Oft gelesen und geteilt 18.02.2011, 09:45 Uhr

Scrubs und der Schweizer Alpenclub

Martin Volk, Professor für Computerlinguistik an der Universität Zürich, im Gespräch mit PCtipp: Der Forscher beschäftigt sich mit der maschinellen Übersetzung von Film- und TV-Untertiteln - unter anderem für die US-Fernsehserie Scrubs.

PCtipp: Sie wurden in Deutschland geboren, haben in den 1980er Jahren in den USA studiert und unter anderem als Forschungsassistent bei Siemens in Princeton gearbeitet. Was war ausschlaggebend dafür, dass sie heute als Professor für Computerlinguistik an der Universität Zürich forschen?
Martin Volk: Ich habe in der Vergangenheit in Deutschland mit Professor Michael Hess zusammengearbeitet, der heute das Institut für Computerlinguistik an der Universität Zürich leitet. Michael Hess hat mich sozusagen in die Schweiz exportiert. Der persönliche Kontakt zu ihm war also ausschlaggebend dafür, dass ich heute in Zürich forsche.
PCtipp: Wieviele Studierende hat das Institut für Computerlinguistik in Zürich?
Volk: Jährlich beginnen etwa 35 Studierende Computerlinguisitk als Haupt- oder Nebenfach. Wir könnten aber gern noch einige mehr aufnehmen. Die Berufsaussichten für Computerlinguisten sind sehr gut.
PCtipp: Gibt es Kontakte zu lokal ansässigen Unternehmen?
Volk: Wir haben beispielsweise eine Art Stammtisch mit Computerlinguisten der Zürcher Google-Niederlassung sowie Sprachtechnologie-Firmen wie Svox ins Leben gerufen. Im Zuge dessen finden regelmässige Treffen statt, wo wir uns untereinander austauschen.
PCtipp: Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte?
Volk: Unser Institut befasst sich ausschliesslich mit geschriebener Sprache. Einer meiner Forschungsschwerpunkte ist die maschinelle Übersetzung. Bei einem Projekt geht es um die maschinelle Übersetzung von Film- und Fernsehuntertiteln, wo wir bereits erfolgreich Systeme für Untertitelfirmen hergestellt haben. Unsere Systeme sind dort schon seit mehreren Jahren im Einsatz und übersetzen täglich 15 Fernsehsendungen in verschiedene Sprachen.
PCtipp: Warum beschäftigen Sie sich ausgerechnet mit der Untertitelung von Film und Fernsehsendungen?
Volk: Film- und Fernsehuntertitel sind besonders gut geeignet für die maschinelle Übersetzung, da sie kurz sind. Ausserdem gibt es dafür einen sehr grossen Markt. In Schweden muss beispielsweise praktisch das gesamte TV-Programm untertitelt werden. Das bedeutet täglich tausende übersetzte Wörter.
Wie maschinelle Übersetzung von Untertiteln konkret funktioniert, erfahren Sie auf der nächsten Seite.



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