Tipps & Tricks
22.08.2022, 12:10 Uhr
5 Tipps, um kostenlos Fotos mit der Familie zu teilen
Ob über einen Cloud-Speicher, einen Messaging-Dienst, Facebook oder über die Schweizer WeTransfer-Alternative – so gehts.
Die Temperaturen sind noch immer sommerlich, die Familie kommt vermehrt zusammen. Irgendjemand fotografiert immer das gesellige Beisamensein. Vorbei sind die Zeiten (hoffentlich), als der Onkel in den Tagen danach eine CD mit Fotos brannte und sie per Post verschickte. Heutzutage können Sie noch während des Familien-Festes via Messenger oder Cloud die eingefangenen Familienmomente teilen.
(Dieser Artikel erschien erstmals im Jahr 2020 und wurde am 22.08.22 aktualisiert und ergänzt.)
Tipp 1: Für Cloud-Freudige
Wer beim Wort Cloud (Deutsch «Wolke») nicht innerlich zusammenzuckt und die Vorteile eines Cloud-Dienstes schätzt, dem bieten diese Optionen eine bequeme Möglichkeit, Fotos zu teilen. Besorgen Sie sich einen der vielen kostenlosen Cloud-Speicher-Dienste (wenn Sie nicht bereits einen haben) und schicken Sie Ihre Fotos direkt dorthin.
Swisscom myCloud
MyCloud ist der Schweizer Online-Speicherdienst der Swisscom. Für die Nutzung ist eine (kostenlose) Registrierung erforderlich (Swisscom-Login). Aus diesen Konten können einzelne Bilder, Alben oder auch Ordner via Link mit anderen Personen geteilt werden.
Dies ist möglich via mobiler App, myCloud TV, Webclient oder auch aus der Desktopversion heraus. Der oder die Teilende kann festlegen, ob ein Empfänger z.B. zu einem Album oder Ordner Dateien hinzufügen oder diese nur anschauen darf.
Beim Gratis-Abo «Light» erhalten Sie 10 GB Speicher. Ausserdem sind kostenpflichtige myCloud-Abos ab Fr. 1,90 pro Monat (100 GB) bis Fr. 9.90/Monat (2 TB) verfügbar. Zu den Abos geht es über diesen Link.
Alle, die einen myCloud-Account haben, können ihre persönliche myCloud mit einem TV-Client (myCloud-App auf Swisscom TV, native Android/Smart-TV-App, Apple-TV-App) verbinden und dort Bilder anschauen. Dies, auch wenn man kein Swisscom-TV-Nutzer ist. Swisscom verwendet Schweizer Server.
Nachdem Sie Fotos hochgeladen haben, können Sie ein Foto (oder Album) teilen. Klicken Sie auf das gewünschte Bild/Album und wählen Sie auf der rechten Seite im Menü das Drei-Punkte-Symbol und anschliessend Teilen. Ob Sie nun ein Bild oder Album teilen, die Freigabedauer beträgt 30 Tage. Wer ein Album teilt, kann per Schieberegler angeben, ob Empfänger Inhalte hinzufügen dürfen oder nicht. Mit der Gratis-Version können Sie kein Passwort setzen (kostenpflichtiges Upgrade nötig).
Allerdings sollten Sie trotz Foto-Speicher in der Cloud nicht vergessen, regelmässig ein lokales Backup und/oder eines auf einem externen Datenträger zu erstellen. Denn im Juli 2019 kam es bei der Swisscom zu einer Datenpanne. Durch einen selbstverschuldeten Fehler des Telkos wurden Fotos hunderter Kunden gelöscht (PCtipp berichtete). Die Daten konnten nur teilweise wiederhergestellt werden.
kDrive (Infomaniak)
Wer kein Kunde von Swisscom ist und ausserdem eine Google-Alternative sucht, der wird vielleicht beim Schweizer Webhoster Infomaniak fündig. Es gibt auch eine App für kDrive (Android, iOS).
