das aus zwei Hauptgründen:
Manchmal braucht es gar nicht mehr als ein Smartphone und Instagram
Quelle: PCtipp
  • Grund 1: Sie haben auch nach einigen Marschstunden Spass, den Sie mit 25 Kilogramm an Objektiven nicht mehr hätten.
  • Grund 2: Sie fallen weniger auf. Das hilft dabei, bessere Momentaufnahmen zu erhaschen, schützt Sie aber auch vor Taschendieben und anderen Kriminellen, indem Sie weniger wahrgenommen werden.



Kommentare
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slup
24.05.2017
"Die Regeln sind einfach. Die Aufnahmen müssen von Ihnen selbst geschossen worden sein." In der Regel schiesst man mit Pistolen usw. auf....usw. Mit Foto-Kameras, Smartphone usw. fotografiert man. 'Fotos schiessen' ist ein absolut gebräuchliches Synonym für 'fotografieren' (hier noch mehr).

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malamba
24.05.2017
In der heutigen Terror-und Kriegszeit sollte meiner Meinung nach, mit solchen "Begriffen" nicht nur hier, bewusster umgegangen werden!!!!!