Paul Scherrer Institut
29.05.2020, 07:00 Uhr
Webtool des PSI errechnet Ökobilanz von PWs
Forschende des Paul Scherrer Instituts (PSI) haben das Webtool «Carculator» entwickelt, mit dem sich die ökologische Bilanz von Personenwagen vergleichen lässt. Es berücksichtigt unterschiedliche Antriebsarten. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus der Autos bedacht.
Christian Bauer (links) und Romain Sacchi sind Teil des Teams am PSI, das den «Carculator» entwickelt hat
(Quelle: PSI)
Wer sich ein neues Auto kaufen will, denkt sicherlich auch an dessen Ökobilanz. Jedoch kann das Bauchgefühl uns dabei trügen: Dass selbst wenn die Herstellung der Batterie mit einberechnet wird, das E-Auto in der Schweiz und vielen anderen Ländern schon heute am umweltfreundlichsten ist – so das Ergebnis einer PSI-Studie von Forschenden rund um den Umweltwissenschaftler Christian Bauer – kam kürzlich für die breite Öffentlichkeit überraschend.
Nun hat dieselbe Forschungsgruppe ein Webtool entwickelt, das die Daten und Ergebnisse ihrer andauernden Studien sowohl Endnutzern als auch der Forschungsgemeinde zugänglich macht. Das Programm mit dem wortspielerischen Namen «Carculator» ist auf der Webseite carculator.psi.ch zu finden und führt den interessierten Laien durch eine Auswahl an Parametern: Welche Antriebsart soll angeschaut werden, beispielsweise Benzinmotor, Diesel, Erdgas, Brennstoffzelle oder Batterieantrieb – also E-Auto. «Unser Tool bietet eine sehr breite Palette an Antriebsarten», erklärt Romain Sacchi, ebenfalls Umweltwissenschaftler am PSI und bei der Entwicklung des Carculator federführend beteiligt. «Und es kann zudem zwischen sehr vielen Treibstoffen unterscheiden: Wir haben neben den gängigen auch Bio- und synthetische Treibstoffe verschiedenen Ursprungs integriert und zukünftige Technologien wie CO2-Abscheidung und -Speicherung bei der Wasserstoffproduktion bedacht.»
Wer den Carculator nutzt, kann neben Antriebsart und Brennstoff auch die Grössenkategorie – von Kleinstwagen bis Van – der zu vergleichenden Fahrzeuge eingeben. Man wählt zudem das Land aus, in welchem die Fahrzeuge genutzt werden – denn dadurch unterscheidet sich der Strommix für Batteriefahrzeuge – und in welchem Jahr zwischen 2000 und 2050 die Autos zugelassen werden. Für die Zukunft kann der Strommix auch selbst definiert werden, um die Auswirkungen verschiedener Szenarien zu testen.
Das Tool bewertet auch die Umweltauswirkungen des gesamten Lebenszyklus von Personenwagen, also auch die Herstellung von Karosserie und aller weiteren Bauteile wie der Batterien für Elektroantriebe.
Autor(in)
Laura
Hennemann, PSI
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