Cybercrime: Was ist ein Identitätsklau?

Beispiele von Identitätsmissbrauch im Detail

Beispiele von Identitätsmissbrauch im Detail

Wie im ersten Abschnitt erwähnt, besteht allerdings meistens die Absicht, mit den Informationen in einem Account zu Geld zu kommen. Wir haben zwei Beispiele genauer angeschaut.
1. Falsche Unterstützungs-Anfragen
Die erfundene Geschichte könnte so lauten: Ein Freund meldet sich und bittet um Geld für einen Rückflug, weil er angeblich im Ausland Opfer eines Überfalls geworden sei.
Hier handelt es sich um einen Betrug, bei dem Cyberkriminelle in die E-Mail- oder Social-Media-Konten von Dritten gelangen und in deren Namen an ihre Kontakte falsche Unterstützungs-Anfragen senden. So verfassen die Täter im Namen des eigentlichen Nutzers eine E-Mail, in der sie sich als Opfer eines Angriffs im Ausland ausgeben, wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) in einem Merkblatt schreibt. 
Seien Sie also vorsichtig, wenn eine Bekannte oder ein Freund Sie via E-Mail oder auch über Facebook anschreibt und um Geld bittet, damit sie/er in die Schweiz zurückkehren kann. Üblicherweise wird versprochen, den geliehenen Betrag nach der Rückkehr sofort zurückzuzahlen.
Falls Sie nicht sicher sind, rät die Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI, die vermeintliche Person anzurufen. Stellen Sie ihr ein paar Fragen, die nur diese Person beantworten kann, um die Identität zu verifizieren. Oder besprechen Sie die Glaubwürdigkeit der Geschichte mit gemeinsamen Bekannten.
Laut Fedpol werden die Opfer meist gebeten, das Geld via Western Union (oder einen ähnlichen Dienstleister) zu versenden, da dies am schnellsten gehe. Die Täter bitten meist um einen Betrag zwischen 200 und 500 Franken. Falls Sie selbst Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind, können Sie dies über dieses Fedpol-Formular melden. Bei den gefälschten Mails handelt es sich nur um eine mögliche Form des Identitätsdiebstahls.
2. «Freunde» shoppen auf Ihre Kosten
Ein weiteres Beispiel ist das Erschleichen von Handy-Nummern, um zum Beispiel ein PayPal-Konto zu erstellen, wie die Schweizerische Kriminalprävention in einem Blog-Eintrag schreibt.
In diesem Fall kopieren Täter bestehende Facebook-Profile. Von diesen Fake-Profilen verschicken sie dann Freundschaftsanfragen an die Freunde des richtigen Profil-Inhabers. Wenn diese die Übersicht über ihre Facebook-Freunde verloren haben, nehmen sie die Anfrage an. Anschliessend werden die Freunde über den Messenger nach ihrer Handy-Nummer gefragt. Wenn sie diese bekannt geben, erhalten sie als Nächstes per SMS einen Zahlencode. Diesen soll das spätere Opfer dann an einen Freund – das Fake-Profil – zurückschicken.
Mit den erschlichenen Handy-Nummern können beispielsweise PayPal-Konten eröffnet werden, über den die Betrüger anschliessend auf Einkaufstour gehen.
So schützen Sie sich:
  • Schränken Sie die Privatsphäre-Einstellungen bei Ihrem Facebook-Konto ein. Freundesliste und Handy-Nummer sollten nicht öffentlich einsehbar sein.
  • Schicken Sie nie einen über SMS erhaltenen PIN-Code weiter und bestätigen Sie keine unbekannten SMS.
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