Netflix-CEO: «Unser grösster Konkurrent ist die Piraterie»

Sonderfall Schweiz

Waren die Lizenzverhandlungen in der Schweiz schwierig?
Ted Sarandos: Das Spezielle an der Schweiz sind die unterschiedlichen Landessprachen. Es ist der erste Markt, indem wir mit zwei Sprachen gleichzeitig an den Start gehen, nämlich Deutsch und Französisch. Die Leute können – je nach Inhalt – zwischen Deutsch, Französisch oder Englisch wählen, was Sprachausgabe und Untertitel anbelangt.
Und was ist mit Italienisch?
Ted Sarandos: Unsere Inhalte sind noch nicht auf Italienisch verfügbar, weil Netflix in Italien selbst auch noch nicht verfügbar ist. Wann genau wir dort an den Start gehen, können wir noch nicht sagen.
Netflix ist für seine Eigenproduktionen wie «House of Cards» oder «Orange is the new Black» bekannt. Ist es denkbar, dass Netflix einst auch in der Schweiz Eigenproduktionen lancieren wird?
Ted Sarandos: Grundsätzlich ist nicht entscheidend, woher eine Produktion stammt. Beispielsweise haben wir in Norwegen die Serie «Lilyhammer» produziert, die auch ausserhalb von Norwegen sehr erfolgreich war. Und Norwegen ist wie die Schweiz ein kleiner Markt.
Werden neue Inhalte in der Schweiz zeitgleich mit den anderen Märkten veröffentlicht?
Ted Sarandos: Unsere Eigenproduktionen wie «Orange is the new Black» erscheinen weltweit zeitgleich im Originalton. Andere Serien, die auf Netflix erstausgestrahlt werden, sind vielleicht eine Woche nach der Verfügbarkeit in den USA auch in der Schweiz verfügbar.
Reed Hastings ist Mitgründer und CEO von Netflix
Wie lauten Ihre Ziele für den Schweizer Markt?
Reed Hastings: Wir hoffen, in fünf bis zehn Jahren einen Drittel aller Haushalte mit Netflix zu erreichen. In den USA hat das sieben Jahre gedauert.
Wie viele Kunden benötigen Sie, um in der Schweiz profitabel zu sein?
Reed Hastings: Netflix ist profitabel, wenn wir zehn Prozent aller Haushalte erreichen. Wir hoffen, dass wir dieses Ziel in der Schweiz in drei bis fünf Jahren erreichen.
Hat die Schweiz das Potenzial, diese Ziele zu erreichen?
Reed Hastings: Die Schweiz ist für uns ein sehr interessanter Markt. Die Leute sind sehr technikorientiert, die Breitbanddurchdringung bei den Internetanschlüssen ist hoch. Und die Leute sind sehr beschäftigt. Das spricht für uns, denn bei Netflix ist man nicht auf bestimmte Ausstrahlungszeiten angewiesen. Netflix ist jederzeit bereit.
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Kommentare
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hunkytunk
06.10.2014
Funktioniert ganz okay soweit. Das einzige, was nervt, sind die fehlenden Untertitel auf Englisch. Dürfte nicht so schwer sein, auch die O-Ton-Untertitelung anzubieten.

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Hannes Weber
07.10.2014
Funktioniert ganz okay soweit. Das einzige, was nervt, sind die fehlenden Untertitel auf Englisch. Dürfte nicht so schwer sein, auch die O-Ton-Untertitelung anzubieten. Die gibts doch. Vielleicht nicht überall, aber hab ich auch mal ausprobiert und da gings (Breaking Bad wars glaub ich).

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gucky62
07.10.2014
Eigentlich müsste man den Titel ändern. "Das grösste Handicap von netflix ist das Urheberrecht mit den regionalen Einschränkungen". Den damit wird das Angebot von Netflix in diversen Belangen für viele eher uninteressant. Gerade aktuelle US Serien wären ja für diverse potentielle Kunden von Interesse, aber dies dürften in CH leider immer noch nicht aus urheberrechtlichen Gründen verbreitet werden. Schade, das wäre mal eine Marktlücke die den Dienst von anderen abheben würde. Diejenigen, welche die synchron Fassung wollen müssen natürlich immer noch warten. Diverse potentiellen Kunden würden ja gerne realistische Preise für den Content bezahlen, aber eben nur mit vollem Zugriff. Die Content-Industrie ist leider noch lange nicht im globalen Markt angekommen. Gruss Daniel