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09.09.2011, 10:34 Uhr
Was bringt Windows 8?
Für Windows 8 verspricht Microsoft nicht weniger, als sich – oder zumindest seine grösste Cash-Cow – neu zu erfinden. Dafür muss Windows 8 mehr bieten als schickes Design.
Design-Fans und Feature-Jäger bekommen seit circa einem Monat auf dem Entwickler-Blog zu Windows 8 fast täglich neues Futter. Indes beleuchtete Windows-Chefentwickler Steven Sinofsky bisher fast ausschliesslich Funktionen, die auch mit aktuellen Versionen des Betriebssystems möglich sind. So kann ein findiger Entwickler zum Beispiel problemlos einen neuen Dialog für das Management von Dateinamenskonflikten programmieren. Eine solche Funktion ist zweifellos nützlich, vereinfacht die Arbeit, kratzt aber nur an der Oberfläche des eigentlichen Problems: Wie gewinnt Microsoft die Anwender für sich, die wegen zu komplizierter Handhabung drohen, zur Konkurrenz abzuwandern?
Sinofsky und sein Team versuchen, das Problem vorläufig mit einer Kombination aus benutzerfreundlichem Design, Funktionsvielfalt und Wahlfreiheit zu lösen. Auf dem Windows-8-Blog wird etwa anhand von Klickstatistiken dokumentiert, wie Anwender den Explorer benutzen. Diese Bildschirmprotokolle verwendet das Entwicklerteam, um dem Dateimanager eine optimierte Multifunktionsleiste zu verpassen. So ist Microsoft schon im viel funktionsreicheren Office vorgegangen, das Resultat lieben einige und hassen andere seit Ausgabe 2007. Dass der Windows Explorer nun auch eine Multifunktionsleiste – englisch «Ribbon» – bekommt, ist nur konsequent – aber keinesfalls der grosse Wurf für Windows 8.
Software aus dem App Store
Als ähnlich unspektakulär ist das Einbinden eines App-Stores in Windows 8 zu bewerten. Schon heute liefert Microsoft sein Betriebssystem ohne Zusatzprogramme wie Fotogalerie, Messenger oder Movie Maker aus. Diese Tools sind in den «Windows Live Essentials» gebündelt, könnten aber genauso im Regal eines App-Stores stehen.
Der App-Store von Windows 8 – für den Chefentwickler Sinofsky ein eigenes Team gebildet hat – nimmt lediglich die Grundidee von Apple & Co. auf. Neu führt es Microsoft auf die meist verbreitete Oberfläche der Computerindustrie weiter: den Windows-Desktop. Bisher waren Apps hauptsächlich auf Smartphones und Tablets beschränkt.
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