Bildbearbeitung: Welche Werkzeuge eigenen sich für welche Aufgaben am besten?
Fotos optimieren
Für den Einstieg eignet sich die Freeware Paint.net von der Website getpaint.net; aber Achtung: nicht mit Microsofts eigenem Paint verwechseln!
Ein Bild heller machen? Öffnen Sie Korrekturen/Kurven und stellen Sie sicher, dass Leuchtkraft ausgewählt ist. Im unteren Drittel der zunächst genau diagonalen Linie schnappen Sie sich einen Punkt und ziehen ihn etwas nach oben links. Das hellt alle dunkleren Bereiche auf. Die jetzt zu hellen Bereiche dunkeln Sie nun etwas ab, indem Sie im oberen rechten Drittel der Linie einen weiteren Punkt etwas nach unten ziehen.
Wollen Sie einen Rotstich entfernen? Öffnen Sie die Option Korrekturen/Farbton/Sättigung. Ziehen Sie den Regler beim Farbton eine Winzigkeit nach rechts, Bild 7. Dieselben Funktionen finden Sie beispielsweise in der Open-Source-Software Gimp (von gimp.org) im Menü Farben.
Eine andere Variante zur Anpassung der Helligkeit erfolgt via Histogramm. Falls Sie Gimp verwenden, öffnen Sie Farben/Werte. Ziehen Sie das schwarze Dreieck an den Anfang der Balken und das rechte, weisse Dreieck an deren Ende. Schon wirkt eine zu dunkle Torte etwas frischer, Bild 8. Ein Histogramm steckt in jeder guten Bildbearbeitung. In Paint.net entdecken Sie ebenfalls eines unter Korrekturen/Manuelle Anpassung. Verzichten Sie aber auf automatische Anpassungsfunktionen. Die schaden einem Bild oft mehr, als ihm zu nützen.
Bild 8: Helligkeitskorrekturen via Histogramm (hier in der Software Gimp) führen schnell zu einem besseren Resultat
Quelle: PCtipp.ch
Tipp: Einen allzu grossen Korrekturaufwand verhindern Sie, indem Sie schon beim Knipsen der Bilder auf eine ideale Beleuchtung und Belichtung achten.
Rote Augen entfernen
Zum Beispiel in Gimp schalten Sie für das Entfernen roter Augen das Auswahlwerkzeug oben links von der Rechteck- in die Kreis- bzw. Ellipsenauswahl um. Markieren Sie die zu rot geratene Pupille und greifen Sie zu Filter/Verbessern/Rote Augen entfernen. Ziehen Sie am Schwellwert-Regler, bis es passt, Bild 9. Sie können auch mit Ein- und Ausschalten der Vorschau arbeiten.
Selbiges erreichen Sie in Paint.net auf fast gleiche Weise. Markieren Sie das betroffene Auge und greifen Sie zum Menüpunkt Effekte/Foto/Rote Augen entfernen. Die Resultate dürften in Gimp ein wenig besser ausfallen.
Interessanterweise macht die dritte beliebte Freeware, IrfanView (von irfanview.com), nach dem Markieren eines Auges bei dieser Aufgabe ebenfalls einen guten Job. Zu finden ist die Funktion unter dem Menüeintrag Bild/Rote Augen – Reduktion.
Versuchen Sie rote Augen aber auf keinen Fall, mit dem Windows-Bordmittel Paint wegzupixeln. Das geht garantiert ins Auge.
Bild in Graustufen ändern
Wollen Sie eines Ihrer Fotos in ein Schwarz-Weiss-Bild umwandeln? In IrfanView finden Sie die Option unter Bild/In Graustufen umwandeln. Gimp bietet für dasselbe Farben/Entsättigen/Grau einfärben. Und in Paint.net entdecken Sie unter Korrekturen den Befehl Schwarz-Weiss.
Je nach Resultat sind danach noch Korrekturen punkto Helligkeit und Kontrast nötig. Stellen Sie einfach sicher, dass Sie nicht aus Versehen Ihre Originalbilder mit einem misslungenen Resultat überspeichern.
Pixelarbeit
Ausgerechnet auf einem ansonsten tollen Bild stört ein Pickel auf Ihrer Wange oder ein Saucenfleck auf Ihrem T-Shirt. Sowohl die Software Paint.net als auch Gimp bieten für solche Retuschen einen Klonstempel, wie Sie ihn auch in kostenpflichtigen Programmen wie Affinity Photo oder Adobe Photoshop finden. Er funktioniert in den meisten Anwendungen ähnlich. Klicken Sie aufs Klonstempel-Werkzeug, zoomen Sie die zu bearbeitende Stelle etwas grösser und klicken Sie im Bild mit gedrückter Ctrl-Taste auf einen «guten» Bereich neben dem Fleck, den Sie wegretuschieren wollen. Übermalen Sie mit gedrückter normaler bzw. linker Maustaste den Pickel oder Saucenfleck.
