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24.07.2001, 16:15 Uhr
Final Fantasy - Beginn einer neuen Film-Ära?
Am 11. Juli 2001 wurde einem ausgewählten Filmpublikum noch vor der amerikanischen Erstaufführung der Film «Final Fantasy - The Spirits Within» gezeigt. Das Besondere daran: alle Schauspieler existieren nur virtuell...
Erstmals sind alle Darsteller reine Computerkonstrukte - sie existieren nicht wirklich. Erstmals versucht ein Multimedia-Multi (Sony) so konsequent ein kommerzielles Spiele-Produkt (die Final Fantasy-Serie) völlig virtuell in andere Unterhaltungsbereiche zu transportieren und erstmals wird einem grossen Kreis von Menschen vorgeführt, wozu Computer-Animation heute fähig ist. Dieser Film ist nicht eine der weiteren (zum Teil sehr missglückten) Spiele-Verwurstungen à la "Wing Commander", "Mortal Combat" oder "Tomb Raider" mit realen Schauspielern. Dieser Film treibt den Anspruch des Films - die Kunst der Illusion - auf die Spitze, indem er selbst komplett durch Bits und Bytes realisiert wurde.
Wer die Spiele-Szene seit längerem verfolgt, der stellt fest, dass der Trend zu immer realistischeren virtuellen Welten unaufhaltsam voranschreitet. In den 80er-Jahren, zur Zeit der "Space Invaders"-Spiele, ahnten nur die wenigsten, was uns heute in 3D vorgeführt wird. Die Entwicklung ist gigantisch. Das immer engere Zusammenwachsen der Unterhaltungs-Industrie (Film, Musik, Computer-Games), das immer künstlichere Kino, der erstmalige komplette Verzicht auf echte Schauspieler - all das gibt zu denken und wird von ungeahnter Tragweite sein. Was am 11. Juli 2001 im Cinemax Zürich [1] zu sehen war, könnte für die Kino-Welt das bedeuten, was "Space Invaders" oder "Pong" für die Computer-Szene: der Beginn einer neuen Unterhaltungs-Ära mit all ihren Konsequenzen. [2]
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