Security-Experiment: schutzlos im Web! (2)

Jan Alsenz und Christoph Baumgartner von OneConsult ...

Jan Alsenz und Christoph Baumgartner von OneConsult im Interview
PCtipp: Ihre Firma OneConsult hat unser Surfexperiment professionell ausgewertet. Ist Ihnen dabei vielleicht etwas Ungewöhnliches oder Unerwartetes aufgefallen?
Christoph Baumgartner ist CEO des Unternehmens OneConsult
J. Alsenz/Chr. Baumgartner: Nein, eigentlich nicht. Die Möglichkeiten zum Tracking von Benutzerinformationen sind bekannt, die Wege der Malware auch. Nur dass Facebook beim Logout nochmals ein neues Cookie setzt, hat etwas erstaunt. Es ist möglich, dass dies andere grosse Seiten ebenfalls tun.
Nach Beendigung des Experiments waren beide Computer so stark verseucht, dass sie unbrauchbar
wurden. Was können Anwender tun, die sich einen Schädling eingefangen haben?
Die Anwender müssen eine Recovery-Boot-CD oder einen USB-Stick mit einer solchen Funktion verwenden. Anschliessend lässt sich ein Backup des sauberen Systems einspielen. Falls dieses nicht vorhanden ist, lohnt es sich, den PC mit einer Antiviren-CD zu desinfizieren
Unter Windows XP gab es doppelt so viele Trojaner wie auf dem Windows-7-PC. Lag das am Betriebssystem oder am veralteten Browser?
Jan Alsenz arbeitet als Teamleiter Security Audits bei der Firma OneConsult in Thalwil
Weder – noch. Teilweise war die Schad-Software unter Windows XP nicht einmal mehr lauffähig. Den eigentlichen Unterschied hat die Software Windows Defender gemacht, die in Windows Vista/7 enthalten und aktiviert ist. Dieses Programm erkennt vor allem Adware und Spyware.
Bei unserem Experiment landeten sämtliche Schädlinge nur durch bewusste Benutzerinteraktionen auf dem Computersystem. Hätte Virenschutz-Software überhaupt etwas genützt?
Ja! Ein Virenscanner verhindert die Ausführung von gefährlichen Dateien und gibt eine Warnung aus. Wer nach einer Meldung des Virenscanners eine heruntergeladene Datei immer noch ausführt, ist selbst schuld.
Heute konkurrieren Gratis-Antivirenlösungen wie Avira AntiVir oder Microsoft Security Essentials mit kostenpflichtigen Antivirenprogrammen. Wo liegen genau die Unterschiede? Genügen die kostenlosen Anwendungen?
Das lässt sich nicht generell sagen, weil es sowohl bei den kostenpflichtigen als auch den Gratisscannern sehr grosse Unterschiede gibt. Gratisangebote lassen sich nur im privaten Umfeld nutzen, für den kommerziellen Einsatz muss man in jedem Fall zahlen. Wir empfehlen, für Kauf-Software professionelle Testergebnisse zu konsultieren (Bei PCtipp.ch finden Sie beispielsweise welche; Anmerkung der Redaktion).

Autor(in) Reto Vogt



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