Am Computer ein eigenes Bild zeichnen
Fürs Zeichnen eigener Bilder und Gebrauchsgrafiken sind Fotobearbeitungsprogramme weniger geeignet. Hier empfiehlt sich ein Zeichenprogramm mit Schwerpunkt auf Vektorgrafiken, siehe dazu auch Box «Bitmap- und Vektorgrafik», Teil 2. Neben kostenpflichtiger wie Affinity Designer (Testversion unter affinity.serif.com/de/designer) bietet sich auch hier wieder eine Open-Source-Software an. Inkscape von inkscape.org/de erlaubt
das Zusammenfügen von Flächen, Linien und Effekten zu einem eigenen Werk, Bild 10.
das Zusammenfügen von Flächen, Linien und Effekten zu einem eigenen Werk, Bild 10.
Bild 10: Bei Vektorgrafiken sind alle Formen und Linien separate Objekte, die sich auch problemlos nachträglich bearbeiten lassen
Quelle: PCtipp.ch
Bild konvertieren, drehen etc.
Jedes Bildbearbeitungsprogramm unterstützt verschiedene Dateitypen. Ein Öffnen als JPG und Speichern als PNG (oder umgekehrt) ist daher in jedem dieser Programme möglich, egal ob Gimp, IrfanView, Adobe Photoshop oder Affinity Photo. Sogar Microsofts Paint ist dazu in der Lage.
Auch ein Verkleinern der Bilder (oft mit Befehlen wie Skalieren) oder ein Drehen ist für jedes davon ein Klacks. Sollen es mehrere Bilder sein, die Sie umwandeln oder gar auf einen Rutsch in der Grösse ändern wollen? Falls Sie gerade keine Bildbearbeitungs-Software haben, die diesen Trick auf der Pfanne hat, greifen Sie zu IrfanView. Das Menü Datei führt Sie zum kompliziert klingenden Befehl Batch(Stapel)-Konvertierung/Umbenennung.
Wählen Sie oben mit Ctrl+Klick die Bilder aus, die Sie in einem Rutsch verändern möchten. Klicken Sie darunter auf Hinzufügen, damit die Dateinamen in die Liste wandern. Wählen Sie oben links, ob Sie eine Konvertierung wollen (Dateitypen umwandeln), ein Umbenennen oder beides.
Diesmal wollen wir zwei Bilder um 90 Grad nach links drehen. In so einem Fall wählen Sie oben links Spezial-Optionen aktiv und klicken auf Setzen. Soll die Grösse aller Bilder verändert werden, aktivieren Sie Grösse ändern und wählen die gewünschten Einstellungen. Wir lassen es ausgeknipst, aktivieren aber Links drehen, Bild 11. Wie Sie sehen, bietet das Tool hier massenhaft weitere Optionen. Für uns ist das schon alles.
Via Durchsuchen bestimmen Sie unbedingt ein anderes Zielverzeichnis, in dem die konvertierten Bilder landen sollen. Damit werden Ihre Originalbilder nicht überschrieben. IrfanView merkt sich hier den zuletzt für die Stapelverarbeitung genutzten Ordner.
Bilder in Ebenen bearbeiten
Fürs Retuschieren von Bildteilen, Kombinieren von Elementen aus verschiedenen Bildern oder Hinzufügen von Texten ist die Unterstützung von Bildebenen ein Muss. Nicht nur kostenpflichtige Anwendungen wie Adobe Photoshop (und Photoshop Elements) und Affinity Photo, sondern auch Paint.net und Gimp unterstützen dies, Bild 12.
Damit lassen sich Elemente Schicht für Schicht auf einem Hintergrund platzieren und freistellen, ähnlich wie bei übereinandergestapelten Folien. Der Vorteil: Bereiche wie ein Hintergrund können von der Bearbeitung ausgenommen werden. Solange das Bild im programmeigenen Dateiformat (Photoshop: PSD, Gimp: XCF) gespeichert ist und Sie die Ebenen nicht zusammenführen, lassen sich diese jederzeit separat nachbearbeiten, ohne den Rest des Bildes zu tangieren.
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