ETH-Spin-off
30.11.2021, 08:10 Uhr
ETH-Spin-off entwickelt Signal-Umwandler
An den Schnittstellen zwischen Chips und Lichtleitern entsteht zunehmend ein Flaschenhals, den es zu überwinden gilt. Der ETH-Spin-off Lumiphase setzt dazu auf ein neues Material, das elektrische Signale effizient in optische umwandelt.
Im Testlabor wird überprüft, wie gut die Chips von Lumiphase die elektrischen Signale in optische umwandeln können.
(Quelle: Lumiphase)
Es ist ein unscheinbares Bürogebäude am Dorfrand von Kilchberg (ZH), irgendwo zwischen Autobahn und Gartenbaufirma, in dem wir Felix Eltes zum Gespräch treffen. Auch im Inneren des Hauses lässt zunächst wenig darauf schliessen, dass hier eine Firma eingemietet ist, die der Computerindustrie neuen Schub verleihen will.
Ein funktionelles Grossraumbüro mit einer Vielzahl von Computerarbeitsplätzen, ein einfaches Sitzungszimmer mit einem übergrossen Screen für Videokonferenzen, ein kleines, halb gefülltes Labor, das auf den ersten Blick wie ein Bastelraum anmutet – das ist, etwas salopp gesagt, das Reich des ETH Spin-offs Lumiphase, das Eltes zusammen mit Stefan Abel, Lukas Czornomaz und Jean Fompeyrine im Frühjahr 2020 gegründet hat.
Doch der erste Eindruck täuscht. Das inzwischen 17-köpfige Team um die vier Firmengründer hat Grosses vor: Die junge Firma entwickelt Bauteile, dank denen die Daten zwischen grossen Rechenzentren künftig wesentlich schneller und effizienter hin und her geschickt werden können.
Flaschenhals im Datenverkehr
Das ist auch dringend nötig: Denn in der heutigen digitalen Welt gibt es eine wichtige Schnittstelle, die immer mehr zum Sorgenkind wird. Die Daten, die in den elektronischen Chips der Computer verarbeitet und gespeichert werden, werden zwischen den Rechnern über Lichtleiter ausgetauscht. Das elektrische Signal muss also irgendwann in ein optisches umgewandelt werden und danach zurück in ein elektrisches.
Genau diese Schnittstelle wird zunehmend zum kritischen Engpass, hängt doch die Geschwindigkeit, mit der die Daten ausgetauscht werden können, unter anderem davon ab, wie effizient die Signalumwandlung erfolgt. Für den privaten Gebrauch mögen die heutigen Technologien ausreichend sein; die wenigsten Nutzer schöpfen zuhause eine Bandbreite von einem Gigabit pro Sekunde (1 Gb/s) oder mehr wirklich aus. Doch im kommerziellen Bereich, wo grosse Datenmengen verarbeitet werden müssen, reichen diese Übertragungsraten längst nicht mehr aus. 400 Gb/s entwickelt sich heute zum Standard in diesem Bereich. Und angesichts der rasant wachsenden Datenmengen ist absehbar, dass auch diese Leistung bald nicht mehr genügen wird.
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