Update 22.08.22: Zu Beginn hatte man nur 3 GB zur Verfügung, die rasch aufgebraucht waren. Mittlerweile sind es immerhin 15 GB Speicher. Falls das nicht genügt, können Sie den Speicherplatz erweitern, das ist allerdings kostenpflichtig. Dies ist ab Fr. 4.99/Monat zu haben (für 2 TB, 1 Benutzer) Speicherplatz. Hier gehts zu den Tarifen.
Nebst Videodienst kMeet (basiert auf Jitsi) und dem Schweizer E-Mail-Dienst ik.me (PCtipp berichtete) bietet der hiesige Webhoster auch den Cloudspeicher kDrive. Wer ein Gratis-E-Mail-Konto besitzt, hat 20 GB Speicher für Mails zur Verfügung, ausserdem gibts Zugang zum Cloudspeicher von kDrive.
Auch mit der Gratis-Version (Free) können Sie Fotos teilen. Denn: Dateien oder Ordner können für andere freigegeben werden. Ihre Fotos werden anschliessend automatisch sichtbar und mit den Personen synchronisiert, die Zugriff haben. Eine Datei freigeben können Sie entweder in der Übersicht via Drei-Punkte-Symbol sowie Auswahl von Freigabe und Rechte.
Dasselbe gilt 2022, wenn Sie ein Foto ausgewählt haben. Oben rechts finden Sie das Drei-Punkte-Symbol, doch via Teilen-Icon geht es noch schneller. In den Einstellungen kann definiert werden, ob eine Person die Datei nur anschauen oder auch bearbeiten darf.
Hier gehts ausserdem zu unserem Artikel 5 Einsteiger-Tipps für den Cloudspeicher-Dienst kDrive.
Tipp 1: Für Cloud-Freudige (Fortsetzung)
Google One/Google Fotos
Google One ist seit Dezember 2018 in der Schweiz verfügbar (PCtipp berichtete). Google One ist kein eigentliches zusätzliches Tool, um z.B. auf Fotos zuzugreifen, sondern eine Art Verwaltungskonsole für Ihre Google-Dienste und vor allem Ihren Cloud-Speicherplatz.
Der Speicherplatz steht für Google Drive, Gmail und Google Fotos zur Verfügung. Nebst Cloudspeicher bietet die Google-One-Mitgliedschaft beispielsweise Kontakt zu Google-Experten (Support) und Abonnenten profitieren von Zusatzfeatures wie beispielsweise mehr Filtern für die Foto- bzw. Videobearbeitung oder Rabatte auf ausgewählte Hotelbuchungen.
Des Weiteren kann man seinen Speicherplatz mit bis zu fünf Familienmitgliedern teilen. Google One ist kostenpflichtig und ab Fr. 20/Jahr (100 GB) verfügbar. Hier gehts zu unserem Artikel Google One: Übersicht und praktische Tipps für das Cloud-Dashboard.
Weitere Beispiele für Cloud-Speicher sind: Dropbox, Microsoft OneDrive etc. Lesen Sie ausserdem unseren Artikel Schweizer Alternativen zu Dropbox (Stand: 2013).
Google Fotos
Hinweis: Seit 1. Juni 2021 ist Schluss mit unbegrenztem Gratisspeicher (PCtipp berichtete), warum Google One (s. oben) je nach Datenmenge nun eine Option ist, wenn man sehr viele Bilder hochlädt. Ab 1. Juni letzten Jahres werden neue Fotos oder Videos, die Sie in hoher Qualität sichern, auf Ihren Gratis-Speicherplatz im Google-Konto angerechnet. Der kostenlose Speicherplatz beträgt 15 GB.
Wie Sie mit Google Fotos ein Album für Familienmitglieder freigeben, ist in diesem Tipp erklärt.
