Damit kommt man durch
06.02.2024, 10:45 Uhr
Die letzten wichtigen Bildformate
Die Auswahl an unverzichtbaren Bildformaten schrumpft zum Glück stetig. Mit den folgenden Einordnungen bewegen Sie sich auf der sicheren Seite.
Heute braucht es mehr als einen Pinsel, um durch den Alltag eines Grafikers zu kommen
(Quelle: Foto von Fallon Michael auf unsplash.com)
In den Anfängen der Grafikprogramme kam fast jede Anwendung mit ihrem eigenen Dateiformat. Das machte den Austausch mit anderen Programmen im besten Fall umständlich, doch oft sogar unmöglich. Doch heute gilt das Photoshop-Format (PSD) als das Mass aller Dinge, um anspruchsvolle Collagen und Retuschen zu erstellen. Es ist im grafischen Bereich genauso dominant wie Word- oder Excel-Dateien in der Bürowelt. Diese Überlegenheit von Photoshop ist gut für Adobe, aber auch für die Anwender: Heute darf man davon ausgehen, dass jeder Grafiker mit diesem Format vertraut ist – egal, ob das Bild schlussendlich gedruckt oder auf einer Website gezeigt wird.
Vektor- oder pixelbasiert?
Grundsätzlich lassen sich die Bildformate in zwei Kategorien einteilen: vektorbasiert und pixelbasiert.
Vektorgrafiken werden für Logos oder Zeichnungen verwendet. (A) Der Inhalt besteht aus mathematisch exakt definierten Kurven. (B) Diese Datei lässt sich ohne Qualitätsverlust skalieren, weil bei der Ausgabe stets die maximale Auflösung des Druckers oder des Bildschirms errechnet wird. Auch die Dateigrösse ändert sich dabei nicht.
Das Gegenteil sind die pixelbasierten Grafiken. Sie bestehen wie ein Mosaik aus einzelnen Bildpunkten, deren Anzahl sich nicht verändert. Deshalb verschlingt ein Foto schnell ein paar Megabytes, wenn es eine anständige Auflösung aufweist. Andererseits werden die einzelnen Pixel unschön sichtbar, wenn die Auflösung zu gering ist. (C)
Deshalb eignen sich pixelbasierte Formate nicht für Pläne, Texte oder Abbildungen, bei denen es auf die letzten Feinheiten ankommt. Umgekehrt taugen Vektorformate nicht für Fotos, die aus unzähligen winzigen Nuancen bestehen: Moderne PCs bearbeiten zwar spielend leicht ein Foto mit 50 Millionen Pixeln – aber dieselbe Menge an mathematisch definierten Objekten treibt auch sie an die Grenzen.
Sonderfall Photoshop
Photoshop-Dateien mit der Endung PSD bilden eine Ausnahme und verdienen eine Erwähnung, weil sie viel mehr als nur schnöde Pixel speichern: Neben Fotos schreckt dieses Format auch nicht vor Texten, vektorbasierten Grafiken oder sogar 3D-Modellen zurück. Die Kreationen lassen sich ausserdem durch Ebenen trennen, die wie transparente Schichten eines Trickfilms übereinanderliegen: eine Ebene für den Text, eine für das Porträtfoto und eine weitere für die Retusche an der Haut. Dasselbe Prinzip kennen auch anderen Programme wie Affinity Photo, hier im Bild:
Diese «Schichten» lassen sich jederzeit ausblenden oder löschen, ohne dass die Komposition als Ganzes in Mitleidenschaft gezogen wird. Allerdings verstehen sich längst nicht alle Programme mit PSD-Dateien, sodass die Werke am Ende der Bearbeitung meistens in ein geläufiges Format wie JPEG oder TIF konvertiert werden müssen.
Ein Text in einer einfachen JPEG-Datei wird hingegen sofort zu einem Bestandteil des Bildes. Er lässt sich nachträglich weder entfernen noch ändern, sodass das Original unwiderruflich «beschädigt» wird. Wenn Sie also an einer aufwendigen Collage arbeiten, dann geschieht das vorzugsweise in einem Programm, das sich mit PSD-Dateien und Ebenen auskennt. Dazu gehört neben Photoshop und Photoshop Elements auch das erwähnte Grafikprogramm Affinity Photo, einem der jüngsten und hellsten Sterne am Grafik-Firmament. Mehr dazu finden Sie unter affinity.serif.com/de.
Eigenschaften: Verlustfreies Speichern von Fotos, Texten und mehr, versteht sich mit Ebenen und Transparenz, Unterstützung aller professioneller Eigenschaften wie 16 Bit Farbtiefe, CMYK-Farbraum und mehr. Geringe Kompatibilität zu Programmen, die ausserhalb der grafischen Branche zu Einsatz kommen.
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