Tipp 2: Für (Hobby-)Fotografen
Flickr
Wenn Sie Fotos gerne mit einer (internationalen) Community teilen und sich austauschen möchten, ist Flickr seit Langem eine gute Adresse. Sie können Fotos aber auch auf privat stellen und gezielt mit Ihrer Familie teilen.
Laden Sie ein Foto (oder mehrere Bilder) hoch. In der Hochlademaske kann man bei den Eigentümer-Einstellungen auf privat («nur Du») wechseln. Hier kann man beispielsweise für seine privaten Fotos jeweils «Familie» wählen. Mit den gewünschten Einstellungen können Sie z.B. ein Album erstellen und dieses dann teilen. Das geht aber auch mit nur einzelnen Fotos.
Hinweis: Seit Anfang 2019 sind kostenlose Konten auf 1000 Fotos (und Videos) begrenzt (PCtipp berichtete). Wer mehr Bilder hochladen möchte, muss auf Flickr-Pro upgraden (Tarife: Monatliches Abo: 8,49 US-Dollar/Monat; 2-Jahres-Plan für 5,99 US-Dollar pro Monat oder das Jahresabo für 6,67 US-Dollar monatlich).
Tipp 3: Für Messenger-Fans
Threema, Wire, TeleGuard
Nach dem Familien-Anlass (oder noch während des Festes) wünschen sich die Verwandten oft so schnell wie möglich ein paar (unbearbeitete) Fotos. Am liebsten per Nachrichten-App.
Sagen wir, jemand von Ihrer Verwandtschaft legt Wert auf Datenschutz und möchte nicht, dass Fotos als MMS oder sonstige unverschlüsselte Nachricht verschickt wird, geschweige denn via Facebook oder Instagram gepostet oder in eine Cloud etc. hochgeladen werden.
Dann sind Ende-zu-Ende-verschlüsselte Messenger mit einer Familiengruppe eine gute Alternative. Hierzu können Sie beispielsweise Threema oder Wire verwenden. Unsere Tipps zur Verwendung von Threema finden Sie hier; jene für Wire über diesen Link.
TeleGuard
Jüngster Neuzugang beim Messenger-Angebot ist TeleGuard. TeleGuard ist ein Messenger des Schweizer Unternehmens Swisscows AG, welches auch die Swisscows-Suchmaschine betreibt.
Nachrichten und Telefongespräche sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Nach Angaben der Entwickler stehen alle Server in Schweizer Rechenzentren und es werden keine Benutzerdaten auf Servern gespeichert. Sie können TeleGuard anonym, das heisst ohne Handynummer oder E-Mail-Adresse verwenden. Das Problem bei TeleGuard ist die Verbreitung. Im Umfeld der Redaktorin nutzt auch im Jahr 2022 niemand diesen Messenger.
Hier finden Sie den Artikel 8 Tipps für den Schweizer Messenger TeleGuard.
PCtipp meint: Erstellen Sie eine Familien-Gruppe im Messenger Threema. Wir haben Threema gewählt, da der Messenger nebst Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch Server in der Schweiz bietet und man dank Threema-ID keine Telefonnummer preisgeben muss.
Natürlich ist dafür die Voraussetzung, dass alle – jung und alt – diesen Messenger installieren und wissen, wie er funktioniert. In der Familie der Autorin sind nicht alle gleich Technik-affin, und doch klappt es mit dem Schweizer Messenger. Falls dies ein Problem sein sollte, gibt es noch WhatsApp. Der beliebte Messenger ist extrem verbreitet und die Nachrichten sind mittlerweile standardmässig verschlüsselt.
Unseren grossen Messenger-Vergleich finden Sie übrigens in diesem Artikel.
Tipp 4: Für Meta-Fans (Facebook & Instagram)
Der einfachste Weg ist, einen Beitrag mit Foto zu erstellen und unten zu definieren, wer das Bild sehen darf. Klicken Sie hierzu unten, rechts von News Feed auf das Drop-Down-Symbol (Zielgruppe).
Alternativ: Erstellen Sie zuerst eine Gruppe für die Familie (Gruppen/+ Neue Gruppe erstellen). Fügen Sie die Mitglieder der Familie hinzu und wählen Sie bei Privatsphäre festlegen auf Privat. Bei Gruppe verbergen wechseln Sie von Sichtbar zu Verborgen. Dann sehen nur die Teilnehmer dieser Gruppe die Bilder.
Nachdem Sie bei Freunde einladen die Familienmitglieder ausgewählt haben (die Facebook verwenden), klicken Sie auf Erstellen.
Insta
Wenn Sie gerne Fotos oder Reels (kurze Videos) auf Instagram posten, können Sie diese Einträge auch Familienmitgliedern schicken, die beim Begriff Insta nur Bahnhof verstehen.
Wählen Sie zum Beispiel einen Beitrag aus. Oben rechts finden Sie das Drei-Punkte-Symbol. Anschliessend können Sie entweder den Link kopieren oder Sie wählen direkt Teilen in ... . Bei der letzten Option können Sie entweder direkt teilen (Insta), auf Facebook, via Facebook Messenger, via Twitter, per E-Mail, QR-Code oder über einen Link.
Tipp 5: Für alle, welche die anderen Optionen en Seich ...
Tresorit Send
Eine Schweizer Alternative zu WeTransfer ist Tresorit Send. Das Filehosting-Unternehmen bietet einen ebenfalls kostenlosen Dienst zum Teilen grosser Dateien (bis zu 5 GB) an. Klicken Sie links auf das Plus-Symbol und wählen Sie die Datei aus. Auch hier geben Sie Ihre Mailadresse sowie jene des Empfängers an.
Hinweis: Auf Wunsch können Sie den Link mit einem Passwort schützen (kostenlos). Ausserdem gibt es beispielsweise die Optionen E-Mail-Benachrichtigung bei Öffnungsversuchen oder man kann ein Zugriffsprotokoll aktivieren.
Update: 30.6.21: Eine früher empfohlene Alternative – Firefox Send – ist mittlerweile nicht mehr verfügbar.
WeTransfer
Die bekannteste und internationale Variante ist WeTransfer. Bei WeTransfer können Sie bis zu 2 GB Daten versenden, müssen sich nicht registrieren und der Dienst ist kostenlos.
Auf der WeTransfer-Webseite geht es gleich los: Klicken Sie auf Dateien hinzufügen, tippen Sie eine E-Mail-Adresse (bis zu drei Adressen sind möglich) sowie Ihre eigene E-Mail-Adresse ein. Alternativ kann ein Ordner ausgewählt werden. Anschliessend können Sie noch eine Nachricht hinzufügen, z.B. «Die Highlights der Geburifeier von Tante Ursula!».
Die Bilder können Sie entweder per E-Mail oder per Link verschicken. Diesen können Sie selbst via E-Mail verschicken. Tippen Sie hierzu unten auf das Drei-Punkte-Symbol und wählen Sie statt E-Mail die Option Übertragungslink erstellen.
Hinweis: Diesen Link mittels Passwort zu schützen oder nach einer gewissen Zeitspanne zu löschen funktioniert leider nur mit der WeTransfer-Pro-Version (ab 12 Euro pro Monat und Person). Der Passwortschutz ist z.B. bei Tresorit Send gratis.
Wer noch ZIP-Archive erstellt, um mehr Bilder auf einmal verschicken zu können, findet hier eine Anleitung, wie man ein Archiv mit 7-Zip erstellt.
Auf die Retro-Varianten – Fotos via E-Mail oder auf DVD gebrannt zu verteilen oder per Brieftaube zu schicken – haben wir an dieser Stelle verzichtet.
(Dieser Artikel erschien erstmals im Jahr 2020 und wurde am 22.08.22 aktualisiert und ergänzt.)
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